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Nächstes dramatisches Vuelta-Etappenfinale: Stybar schlägt Gilbert um Haaresbreite
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30.08.2013

Nächstes dramatisches Vuelta-Etappenfinale: Stybar schlägt Gilbert um Haaresbreite

Info: VUELTA A ESPAÑA 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Mairena del Aljarafe, 30.08.2013 – Die Mannschaften der Sprinter gaben sich alle Mühe zu zeigen, dass sie aus den Ereignissen vom Vortag gelernt hatte, als ihnen beinahe ein Ausreißer einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Sehr früh wurde eine dreiköpfige Fluchtgruppe eingeholt, was allerdings Philippe Gilbert (BMC Racing Team) zu viel Freiraum ließ. Der Weltmeister fightete auf den letzten zehn Kilometern der 7. Etappe erfolgreich gegen das Feld, verlor auf der Linie aber gegen seinen Mitstreiter Zdenek Stybar (Omega Pharma-Quick Step) in einem denkbar knappen Fotofinish. Für die Klassementfahrer wird es ab morgen wieder ernst, heute konnte Vincenzo Nibali (Astana) das Rote Trikot noch einmal im unbedrängt verteidigen.

Ausreißergruppe weit vor dem Ziel eingeholt
Der zweitlängste Tag der Spanien-Rundfahrt führte die weiterhin 195 Fahrer über 205,9 Kilometer von Almendralejo nach Mairena del Aljarafe, immer weiter in den Süden des Landes. Die letzte der drei „Übergangsetappen“ von Galicien mit seinen Küstenhügeln hin zu den Bergen Andalusiens stellte den Sprintern die letzte Siegchance für fast eine Woche in Aussicht. Um sich ein zweites Erlebnis wie am Tag zuvor zu ersparen, als Tony Martin erst wenige Meter vor der Ziellinie eingeholt werden konnte, waren die Teams der stärksten Sprinter von Anfang an sehr aufmerksam. Martin Kohler (BMC Racing Team), Antonio Piedra (Caja Rural), Laurent Mangel (FDJ), Tosh van der Sande (Lotto Belisol) und Jan Barta (NetApp-Endura) wurden als Ausreißergruppe nicht zugelassen und sofort wieder zurückgeholt. Als nach elf Kilometern Marco Pinotti (BMC Racing Team), Francisco Javier Aramendia (Caja Rural) und Christian Knees (Sky Procycling) gemeinsam davonfuhren, war das Feld einverstanden. Nach gut einer Stunde Fahrzeit hatte das Trio einen Vorsprung von sieben Minuten, der jedoch nicht lange gehalten werden konnte. Lampre-Merida ließ schon das Startsignal zur Verfolgung ertönen und später steuerten auch Garmin-Sharp, Orica-GreenEdge, Argos-Shimano und Omega Pharma-Quick Step Helfer bei.

Gilberts Angriff sorgt wieder für Spannung bis zur Ziellinie
Das Ergebnis der gewissenhaften Nachführarbeit war eine sehr zeitige Eliminierung der Ausreißer. Aramendia und Knees wurden 17 Kilometer vor Schluss eingeholt, Pinotti zweitausend Meter später. Die Sprinterzüge waren aber nicht stark genug, das Feld über die komplette Restdistanz zusammenzuhalten. Philippe Gilbert (BMC Racing Team), der vor zwei Tagen eine erfolglose Attacke auf dem letzten Kilometer fuhr, griff diesmal schon zehn Kilometer vor dem Ziel an, um die vielen Kurven und Kreisverkehre des Finales für sich zu nutzen. Geistesgegenwärtig setzte Zdenek Stybar (Omega Pharma-Quick Step) dem Weltmeister nach und verkroch sich in dessen Windschatten. Nachdem Gilbert sie auf mehr als zehn Sekunden vom Peloton weggebracht hatte, erkannte Stybar das Potential der Situation und wurde vom „Lutscher“ zum Partner, der es Gilbert gelegentlich erlaubte, sich einmal selbst kurz hinter dem Mitstreiter vor dem Wind zu verstecken. Ihr Vorsprung stieg sogar auf 17 Sekunden und betrug an der Flamme Rouge noch deren zwölf. Langsam kam das Feld näher, von dessen Spitze Anthony Roux (FDJ) und Reinardt Janse van Rensburg (Argos-Shimano) mit einem langen Sprint versuchten, an die Führenden heranzukommen. Doch die bewahrten sich eine einzelne Sekunde.

Stybar verdirbt Gilbert den ersten Erfolg seit der WM 2012
Wenige hundert Meter vor dem Ende sahen Gilbert und Stybar die Verfolger heranrauschen und wussten, dass für taktische Spielereien keine Zeit mehr bliebe. Stybar legte in einer leichten Kurve all seine Kraft in einen Antritt, mit dem er Gilbert scheinbar schon geschlagen hatte. Die Enbeschleunigung des Belgiers war aber noch einmal so imposant, dass er praktisch auf gleiche Höhe mit dem Tschechen kam, als sie die Ziellinie überquerten. Der Eneco Tour-Gewinner riss instinktiv die Arme in die Höhe und lag mit dem Jubel zu seinem Glück auch richtig. Es waren nur Zentimeter, ja vielleicht sogar Millimeter, die den Unterschied ausmachten. Den Unterschied zwischen einem zufriedenen OPQS-Team, das in drei Tagen zwei Siege feierte und damit die knappe Niederlage von Martin verkraften kann, und einem frustrierten Träger des Regenbogentrikots, der den vielzitierten „Fluch“ auf demselben weiterhin spürt. Seit seinem größten Karriereerfolg in Valkenburg bleibt Gilbert sieglos. Robert Wagner (Belkin) sorgte als Dritter für das bislang beste Etappenresultat eines Deutschen, während man die ursprünglichen Favoriten auf den Tagessieg viel weiter hinten suchen musste. Michael Matthews (Orica-GreenEdge) lag als 14. noch vor all seinen direkten Verfolgern in der Punktewertung und behält das Grüne Trikot.

-> Zum Resultat

Die Gesamtwertung blieb von dem Rennausgang abermals unbeeinflusst, so dass Vincenzo Nibali (Astana) in Rot und mit drei Sekunden Vorsprung auf Christopher Horner (RadioShack-Leopard) zur morgigen Bergankunft startet. Nach einer flachen Anfahrt führt die 8. Etappe nach Peñas Blancas (14,5 km à 6,6%) auf einen Berg der 1. Kategorie. Zwei weitere Bergankünfte folgen an den Tagen danach.





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Foto: Sabine Jacob

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