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Warren Barguil siegt beim ersten erfolgreichen Fluchtversuch der Spanien-Rundfahrt
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06.09.2013

Warren Barguil siegt beim ersten erfolgreichen Fluchtversuch der Spanien-Rundfahrt

Info: VUELTA A ESPAÑA 2013
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Castelldefels, 06.09.2013 – Bei der 68. Vuelta a España war für Ausreißer bislang rein gar nichts zu holen, kein Sieg und noch nicht einmal ein Tag in irgendeinem Wertungstrikot. Erst auf der 13. Etappe gelang es einer Gruppe, eine lange Flucht erfolgreich zu beenden. Wobei den ultimativen Erfolg am Ende selbstverständlich nur einer feiern konnte, und der heißt Warren Barguil (Argos-Shimano). Der 21-jährige Franzose, vor einem Jahr Gewinner der Tour de l’Avenir, setzte sich kurz vor der Flamme Rouge entscheidend von den anderen Mitbewerbern um den Tagessieg ab.

Ausreißer erwischen guten Tag für eine Flucht
Fast genau 100 Kilometer vor dem Ende der 13. Etappe entstand die erste erfolgreiche Ausreißergruppe der Spanien-Rundfahrt 2013, nachdem zuvor 70 Kilometer lang alle Fluchtversuche im Sande verliefen. Warren Barguil (Argos-Shimano) war von Anfang an dabei, als sich ein Quintett absetzte, das schnell auf 18 Fahrer anwuchs, die bis zu drei Minuten Vorsprung bekamen, eine davon aber schon wieder verloren, bevor sie an den entscheidenden Punkt der Strecke kamen. 50 Kilometer vor dem Ziel befand sich eine Bergwertung der 1. Kategorie, gelegen auf dem Gipfel des Alto del Rat Penat, dessen mittlere Steigung auf 4,3 Kilometer mehr als zehn Prozent betrug. Verständlich, dass die Gruppe nicht in einem Stück über diesen Berg kam, acht Ausreißer wurden im oder nach dem Anstieg eingeholt. Michele Scarponi (Lampre-Merida) war am Schnellsten oben und musste dann ein wenig warten, bis Barguil, Beñat Intxausti (Movistar), Rinaldo Nocentini (AG2R La Mondiale), Bauke Mollema (Belkin), Ivan Santaromita (BMC Racing Team), Amets Txurruka (Caja Rural), Jérôme Coppel (Cofidis), Egoi Martinez (Euskaltel) und Xabier Zandio (Sky Procycling) ihren Verlust von 33 Sekunden wieder aufgeholt hatten. Zu zehnt kämpften sie also fortan gegen das Feld, das nicht mehr allzu viel Widerstand leistete, da kaum noch Sprinter darin waren. Bis auf wenige Ausnahmen hatten sie am Rat Penat zu viel Zeit verloren, die sie danach nicht mehr zufahren konnten.

Keine konsequente Verfolgung nach dem Rat Penat
Gianni Meersman (Omega Pharma-Quick Step) hatte es clever angestellt und war mit der 18-Mann-Gruppe in den Berg hineingefahren, so dass er nachher im Hauptfeld bei den Favoriten war. Seine Mannschaft machte aber erst zehn Kilometer vor dem Ziel ein wenig Führungsarbeit, als es schon viel zu spät war. 1:47 Minute nach Scarponi war die Gruppe der Klassementfahrer zur Bergwertung gekommen. Sie zählte in diesem Moment nur etwa 30 Fahrer, nachdem Katusha eine Bummelfahrt verhindert hatte. Giampaolo Caruso und Joaquin Rodriguez hatten solch ein hohes Tempo vorgelegt, dass sie sich sogar kurzzeitig einmal mit dem Gesamtzweiten Nicolas Roche (Saxo-Tinkoff) vom Rest gelöst hatten. Nach dem Anstieg bremste Astana ein wenig und der Rückstand zur Spitzengruppe stieg auf dreieinhalb Minuten. Dafür konnte sich wieder ein Feld von circa einhundert Fahrern formieren. In dem zeigte nur FDJ den Willen, die Ausreißer noch einzufangen. Die Verfolgungsarbeit hatte Wirkung und bis zur 20-Kilometer-Marke war der Abstand auf zweieinhalb Minuten gesunken. Dann verlor FDJ aber offenbar die Hoffnung und beendete seinen Einsatz, womit das Schicksal der Gruppe besiegelt war – sie kam durch. Das Feld hatte schlussendlich 2:43 Minuten Rückstand und hätte doch fast noch Intxausti eingeholt. Der Spanier, durch einen Sturz acht Kilometer vor Schluss aus dem Rennen um den Tagessieg ausgeschieden, rettete sich um neun Sekunden den zehnten Platz.

Barguil findet den richtigen Moment zur Attacke
Bei noch sechs Kilometern fuhren Coppel und Martinez aus der Gruppe heraus, Scarponi setzte nach. Gut zwei Kilometer vor dem Ziel wurde das Trio wieder eingefangen. Coppel griff umgehend ein weiteres Mal an und zog diesmal Zandio, Nocentini und Barguil mit sich. Der 21-jährige Franzose, dessen bestes Ergebnis in seiner ersten Profisaison bislang der vierte Platz bei Rund um Köln war, fasste sich unweit der Flamme Rouge ein Herz und attackierte. Sein schwungvoller Antritt brachte ihm in den letzten Kurven durch Castelldefels einen kleinen Vorsprung, den er auf der Zielgeraden, den ansteigenden finalen 400 Metern, sicher verteidigen konnte. Sieben Sekunden nach ihm gewann Nocentini den Sprint um den zweiten Platz vor Mollema und Santaromita. Die Top15 der Gesamtwertung blieben vollkommen unverändert, aber der bisherige 16. Dominik Nerz (BMC Racing Team) rutschte um eine Position zurück. Denn an ihm zog Scarponi vorbei, der sich durch die Flucht um acht Plätze verbessern konnte. Die Führungen von Daniel Moreno (Katusha) in der Punkte-, Christopher Horner (RadioShack-Leopard) in der Berg- und Roche in der Kombinationswertung blieben unangetastet. Gefinisht haben nur noch 176 Fahrer, sieben weniger als tags zuvor. Teilweise waren die Ausfälle auf Leiden zurückzuführen, mit denen sich die Betroffenen schon mehrere Tage quälten. Einige schieden aber auch durch einen Sturz aus, der sich sehr früh auf der Etappe ereignete und bei dem sich beispielsweise Pablo Lastras (Movistar) ein Schlüsselbein brach.

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Morgen wird einer der schwersten Tage der Vuelta, denn die 14. Etappe führt in Andorra über vier Berge, darunter den Port de Envalira, der mit 2410 Metern der höchste Punkt der gesamten Rundfahrt ist. Als krönenden Abschluss gibt es eine Bergankunft an der Collada de la Gallina (7,2 km à 8,0%).





Warren Barguil siegt bei erstem Erfolg einer langen Flucht
Warren Barguil siegt bei erstem Erfolg einer langen Flucht
Foto: Sabine Jacob

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