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Neunter Tour-de-France-Etappensieg für André Greipel - Katusha für Nachführarbeit nicht belohnt
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19.07.2015

Neunter Tour-de-France-Etappensieg für André Greipel - Katusha für Nachführarbeit nicht belohnt

Info: TOUR DE FRANCE 2015
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Valence, 19.07.2015 - André Greipel (Lotto Soudal) hat bei der 102. Tour de France für einen vierten deutschen Etappensieg gesorgt. Der seit wenigen Tagen 33-Jährige, der zuvor in Zeeland und in Amiens triumphierte, setzte sich diesmal in Valence mit einer guten Radlänge Vorsprung auf seinen Landsmann John Degenkolb (Giant-Alpecin) durch. Dritter wurde Alexander Kristoff, dessen Katusha-Mannschaft wesentlich dazu beigetragen hatte, dass es 183 Kilometer nach dem Start in Mende überhaupt zu einem Massensprint kam. Greipel machte in der Punktewertung zwar etliche Zähler gut, das Grüne Trikot bleibt aber ganz klar bei Peter Sagan (Tinkoff-Saxo), welcher nicht nur den Zwischensprint gewann, sondern im Ziel auch noch Platz vier belegte. In Bezug auf Gesamt- und Bergwertung war die 15. Etappe ohne Relevanz.


Der LiVE-Radsport Blog: Tines Tour Talk (15) – Giro-Tour-Vuelta

Unruhige Anfangsphase
Sprinterteams gegen Glücksritter - unter diesem Motto stand das 15. Teilstück, welches über 183 Kilometer vom gestrigen Zielort Mende an der Ardèche entlang und dann durch das Rhône-Tal nach Valence führte. Ebenso wie am Vortag ließ Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) keinen Zweifel daran, dass er unbedingt zur Fluchtgruppe gehören wollte. Als eine erste, mit 27 Fahrern viel zu groß geratene Ausreißerfraktion unter dem Tempodiktat von Katusha schon fast wieder eingeholt war, läutete die Attacke des Mannes im Grünen Trikot eine stabile und überschaubar Phase des Rennens ein. In der neuen, nur noch 9-köpfigen Spitzengruppe befanden sich mit Weltmeister Michal Kwiatkowski (Etixx-Quick Step), dem aktivsten Fahrer des 12. Abschnitts, und Thibaut Pinot (FDJ.fr), der gestern Platz eins fahrlässig hergeschenkt hatte, zwei weitere Teilnehmer, die noch eine Rechnung mit dieser Tour de France zu begleichen hatten. Außerdem waren Lars Ytting Bak (Lotto Soudal), bereits Ausreißer auf der Tour de France - Etappe 8, der Deutsche Simon Geschke (Giant-Alpecin), Ex-Giro d'Italia-Champion Ryder Hesjedal (Cannondale), der Brite Adam Yates (Orica-GreenEdge), Sagans Teamkollege Michael Rogers und Kwiatkowskis Teamkollege Matteo Trentin mit von der Partie.

Das Blatt wendet sich zu Ungunsten der Ausreißer
Nach zwei Bergwertungen der vierten Kategorie und einer längeren Abfahrt auf regennasser Straße stand bei Kilometer 108 der Zwischensprint an, wo Sagan sich die 20 Punkte unter den Nagel riss - absolut mühelos und von Rogers nach hinten abgesichert. John Degenkolb (Giant-Alpecin) und André Greipel (Lotto Soudal) holten sich aus dem Feld heraus noch 6 bzw. 5 Zähler ab; im Prinzip hatte aber immer noch Katusha die Zügel in der Hand und sorgte dafür, dass der zwischenzeitlich auf 2:40 Minuten angestiegene Vorsprung der Ausreißer deutlich zusammenschrumpfte. Die Mannschaft hatte dank Joaquin Rodriguez zwar schon zwei Etappensiege verzeichnen können, Alexander Kristoff sollte aber auch einmal jubeln dürfen. Der Col de l'Escrinet, eine Bergwertung der 2. Kategorie nach 126,5 Kilometern, hatte im Vorfeld als Schlüsselstelle der Etappe gegolten. Tatsächlich drängten dort Tinkoff-Saxo und Movistar kurzzeitig an die Spitze des Pelotons, woraufhin Chris Froomes Sky-Team sie zur Ordnung rief und sich das Blatt endgültig zu Ungunsten der Ausreißer wendete. Dies veranlasste Matteo Trentin, in der Abfahrt noch mal ordentlich Gas zu geben. Während seine ehemaligen Begleiter gute 40 Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurden, fuhren er und Hesjedal noch eine Weile vor den Verfolgern her; 10 Kilometer später musste aber auch Trentin einsehen, dass es mit seinem dritten Tour-Etappensieg heute nichts werden würde.

