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Ausreißersieg durch Marco Canola statt viertem Bouhanni-Erfolg auf Giro-Etappe 13
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23.05.2014

Ausreißersieg durch Marco Canola statt viertem Bouhanni-Erfolg auf Giro-Etappe 13

Info: GIRO D´ITALIA 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Rivarolo Canavese, 23.05.2014 – An den ziemlich eindeutigen Kräfteverhältnissen zwischen den Sprintern hat sich auf der 13. Etappe der Italien-Rundfahrt nichts geändert. Nacer Bouhanni (FDJ.fr) war im Sprint des Feldes wieder, wenn auch nur knapp, schneller als Giacomo Nizzolo (Trek Factory Racing). Ein kleiner Trost für den unterlegenen Italiener ist diesmal, dass er wenigstens keinen Sieg verpasste, denn es ging nur noch um den vierten Platz. Nur drei von sechs Ausreißern waren eingeholt worden, die anderen kamen mit elf Sekunden Vorsprung ins Ziel. Der 25-jährige Italiener Marco Canola (Bardiani-CSF), in diesem Jahr Gewinner des Bergtrikots bei Tirreno-Adriatico, war der große Triumphator des Tages, an dem auch das Wetter wieder eine Rolle spielte.

Flachetappe lässt Massensprint erwarten
Auf den ersten zehn Etappen des 97. Giro d’Italia verteilten sich alle Sieger auf gerade einmal vier Mannschaften. Drei Erfolge entfielen auf Orica-GreenEdge und FDJ.fr, je zwei auf Giant-Shimano und Lampre-Merida. Durch die Siege von Michael Rogers (Tinkoff-Saxo) und Rigoberto Uran (Omega Pharma-Quick Step) gab es an den letzten beiden Tagen ein wenig Abwechslung, doch noch immer waren 16 Teams ohne Sieg. Sechs davon konnten auf der 13. Etappe einen Fahrer in der Ausreißergruppe platzieren und auf die winzige Chance hoffen, dem Feld ein Schnippchen zu schlagen. Bei nur ein paar kleineren Steigungen und einer einzigen Bergwertung der 4. Kategorie waren auf den 157 Kilometern eindeutig die Sprinter favorisiert. FDJ.fr und Giant-Shimano hielten den Rückstand zu Jackson Rodriguez (Androni Giocattoli), Marco Canola (Bardiani-CSF), Jeffry Romero (Colombia), Gert Dockx (Lotto Belisol), Angelo Tulik (Europcar) und Maxim Belkov (Katusha) von Beginn an gering, lange bewegte er sich zwischen zwei und drei Minuten. 2:16 Minuten waren es an der Bergwertung gut 30 Kilometer vor dem Ziel – nur ein kleiner Hügel, der aber doch wie eine Wetterscheide wirkte, was sich für die Ausreißer positiv auswirken sollte.

Ausreißer profitieren vom Regenwetter
Nach dem Start bei frühlingshaften Bedingungen in Fossano blieb es zwei Stunden lang trocken, dann gab es bis zum Ende der Etappe leichten Regen. Hinter der Bergwertung, rund um den Zielort Rivarolo Canavese, hatte es vor Ankunft der Giro-Fahrer deutlich heftigere Niederschläge gegeben – teilweise fuhr man zwischen noch von Hagelkörnern bedeckten Feldern hindurch und in der Stadt waren die Straßen voller Pfützen und nassem Laub. Da hatten es sechs wagemutige Gejagte einfacher als 168 um ihr körperliches Heil besorgte Jäger. Der Abstand zwischen Spitze und Feld betrug bei einer Zieldurchfahrt 22,3 km vor dem Ende des Rennens 1:45 Minute und sank danach nicht weiter. Die Wahrscheinlichkeit einer Überraschung stieg zugleich immer mehr. Die Ausreißer erkannten diese einmalige Gelegenheit und Canola dezimierte die Anzahl seiner Gegenspieler mit einem Angriff 16 Kilometer vor dem Ziel. Romero, Dockx und Belkov verloren den Anschluss, nur Rodriguez und Tulik konnten dem Italiener folgen. Vier Kilometer vor dem Ziel trat Canola nochmals an, als diese Aktion aber keine Wirkung zeigte, hielt auch er fortan still. Auf dem letzten Kilometer konnten sich die drei Führenden bei immer noch komfortablem Vorsprung ihrer Sache sicher sein, das Tempo verzögern, sich misstrauisch beäugen.

Canola siegt im Sprint knapp vor Rodriguez
Diese kleinen Psycho-Spielchen dauerten bis in die letzte Kurve an. Canola eröffnete auf der 250 Meter langen Zielgeraden sofort seinen Sprint und blieb bis zum Erreichen der dicken weißen Linie vorne. Rodriguez hatte sich mühsam am Hinterrad des Bardiani-Fahrers festgebissen und war zum Schluss mit hoher Endbeschleunigung fast noch auf gleiche Höhe gekommen. Klarer geschlagen musste sich Tulik mit Platz drei abfinden. Nur elf Sekunden betrug letztlich der Rückstand des Pelotons, für das es zumindest noch um viele Punkte ging. Die beiden Schnellsten aus dem Feld waren diejenigen, welche bei den letzten drei Massensprints jeweils Erster und Zweiter wurden: und wieder platzierte sich Nacer Bouhanni (FDJ.fr) vor Giacomo Nizzolo (Trek Factory Racing). Obowohl Nizzolo am Zwischensprint, den Bouhanni ziemlich locker angegangen war, einen Punkt mehr geholt hatte, vergrößerte sich der Abstand zwischen dem Träger des Roten Trikots aus Frankreich und dem ihm dauerhaft unterlegenen Italiener durch das Etappenergebnis auf 26 Punkte. Gar schon 78 Punkte liegt der Drittplatzierte Elia Viviani (Cannondale) zurück, dem wohl nur die Hoffnung bleibt, dass die beiden vor ihm liegenden Sprinter die kommenden Bergetappen nicht überstehen. Diese werden für Rigoberto Uran (Omega Pharma-Quick Step) wieder deutlich interessanter werden. Heute verlebte er einen ruhigen und unaufgeregten ersten Tag im Rosa Trikot.

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Erst am nächsten Mittwoch können Bouhanni, Nizzolo und Co. wieder auf einen Sieg hoffen, zuvor gibt es drei Bergankünfte und einen Ruhetag. Die morgige 14. Etappe führt über die Anstiege Alpe Noveis (Kat. 1) und Bielmonte (Kat. 2) zur Kategorie-1-Bergankunft in Oropa (11,8 km à 6,2%).





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