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Massensturz bringt Evans Zeitgewinn auf seine Konkurrenten - Matthews gewinnt die 6. Giro-Etappe
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15.05.2014

Massensturz bringt Evans Zeitgewinn auf seine Konkurrenten - Matthews gewinnt die 6. Giro-Etappe

Info: GIRO D´ITALIA 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Montecassino, 15.05.2014 – Nasse Straßen im Finale der 6. Etappe, ein Peloton, das mit hohem Tempo auf den Schlussanstieg zurast, und dann ein Massensturz, der den Giro d’Italia mehr beeinflusste, als es die Ankunft in Montecassino unter normalen Voraussetzungen getan hätte. Das BMC Racing Team fand sich auf einen Schlag zahlreich in einer kleinen Spitzengruppe wieder und nutzte die Gelegenheit, die Gegner von Cadel Evans zu distanzieren, eiskalt aus. Fast eine Minute gewann der Australier auf Nairo Quintana (Movistar) und Rigoberto Uran (Omega Pharma-Quick Step), weit mehr als sieben auf Joaquin Rodriguez (Katusha). Zu den wenigen Glücklichen, die auf den BMC-Zug aufspringen konnten, gehörte Michael Matthews (Orica-GreenEdge), der den Etappensieg holte und nun drei Trikots auf sich vereint.

Vierköpfige Ausreißergruppe auf längster Etappe
Der Sonnenschein über dem Startort Sassano sollte sich als trügerisch erweisen. Es wurde aus vielerlei Hinsicht kein besonders angenehmer Tag. Zum einen blieb es doch auch auf der 6. Etappe des Giro d’Italia nicht trocken, zum anderen waren ewig lange 257 Kilometer zu absolvieren. Zehn mehr als ursprünglich geplant, weil die Strecke zu Beginn umgeleitet werden musste, da eine der vorgesehenen Straßen durch einen Erdrutsch unpassierbar war. Am Charakter der Etappe änderte dies nichts, die Entscheidung wurde am 8,7 Kilometer langen Schlussanstieg nach Montecassino erwartet. Die Ausreißergruppe des Tages war nicht mehr als ein hilfloser Spielball des Feldes. Die Italiener Andrea Fedi (Neri Sottoli), Marco Bandiera (Androni Giocattoli), Edoardo Zardini (Bardiani-CSF) und der Kolumbianer Edwin Avila (Colombia) verzeichneten zwar maximalen Vorsprung von 14 Minuten und 60 Kilometer vor dem Ziel noch mehr als sechs. Doch sie schafften es nicht einmal bis zum Beginn der finalen Steigung, wurden zwölf Kilometer vor Schluss eingefangen. Zumindest für Fedi war die Flucht nicht ganz umsonst, er gewann wie auf der 2. Etappe den Zwischensprint und ist neuer Spitzenreiter sowohl in der Sprintwertung als auch im Ranking nach Ausreißerkilometern. Die Passage an einer Bergwertung der 4. Kategorie, welche Torres gewann, hatte keinen nennenswerten Einfluss auf den entsprechenden Gesamtstand.

BMC nutzt seinen Vorteil nach dem Massensturz
Der Schlussanstieg ließ mit einer sehr gleichmäßigen Steigung von durchschnittlich rund fünf Prozent keine großen Abstände zwischen den Favoriten erwarten, viel eher die Ankunft einer Gruppe um die besten Kletterer und einige bergfeste Sprinter wie tags zuvor in Viggiano. Aber es sollte weitaus dramatischer werden. Nur wenige Augenblicke nach Einholung der Ausreißer kam es im Abstand von ein paar Sekunden zu zwei Stürzen, die etliche Fahrer betrafen. Für Giampaolo Caruso, Angel Vicioso (beide Katusha), Davide Villella (Cannondal) und Janez Brajkovic (Astana) ging es danach nicht weiter. Riesiges Glück hatte das BMC Racing Team, das im Moment des Geschehens das Feld angeführt hatte und sich daraufhin mit mehreren Fahrern in einer kleinen vom Sturz unbeeinflussten ersten Gruppe befand. Da BMC-Kapitän Evans dabei war, aber keiner der weiteren Favoriten auf den Gesamtsieg, entschied sich die Mannschaft dafür, die Situation bestmöglich auszunutzen. Rasch schrumpfte die Spitze auf acht Fahrer und Evans hatte mit Daniel Oss und Steve Morabito noch immer zwei Helfer dabei, die einen Vorsprung von rund einer halben Minute auf ein Verfolgerfeld verteidigen konnten. Nur Tim Wellens (Lotto Belisol), Matteo Rabottini (Neri Sottoli) sowie das Orica-GreenEdge-Trio Michael Matthews, Ivan Santaromita und Luke Durbridge hielten noch Anschluss, ohne sich an der Tempoarbeit zu beteiligen. Für die zurückgefallenen Fahrer war der entstandene Schaden nicht mehr zu reparieren.

Evans mit großem Zeitgewinn – vor allem auf Rodriguez
Nachdem die BMC-Helfer sich bis zum Letzten verausgabt hatten und die Orica-Helfer ebenfalls zurückgefallen waren, blieben noch vier Kandidaten für den Etappensieg. Der Sprint des Quartetts war eine klare Angelegenheit für Matthews, der nicht nur seine Führungen in Gesamt- und Nachwuchswertung behält, sondern durch den Gewinn des Kategorie-2-Finishes auch Maarten Tjallingii (Belkin) als Inhaber des Blauen Trikots ablöst. Evans wurde hinter Wellens und vor Rabottini Dritter, was ihm weitere vier Sekunden Zeitgutschrift einbrachte – Peanuts im Vergleich zu dem, was die Verfolger an Rückstand kassierten. 49 Sekunden wurden es für 22 Fahrer, zu denen Nairo Quintana (Movistar), Rigoberto Uran (Omega Pharma-Quick Step), Ryder Hesjedal (Garmin-Sharp), Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale), Rafal Majka (Tinkoff-Saxo) und Ivan Basso (Cannondale) zählten. Michele Scarponi (Astana) verlor mit 1:37 Minute noch etwas mehr und der an den Rippen verletzte Joaquin Rodriguez (Katusha) mit 7:43 Minuten wohl alle Chancen auf den angestrebten Giro-Triumph. Die Gesamtwertung hat sich durch die unerwarteten großen Abstände weit auseinandergezogen: Erster ist nach wie vor Matthews, auf den mit 21 Sekunden Rückstand Evans folgt. Uran (+1:18) und Majka (+1:25) sind als Dritter und Vierter noch halbwegs in Schlagdistanz, während beispielsweise Quintana gegenüber Evans jetzt schon 1:47 Minute im Hintertreffen liegt.

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Die morgige 7. Etappe führt über 211 Kilometer und eine recht hügelige Strecke. Die letzte Schwierigkeit stellt eine fast 40 Kilometer vor dem Ziel gelegene Bergwertung der 4. Kategorie dar, weshalb die Aussichten für die Sprinter als gut eingeschätzt werden dürfen.





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