Tines Tour Talk (15) – Giro-Tour-Vuelta

Info: TOUR DE FRANCE 2015
Autor: Christine Kroth (Cofitine)

Sonntag, 19.07.15

Die Tour de France ist zweifellos das größte Radrennen der Welt. Doch die Tour ist nicht die einzige dreiwöchige Rundfahrt im Rennkalender.
Ein nicht ganz gewöhnlicher Blick auf die großen Drei – Giro, Tour und Vuelta!

Alle Beiträge aus Tines Tour Talk
„Tines Tour Talk“ startete im Juli letzten Jahres als täglicher Blog und wurde zwischen den Frankreich-Rundfahrten in unregelmäßigen Abständen als Cofis Cycling Cosmos weitergeführt.

Auch wenn die ASO es gerne so hätte, dass die Tour de France die einzige dreiwöchige Rundfahrt im Rennkalender wird – ich hoffe nicht, dass es so weit kommt!
Keine Frage, ich finde die Tour (an sich) interessant, auch wenn ich glaube, dass der Tour-Sieger längst feststeht! Aber ich finde, dass die Tour nur halb so viel wert wäre, gäbe es die anderen beiden dreiwöchigen Rundfahrten nicht! Der Giro d’Italia und die Vuelta a España sind für den Radsport mindestens genauso wichtig wie die Tour!
Ob man diese drei Rennen wirklich miteinander vergleichen kann? Ich glaube nicht! Jedes dieser Rennen hat seine eigene Charakteristik, seinen eigenen Reiz.
Ich selbst war schon beim Giro und der Tour. Beim Giro hab ich vom Rennen und allem drumherum viel mehr mitbekommen als bei der Tour, hatte Kontakt zu den Fahrern. Bei der Tour macht es für mich das „Gesamtpaket“ mit der Werbekarawane und dem ganzen Spektakel drumherum!
Den Unterschied für die Fahrer und die Teams hat mir der Sportliche Leiter vom Team Cannondale-Garmin, Bingen Fernandez, mal anschaulich erklärt.
Beim Giro hat man mehr Kontakt zu den Fans, sind die Wege kürzer, die Strecken schwerer. Und das Essen besser!
Bei der Tour steht man enorm unter Druck. Dort ist alles groß und stressig! Ruhe hat man praktisch nie!
Bei der Vuelta ist es familiärer, ruhiger, deutlich weniger stressig, obwohl die Wege weiter sind. Dafür ist es dort meist sehr heiß!
Am liebsten mochte er den Giro!
Ich selbst mag die Vuelta am liebsten. Warum, kann ich nicht mal sagen. Vielleicht, weil es die „kleinste“ der drei großen Rundfahrten ist. Weil sich dort auch Fahrer zeigen, die sonst nicht so im Fokus der radsportlichen Öffentlichkeit stehen! Beim Giro ist es ähnlich, dort gab und gibt es immer wieder die eine oder andere Überraschung.
Bei der Tour ist das eher selten. Zwar gab es gestern mit Steven Cummings einen Etappensieger, den man nicht unbedingt auf dem Zettel hatte, doch ich habe den Eindruck, dass sowas bei der Tour viel seltener passiert als bei Giro oder Vuelta!
Klar, ein Etappensieg bei der Tour macht sich in den Palmarès natürlich viel besser als ein Etappensieg beim Giro oder der Vuelta!
Trotzdem glaube ich, dass alle drei Rennen in ihrer Form wichtig sind! Und ich hoffe, dass sie auch weiterhin in dieser Form bestehen bleiben! Damit auch kleinere Teams und unbekanntere Fahrer eine Chance haben!

A bientôt