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Lange Aufholjagd führt Mathieu van der Poel zum Weltcup-Sieg in Zeven
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26.11.2016

Lange Aufholjagd führt Mathieu van der Poel zum Weltcup-Sieg in Zeven

Info: Radcross: WELTCUP ZEVEN 2016
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Zeven, 26.11.2016 - Obwohl er nach einem schlechten Start zwischenzeitlich deutlich zurücklag, hat Mathieu van der Poel (Beobank-Corendon) den UCI Radcross-Weltcup im niedersächsischen Zeven gewonnen. Auf der fünften von zehn Runden fand der niederländische Meister Anschluss an Spitzenreiter Wout van Aert (Crelan-Vastgoedservice), wenig später ließ er den Weltmeister aus Belgien stehen. Er erreichte das Ziel 21 Sekunden vor Van Aert sowie 31 Sekunden vor dem drittplatzierten Kevin Pauwels (Marlux-Napoleon Games) und feierte seinen zweiten Weltcup-Sieg in Folge - da Koksijde letzte Woche ausgefallen war. Der UCI Cyclocross World Cup, den nach wie vor Van Aert anführt, machte seit 13 Jahren erstmals wieder Station in Deutschland.


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Weltcup in Deutschland - eher ein Zufallsprodukt
Zeven - klingt irgendwie niederländisch, liegt aber in Deutschland. Genauer gesagt in der niedersächsischen Provinz irgendwo zwischen Hamburg und Bremen. Der Parcours - grasbewachsen, schnell, zwei Hügel - war für alle Beteiligten komplettes Neuland; auch die Deutschen konnten sich keinen Heimvorteil durch Ortskenntnis ausrechnen, denn auf diesem Gelände hatte einfach noch nie zuvor ein Querfeldein-Rennen stattgefunden, auch nicht für regionale oder nationale Meisterschaften. Der Umstand, dass die Radcross-Diaspora Deutschland nach über einem Jahrzehnt wieder eine Runde des UCI Weltcups austragen durfte, war der Tatsache geschuldet, dass die Veranstalter des Polderscross zwar den Zuschlag erhalten hatten, es aber einfach schon zu viele Stationen in Belgien gibt. Kontakte der Leute aus Kruibeke in die Region führten schließlich dazu, dass man auf Zeven auswich. Wohlgemerkt das ganze Know-how brachten die Belgier mit - und auch den Namen: "Poldercross", an was erinnert das nur?

Van Aert nach 3 Runden solo in Führung
Die nicht gerade sehr zahlreich, aber doch erschienenen Zuschauer bekamen dann tatsächlich ein Rennen zu sehen, das auch einer angestammten Radcross-Hochburg gut zu Gesicht gestanden hätte. Mathieu van der Poel absolvierte einen - wieder einmal muss man sagen - eher schwachen Start und hatte dann auch noch einen Defekt. Ein Zusammenstoß mit einem anderen Fahrer führte nämlich dazu, dass sich bei ihm einige Speichen lockerten, und weil die Materialzone nicht in der Nähe war, kostete ihn das relativ viel Zeit. An der Spitze des Rennens hatten sich nach zwei Runden zwei Fahrer zusammengefunden: Tom Meeusen (Telenet-Fidea) und Wout van Aert. Wenig überraschend konnte Meeusen das Hinterrad des Weltmeister aber nicht mehr lange halten. Van der Poel lag zu Beginn der vierten Runde noch 18 Sekunden zurück auf Platz drei. Blieben noch sechs Runden, um es ganz nach vorne zu schaffen, aber so lange brauchte der "fliegende Holländer" (O-Ton Kommentator im belgischen Bezahlfernsehen) gar nicht.

