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Hushovd gewinnt Tour-Etappe übers Kopfsteinpflaster, Cancellara wieder in Gelb, Frank Schleck ausgeschieden

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06.07.2010

Hushovd gewinnt Tour-Etappe übers Kopfsteinpflaster, Cancellara wieder in Gelb, Frank Schleck ausgeschieden

Info: TOUR DE FRANCE 2010
Vorschau: Zittern vor dem Kopfsteinpflaster
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)

Arenberg-Porte du Hainaut, 06.07.2010 - Wie erwartet zersplitterte das Feld auf den Kopfsteinpflaster-Stücken der 3. Etappe der Tour de France in viele Gruppen und brachte einigen Gesamtwertungs-Favoriten Rückstände ein. Am schlimmsten erwischte es jedoch Frank Schleck (Saxo Bank), der sich das Schlüsselbein brach. Sein Bruder Andy und Teamkollege Fabian Cancellara gehörten letztlich zu einer sechsköpfigen Spitzengruppe, womit der Schweizer wieder das Gelbe Trikot vom weit zurückgefallenen Sylvain Chavanel (Quick Step) übernahm. Tagessieger wurde Thor Hushovd (Cervélo TestTeam), der damit auch das Grüne Trikot eroberte.

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Roger Kluge in Spitzengruppe, Frank Schleck scheidet auf dem Pflaster aus
Die 213 Kilometer lange 3. Etappe begann im belgischen Wanze, erst knapp 40 Kilometer vor dem Ziel wurde erstmals bei dieser Frankreich-Rundfahrt französischer Boden erreicht. Sieben Fahrer schlossen sich zusammen und bildeten eine Ausreißergruppe, die sich aber nicht bis zum Ende der Etappe behaupten sollte. Darin waren Ryder Hesjedal (Garmin-Transitions), Stephen Cummings (SKY), Pavel Brutt (Katusha), Pierre Rolland (Bouygues Telecom), Imanol Erviti (GCE), Stéphane Augé (Cofidis) und der Deutsche Roger Kluge (Team Milram), der sich alle drei Zwischensprints sicherte. Die einzige Bergwertung gewann Hesjedal, ohne dadurch aber Jéròme Pineaus (Quick Step) Gepunktetes Trikot in Gefahr zu bringen. Mehr als fünf Minuten Vorsprung bekamen die Sieben nicht, weil das Peloton unter der Führung Saxo Banks mit hohem Tempo den ersten Kopfsteinpflaster-Abschnitten entgegenfuhr. Das Pavé in Belgien war noch relativ ereignisarm. In Frankreich angekommen wurde es aber umso spannender. Im KSP-Abschnitt Sars-et-Rosières (2400 Meter lang) kam es gut 25 Kilometer vor Schluss zu einem folgenschweren Sturz. Frank Schleck (Saxo Bank), der Gesamtfünfte der letzten beiden Jahre, brach sich dabei das Schlüsselbein und schied aus.

Kleine Gruppe setzt sich ab, Hushovd gewinnt, Cancellara wieder in Gelb
Es kam noch zu einer Reihe weiterer Stürze, während an der Spitze Frank Schlecks Teamkollegen Fabian Cancellara und Bruder Andy für Tempo sorgten. Das Saxo-Bank-Duo riss alles auseinander, nur Weltmeister Cadel Evans (BMC Racing Team), Thor Hushovd (Cervélo TestTeam) und Geraint Thomas (Team Sky) konnten den Anschluss halten. Vor allem natürlich Cancellara sorgte dafür, dass diese kleine Gruppe sich über die drei weiteren Pavé-Stücke immer weiter von den nächsten Verfolgern absetzte. Die davor befindlichen Ausreißer wurden durchgereicht, nur Hesjedal, der sich in Sars-et-Rosières abgesetzt hatte, konnte als letzter Eingeholter dranbleiben. In Arenberg-Porte du Hainaut gewann Hushovd den Sprint der Sechsergruppe souverän und tauscht morgen sein norwegisches Meistertrikot gegen das Grüne als neuer Führender der Punktewertung. Der junge Thomas wurde Etappenzweiter und führt nun die Nachwuchswertung an. Hinter Evans, Hesjedal und Andy Schleck begnügte sich Cancellara mit Platz sechs, konnte sich aber über die Rückeroberung des Gelben Trikots freuen, wenngleich der Ausfall von Frank Schleck diese Freude natürlich trübt.

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Rückstände für viele Rundfahrt-Favoriten auf Evans und Andy Schleck
Nachdem das Feld zersprengt wurde, fand sich Titelverteidiger Alberto Contador (Astana) zunächst in einer Gruppe wieder, die eine Minute hinter der von Cancellara lag, dazwischen noch ein paar Fahrer um Lance Armstrong (RadioShack). Als sich diese beiden Gruppen wieder vereinigten, erlitt der siebenfache Tour-Sieger Defekt und fiel plötzlich noch weiter zurück. Mit 53 Sekunden Rückstand kamen die ersten sechs Verfolger ins Ziel, darunter Bradley Wiggins (Team Sky), Denis Menchov (Rabobank) und Alexandre Vinokourov. Dessen Teamkollege Contador verlor im Finale noch 20 weitere. In vielen Gruppen kamen die Fahrer ins Ziel, Armstrong mit etwas mehr als zwei Minuten Rückstand. Mehrere technische Probleme hatte Sylvain Chavanel (Quick Step), der vier Minuten auf Cancellara verlor und somit seine erst gestern geholte Führung. An seiner Seite befand sich auch Linus Gerdemann (Team Milram). 2:25 Minuten und das Weiße Trikot büßte Tony Martin (HTC-Columbia) ein, der in der Gesamtwertung auf Platz 21 bester Deutscher bleibt. Dort führt Cancellara nun 23 Sekunden vor Thomas und 39 vor Evans, der heute mit Andy Schleck zu den Gewinnern unter den Favoriten auf den Gesamtsieg zählt.

-> Zum Resultat

Nach drei Teilstücken über 200 Kilometer steht mit der 4. Etappe die zweitkürzeste der Tour auf dem Programm. Auf den flachen 153,5 Kilometern von Cambrai nach Reims gibt es nur eine Bergwertung der 4. Kategorie und voraussichtlich ein Sprint-Finale.