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Giro d’Italia Bouhanni feiert zweiten Sprintsieg beim Giro d´Italia - Sturzopfer Rodriguez ausgestiegen |
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16.05.2014 | ||
Bouhanni feiert zweiten Sprintsieg beim Giro d´Italia - Sturzopfer Rodriguez ausgestiegenInfo: GIRO D´ITALIA 2014LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text Autor: Felix Griep (Werfel) Foligno, 16.05.2014 – Marcel Kittel (Giant-Shimano) musste nach seinen zwei Siegen den Giro d’Italia wegen Fieber vorzeitig verlassen, doch nach dem Aus des Deutschen gibt es schon wieder einen Sprinter, der bei der Italien-Rundfahrt dem Rest überlegen scheint. Nach der 4. gewann Nacer Bouhanni (FDJ.fr) auch die 7. Etappe. Knapp setzte er sich genau wie vor drei Tagen gegen Giacomo Nizzolo (Trek Factory Racing) durch. Auswirkungen auf die Gesamtwertung gab es letztlich keine, doch hätte einer der Giro-Topfavoriten beinahe 23 Sekunden auf die Konkurrenz verloren. Nairo Quintana (Movistar) lag so weit hinten im Feld, dass er im provisorischen Ergebnis vorübergehend mit Rückstand geführt wurde, bevor die Kommissäre seine Gruppe noch zeitgleich mit dem Sieger werteten. Die Auswirkungen der Stürze vom Vortag Joaquin Rodriguez (Katusha) war zweimal Dritter der Vuelta a España, 2012 Zweiter des Giro d’Italia und stand im vergangenen Jahr als Dritter auch bei der Tour de France auf dem Podest. Seine Hoffnung, doch noch irgendwann eine Grand Tour gewinnen zu können, muss der seit vier Tagen 35-jährige Spanier weiter aufschieben. Auf der 6. Etappe war er in den Massensturz vor dem Schlussanstieg verwickelt und erreichte das Ziel nur unter Schmerzen und mit großem Rückstand. Mit drei gebrochenen Rippen und einem gebrochenen Finger musste Rodriguez wohl oder übel die weitere Teilnahme am Giro absagen und war damit das dritte Opfer der Katusha-Mannschaft, nachdem zwei seiner Teamkollegen gestern nicht ins Ziel kamen. Angel Vicioso hatte es am schwersten erwischt, er zog sich einen dreifachen Oberschenkelbruch zu. Prompt machten Gerüchte die Runde, es wäre das Karriereende des 37-Jährigen. Giampaolo Caruso, der sich bei einem Sturz in Belfast das Kahnbein in einer Hand gebrochen hatte, erlitt keine weiteren Frakturen, aber zahlreiche Prellungen. Gestern schieden des Weiteren Davide Villella (Cannondale) mit einer Mikro-Fraktur in der Schulter und Janez Brajkovic (Astana) mit einem Ellbogenbruch aus. Angesichts der großen Anzahl weiterer verletzter Fahrer überraschte es, dass am Start der 7. Etappe neben Rodriguez nur Brett Lancaster (Orica-GreenEdge) fehlte, der sich einen Mittelhandknochen gebrochen hatte. Mit Maxime Médérel (Europcar) und Ramon Carretero (Neri Sottoli) schieden im Verlauf der 7. Etappe zwei weitere Fahrer aus, 186 bleiben noch im Rennen. Gruppe um Thurau bringt das Feld ins Schwitzen Die 211 Kilometer lange Etappe von Frosinone nach Foligno begann direkt mit dem längsten und höchsten Anstieg des Tages. Nach 28,6 Kilometern, die fast durchgängig aufwärts führten, wurde Valico di Arcinazzo erklommen. Kurz vor dieser Bergwertung der 3. Kategorie entstand eine Ausreißergruppe, welche das Peloton später an den Rand einer Niederlage bringen sollte. Sie