Van der Poel dreht den Spieß um
Schon auf der fünften Runde schloss Van der Poel die Lücke zu Van Aert, und wer darauf gewettet hätte, dass nun erst einmal Ruhe einkehren würde, der hätte verloren: Denn Van der Poels Kräfte waren längst noch nicht erschöpft, vielmehr drehte er den Spieß nun um und distanzierte seinen Dauerrivalen innerhalb kürzester Zeit um etliche Sekunden. Vielleicht war es doch der 200-Kilometer-Ritt von Koksijde nach Hause, den Van der Poel nach der Weltcup-Absage am vergangenen Sonntag absolviert hatte? Vielleicht auch das Trainingscamp in Spanien? Jedenfalls befand er sich in absoluter Topform und ließ Van Aert fast wie einen Anfänger ausschauen. In der Gesamtwertung spielt Van der Poel nach dem verpassten Saisonstart zwar keine Rolle mehr, aber dass er den Weltcup immer noch anführt, mag Van Aert nur als kleines Trostpflaster vorgekommen sein. Gesamtzweiter mit 71 Punkten Rückstand ist Kevin Pauwels, der Tom Meeusen im letzten Renndrittel noch überholen und auf Platz vier verweisen konnte. Der Franzose Clément Venturini (Cofidis) erzielte einen starken fünften Platz. Bester Deutscher war Marcel Meisen (Steylaerts), der es in die Top10 schaffte.

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Frauen: Cant distanziert Compton in der Sandgrube
Bei den Frauen erzielte Sanne Cant ihren ersten Weltcup-Sieg in der laufenden Saison - und das obwohl Thalita de Jong, die sie zuletzt wiederholt bezwingen konnte, am Start war. Die Weltmeisterin spielte heute aber außer am Anfang keine führende Rolle. Stattdessen setzte sich Cant nach der Hälfte des Rennens alleine ab und erhielt später Gesellschaft von Katie Compton, die wie üblich eher langsam gestartet war. Auf der letzten Runde verschaffte sich Cant in der Sandgrube den entscheidenen Vorteil, um die US-Meisterin abzuhängen. Compton wurde 6 Sekunden zurück Zweite, Platz drei ging überraschend an die junge Italienerin Alice Maria Arzuffi. Sophie de Boer wurde zwar nur Vierte, verteidigte aber die Weltcup-Gesamtführung vor Cant, die 31 Punkte Rückstand hat.

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U23: Nieuwenhuis verdrängt Bertolini von der Spitze
Bei den Männern U23 bewies Joris Nieuwenhuis, dass neben Quinten Hermans und Eli Iserbyt auch noch mit ihm zu rechnen ist. Mit diesen beiden sowie mit Thijs Aerts und Gioele Bertolini bildete er eine Spitzengruppe, aus der sich Aerts und Hermans jedoch vorzeitig verabschiedeten. Später ging auch dem Italiener die Puste aus; er musste am Ende sogar Platz drei an den Europameister abtreten. Nieuwenhuis distanzierte Weltmeister Iserbyt in der letzten Runde noch um 20 Sekunden und übernahm mit dem Tagessieg die Weltcup-Führung von Bertolini, der jetzt 10 Punkte zurückliegt.

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Junioren: Nicht Pidcock, nicht Vandebosch, sondern Camps
Bei den Junioren setzte sich Europameister Thomas Pidcock in der zweiten Runde als Solist ab, ein Sturz machte ihm jedoch einen Strich durch die Rechnung. Kurz zuvor hatte außerdem Toon Vandebosch Anschluss gefunden, der nun sich nun natürlich nicht lange bitten ließ. Aber auch Jelle Camps schaffte es an die Spitze und wusste sich gegen Vandebosch durchzusetzen, welcher dann noch Platz zwei vor Pidcock nach Hause fuhr. In der Gesamtwertung hat Yentl Bekaert, der Sieger von Valkenburg, weiter die Nase vorn; als Tagesvierter sammelte er 40 Punkte und liegt 15 Punkte vor Vandebosch.

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Das nächste Weltcup-Rennen wird am 18.12. in Namur ausgetragen.





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