Holt Greipel Nr. 10 in Paris?
Obwohl Mark Cavendish (Etixx-Quick Step), Etappensieger von Fougères, Arnaud Démare (FDJ) und Tyler Farrar (MTN-Qhubeka) schon früh zurückgefallen waren und sich in einer abgehängten Gruppe mit dem verletzten Jean-Christophe Péraud (Ag2r) befanden, gab es immer noch genug Sprinter, die ihre letzte Chance vor Paris nutzen wollten. Abgesehen von Katusha und Lotto führte Europcar das Feld auf den letzten Kilometern an; im Finale drängte dann BMC an die Spitze und vereitelte eine Reihe von Solo-Attacken - nicht jedoch die von Zdenek Stybar (Etixx). Der Tscheche strebte einen zweiten Coup wie in Le Havre an und katapultierte sich an einer Welle kurz vor der 3000-Meter-Marke raketenartig nach vorn. Katusha bereinigte die Situation und 1,2 Kilometer vor dem Ziel waren die Weichen für einen Massensprint endgültig gestellt. Auf der nur kurzen Zielgeraden zeigte sich André Greipel gleich an der Spitze und auch wenn sein Landsmann John Degenkolb noch einmal alle Kräfte mobilisierte, war der insgesamt neunte Tour-de-France-Etappensieg des "Gorillas" eigentlich eine klare Sache. Kristoff geriet fast mit Sagan aneinander und musste sich mit Platz drei begnügen. Edvald Boasson Hagen (MTN) wurde Fünfter, vor Ramunas Navardauskas (Cannondale), Christophe Laporte (Cofidis), Michael Matthews (Orica), Davide Cimolai (Lampre) und Florian Vachon (Bretagne).

Sagan kämpferischster Fahrer
In der Gesamtwertung kam es auf den vorderen Plätzen natürlich zu keinerlei Veränderungen. Für die Bergwertung verbuchten Serge Pauwels (MTN) zwei, Liewe Westra (Astana), Pinot und Rogers je einen Punkt, bevor ebenfalls Thibaut Pinot am Col de l'Escrinet die fetteste Ausbeute des Tages machte, nämlich ganze 5 Punkte. Eigentlich waren das aber auch nur Randnotizen in dem weiterhin von Chris Froome angeführten Klassement. Peter Sagan machte unter dem Strich 28 Punkte gut, was abzüglich der 55 Zähler, die André Greipel erwerben konnte, immer noch einen Vorsprung von 44 Punkten ergibt. Der slowakische Meister verteidigte aber nicht nur das Grüne Trikot, er darf morgen auch die rote Rückennummer des kämpferischsten Fahrers tragen. Einziger Ausfall des Tages war Sebastian Langeveld (Cannondale-Garmin), der sich krankheitsbedingt zurückzog. Davor hatte allerdings Eduardo Sepulveda (Bretagne-Séché Environnement) die Tour aus einem etwas kuriosen Grund verlassen müssen. Der Argentinier, der immerhin auf dem 19. Gesamtrang lag, hatte an einem Steilstück der 14. Etappe Defekt gehabt, sich völlig verwirrt ins Teamfahrzeug von Ag2r-La Mondiale gesetzt und 100 Meter fahren lassen. Die Jury ließ die Entschuldigung "Kurzschlussreaktion" nicht gelten und disqualifizierte Sepulveda.

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Morgen ist Montag - aber (noch) kein Ruhetag. Die 16. Etappe führt über 201 Kilometer von Bourg-de-Péage nach Gap und ist deutlich schwieriger als die heutige. Von Anfang an weist das Profil praktisch nur nach oben; es müssen der Col de Cabre und der Col de Manse (beide Kat.2) überquert werden, bevor die rasante Zielabfahrt ansteht.





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