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Dilliers Durchbruch bei Marvullis Abschied - junger Schweizer und Keisse gewinnen die Sixday-Nights
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01.12.2013

Dilliers Durchbruch bei Marvullis Abschied - junger Schweizer und Keisse gewinnen die Sixday-Nights

Info: Sixdays: Sixday-Nights Zürich 2013
Autor: Felix Griep (Werfel)



Zürich, 01.12.2013 – Noch 15 Runden vor dem Ende sah es so aus als würden Kenny de Ketele/Jasper de Buyst ihre Führungsposition souverän verteidigen können und die Sixday-Nights Zürich 2013 gewinnen. Doch mit einem letzten energischen Angriff brachen Silvan Dillier/Iljo Keisse den Widerstand der Leader und stießen sie von Rang eins. Dilliers bislang größter Tag auf der Bahn war Franco Marvullis letzter im „Wädlitempel“. Dem vierfachen Zürich-Sieger wurde ein gebührender Abschied bereitet. Ein solch dramatisches Finale wie bei den Profis blieb im UIV-Cup und bei den Stehern aus; Didier Caspers/Melvin van Zijl und Giuseppe Atzeni ließen sich ihre Siege nicht mehr nehmen.


Resultate: Profis | UIV-Cup | Steher
Berichte: 1. Nacht | 2. Nacht | 3. Nacht | 4. Nacht


Nach Punkten bessere Ausgangssituation für de Ketele/de Buyst
Stand nach 3. Nacht
1 de Ketele/de Buyst  0 198
2 Dillier/Keisse      0 187
3 Muntaner/Torres    -1 146
4 Lampater/Keller    -1  75
5 Küng/Schir         -2 143
Die Meldung aus dem Resultatbüro, fünf Teams würden sich rundengleich an der Spitze des Klassements tummeln, versprach nach Abschluss der 3. Nacht ein großartiges Finale bei den Sixday-Nights. Bevor am Samstag die Wettbewerbe des letzten Tages begannen, wurde die Berechnung des aktuellen Standes allerdings korrigiert. Es lagen tatsächlich nur Kenny de Ketele/Jasper de Buyst und Silvan Dillier/Iljo Keisse gleichauf, während David Muntaner/Albert Torres und das nach dem Ausscheiden von Roger Kluge und Cyrille Thièry neu formierte Duo Leif Lampater/Jan Keller eine Runde und Stefan Küng/Théry Schir zwei Runden Rückstand aufwiesen. Also nur ein Zwei- statt einem Fünfkampf, aber gerade dieses Duell sollte für ein Herzschlagfinale sorgen. Schon in der kleinen 100-Runden-Jagd testeten die seit der 1. Nacht in Führung liegenden de Ketele/de Buyst zweimal die Form ihrer Herausforderer, die souverän dagegenhielten. Durch ihren ersten kleinen Schlagabtausch belegten die Topteams schon in dieser Prüfung die ersten beiden Plätze. Im Verlauf des weiteren Abends gelang es de Ketele/de Buyst, ihre Führung von Anfangs elf Punkten zu behaupten und leicht auszubauen, so dass sie vor der Finaljagd mit 21 Punkten Vorsprung einen echten Trumpf in der Hand hatten.

Entscheidender Rundengewinn von Dillier/Keisse kurz vor Schluss
Endstand
1 Dillier/Keisse      0 258
2 de Ketele/de Buyst -1 283
3 Muntaner/Torres    -3 182
4 Küng/Schir         -4 187
Dillier/Keisse wussten, dass der Weg zum Sieg für sie wahrscheinlich nur über einen Rundengewinn führen würde und gingen die entscheidende 250 Runden lange Américaine sehr offensiv an. Besonders der Belgier Keisse setzte seine Landsleute schon früh unter Druck, startete nach zehn Minuten die erste Attacke und versuchte wenig später, wenn auch erfolglos, sogar eine Doublette. Nach jeweils fünf Umrundungen des Feldes ging es auf die letzten 50 Runden, wo de Ketele/de Buyst an den ersten beiden Sprintwertungen ihren Punktevorsprung auf uneinholbare 31 Zähler anhoben. Sofort gingen Dillier/Keisse wieder in die Offensive und fanden mit den jungen Schweizern Küng/Schir hilfreiche Verbündete. Muntaner/Torres, die um ihren dritten Platz fürchteten, unterstützten ihrerseits aber de Ketele/de Buyst dabei, den Rundenverlust umgehend wieder aufzuholen. Keisse hatte in dieser Situation erneut einen Doubletten-Versuch unternommen, aber der doppelte Rundengewinn sollte auch diesmal nicht gelingen. Weniger als fünfzehn Runden verblieben, als Dillier die rennentscheidende Attacke lancierte. Eine sofortige Reaktion ihrer Gegner blieb aus – de Ketele/de Buyst griffen erst wieder an, als Dillier/Keisse das Ende des Feldes erreichten und es schon zu spät war. Die Restzeit war nun viel zu kurz, nicht einmal eine halbe Runde konnten sie sich noch absetzen.