bestand zunächst aus dem Deutschen Björn Thurau (Europcar), den beiden Kolumbianern Winner Anacona (Lampre-Merida) und Robinson Chalapud (Colombia), dem Italiener Nicola Boem (Bardiani-CSF) und einem Spanier. José Herrada (Movistar) blieb aber nur sieben Kilometer lang ein Mitglied dieser Gruppe, bevor er sich zurückfallen ließ oder lassen musste. Mit knapp vier Minuten Rückstand war er der für die Gesamtwertung gefährlichste Angreifer und musste deshalb zum Wohle der anderen in den sauren Apfel beißen. In der Abfahrt bekamen die Spitzenreiter schnell einen neuen fünften Mann an ihre Seite, den Australier Nathan Haas (Garmin-Sharp). In der Folge schnellte der Vorsprung in die Höhe und gipfelte bei fast neun Minuten. Das Feld verkürzte seinen Rückstand jedoch bis 70 Kilometer vor Schluss auf vier Minuten und schien absolut Herr der Lage zu sein. Über die nächsten 30 Kilometer hinweg stiegen aber die Chancen der Ausreißer wieder deutlich an. Auf diesem ausgesprochen hügeligen Abschnitt bauten die Fünf sogar vorübergehend noch einmal aus, um schließlich nach einer Bergwertung der 4. Kategorie mit gut vier Minuten Vorsprung auf die letzten 40 Kilometer zu gehen. Nach der Hälfte dieser Distanz betrug der Abstand noch 2:20 Minuten. Wie auf der 4. Etappe: Bouhanni siegt vor Nizzolo Es bedurfte großen Einsatzes mehrerer Mannschaften, um die Sprintankunft sicherzustellen. Giant-Shimano, Cannondale, FDJ.fr und Trek Factory Racing legten sich für ihre Sprinter Luka Mezgec, Elia Viviani, Nacer Bouhanni und Giacomo Nizzolo ins Zeug. Ab der Zehn-Kilometer-Marke wurden die Getrieben unruhig und trugen mit gegenseitigen Attacken nicht zum Gelingen ihrer Flucht bei, die drei Kilometer vor dem Ziel ihr Ende fand. Erfreulicherweise war das Wetter ganz Giro-untypisch – soll heißen: es gab keinen Regen –, so dass alle Fahrer heil durch die kurvenreiche Zielanfahrt kamen. Giant-Shimano setzte in Mezgec dasselbe Vertrauen, als wäre Marcel Kittel noch dabei gewesen und pilotierte den Slowenen als Ersten auf die Zielgerade. Es reichte für ihn aber nur zum dritten Platz. Die ideale Position an Mezgecs Hinterrad hatte Bouhanni ergattert, der von dort aus zu seinem zweiten Giro-Etappensieg sprintete. Knapp vor Nizzolo, der nunmehr zwei zweite und einen dritten Platz in den Massensprints vorzuweisen hat. Viviani (10.) und Swift (15.) waren weit von Topergebnissen entfernt. Viviani holte zwar am Zwischensprint die nach Durchfahrt der Ausreißer maximal erreichbare Punktzahl von sechs und damit fünf Zähler mehr als Bouhanni. Doch nütze es ihm angesichts des Etappenergebnisses nichts und das Rote Trikot geht zurück an Bouhanni, der wieder 16 Punkte Vorsprung hat. Michael Matthews (Orica-GreenEdge) wurde Vierter und verteidigte – vermutlich zum letzten Mal – das Rosa Trikot. -> Zum Resultat Auch wenn Matthews an den letzten Tagen gewisse Kletterfertigkeiten unter Beweis stellte, dürfte die 8. Etappe für ihn eine Nummer zu groß sein. Auf den letzten 50 Kilometern gibt es Anstiege der 1. und 2. Kategorie und zum Abschluss eine Kategorie-1-Ankunft in Montecopiolo (6,4 km à 6,4%). |
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16.05.2014 | ||
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