Marvullis langer Abschied sprengt den knapp kalkulierten Zeitplan
2011 war Keisse noch „Schuld“ daran, dass Dillier ein Heimsieg in Zürich verwehrt blieb, nun verhalf der erfahrene Belgier ihm zu diesem Erfolg. Der erste Profisieg auf der Straße als BMC-Stagiaire bei der Tour of Alberta und der Triumph im Hallenstadion etablieren Dillier nach seiner bisher besten Saison als größte Schweizer Hoffnung, in den nächsten Jahren die Nachfolge von Franco Marvulli anzutreten. Der Sixdays-Veteran war in seiner letzte Nacht vor dem Zürcher Publikum zwar chancenlos, was den Gesamtsieg anging, aber nutzte dennoch jede Gelegenheit, um Abschied zu nehmen. Nicht nur die Ehrenrunden nach Siegen in beiden Zeitfahren und Autosprint genoss der 35-Jährige. Auch offiziell wurde Marvulli verabschiedet, wofür die Organisatoren aber mehr als zehn Minuten hätten einplanen sollen. Das war natürlich nicht annähernd genug Zeit für eine Huldigung mit Aufzählung all seiner Erfolge, ein Ständchen von "De Theo uf sim Velo"-Interpretin Eve Kay, die Bonnie Tylers "Holding Out for a Hero" zum Besten gab, und eine lange, aber unterhaltsame Dankesrede des smarten Marvulli an Publikum, Wegbegleiter und Sponsoren. Nachdem in diesem Teil des Abends gnadenlos überzogen wurde, kam es sogar zur Streichung der Mannschaftsausscheidung und einer Verkürzung des zweiten Steher-Laufes, weil der Zeitplan komplett aus den Fugen geraten war.

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UIV-Cup: Caspers/van Zijl untermauern Überlegenheit mit Rundengewinn
Schon viele Stunden vor dem Coup von Dillier/Keisse standen Didier Caspers/Melvin van Zijl als erste Sieger von Zürich fest. Ihnen war auch am letzten Tag nicht beizukommen, ihr Erfolg im UIV-Cup geriet zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. In der Endphase der U23-Finaljagd schafften sie Im Anschluss an einen demonstrativen Sieg bei der ersten Sprintwertung sogar noch einen Rundengewinn, nach dem sie endgültig nicht mehr einzuholen waren. Angesichts der Dominanz der Niederänder, die 2013 auch schon in Rotterdam und Kopenhagen gemeinsame UIV-Cup-Siege einfuhren, holten die Schweizer Frank Pasche/Lukas Spengler das Maximum heraus und feierten einen deutlichen Punktsieg im Kampf um Platz zwei gegen die Dänen Elias Helleskov Busk/Simon Bigum.

-> Zu allen Resultaten und dem Endstand des UIV-Cup

Steher: Atzeni behält seinen Status als bester Steher Zürichs
Zum sechsten Mal in acht Jahren seit der Wiederaufnahme des Sixdays-Sports im Hallenstadion hat Giuseppe Atzeni den Steher-Wettbewerb für sich entschieden. Ohne Einzelsieg hatte der Schweizermeister nach drei Nächten die Führung inne und baute diese nach einem 3. Platz im ersten Rennen der Schlussnacht über 100 Runden noch weiter aus. Der siegreiche Mario Birrer und der Zweitplatzierte Niederländer Patrick Kos rückten zwar näher an ihn heran, zuvor war aber der Deutsche Marcel Barth sein erster Verfolger gewesen. Im zweiten Rennen, welches der geschilderten Zeitnot wegen im Anschluss an Marvullis Verabschiedung von 150 auf 110 Runden verkürzt wurde, sorgte Atzeni für klare Verhältnisse, indem er im Endspurt an Kos und Birrer vorbeizog und als Erster die Ziellinie überquerte.

-> Zu allen Resultaten und dem Endstand der Steher

Im Dezember gibt es eine Sixdays-Pause, wobei einige der Protagonisten nun nach Mexko zum Weltcup in Aguascalientes reisen. Das nächste Sechstagerennen beginnt am 2. Januar in Rotterdam, in den folgenden Wochen geht es dann nach Bremen, Berlin und Kopenhagen.





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