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De Ketele und Reinhardt reißen im Finale der Sixdays Bremen im letzten Moment den Sieg an sich
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17.01.2018

De Ketele und Reinhardt reißen im Finale der Sixdays Bremen im letzten Moment den Sieg an sich

Info: Sixdays: Sixdays Bremen 2018
Autor: Felix Griep (Werfel)



Bremen, 16.01.2018 – Mit einem belgisch-deutschen Triumph zum Abschluss einer faszinierenden Final-Jagd endete am Dienstagabend eine der wohl spannendsten Ausgaben in der Geschichte des Bremer Sechstagerennens. An der Seite des Seriensiegers Kenny De Ketele feierte Theo Reinhardt seinen ersten Sixdays-Sieg überhaupt. Den entscheidenden Rundengewinn machten sie, zum Leidwesen von Achim Burkart/Yoeri Havik, erst fünf Runden vor Schluss perfekt. Bei den Sprintern kam es zum finalen Showdown zwischen René Enders und Carl Hinze, die vor dem alles entscheidenden Sprint-Duell punktgleich waren.


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Ungewöhnliche Team-Zusammenstellung belohnt

Das Zerpflücken angestammter Sixdays-Paare wie De Ketele/De Pauw oder Stroetinga/Havik hat sich bei den 54. Sixdays Bremen als wahrer Glücksfall erwiesen. Die ungewohnten Paarungen führten zu einem engen Kampf an der Spitze und vier rundengleichen Teams vor der letzten Nacht: Achim Burkart/Yoeri Havik und Kenny De Ketele/Theo Reinhardt hatten dabei nach Punkten einen klaren Vorteil gegenüber Wim Stroetinga/Robbe Ghys und Christian Grasmann/Jesper Mørkøv, aber die meisten Zähler befanden sich auf dem Konto von Leigh Howard/Morgan Kneisky, die noch eine Runde Rückstand aus ihrer schwächeren 1. Nacht im Gepäck hatten. Es hätten im besten Fall sogar sechs Teams sein können, die bis zum Schluss um den Sieg kämpfen, doch das belgisch-deutsche Duo Moreno De Pauw/Leif Lampater war in der 2. Nacht weit zurückgefallen, weil Lampater aufgrund von Magen-Darm-Problemen für einen Tag neutralisiert worden war.

 Stand nach der 5. Nacht      
1 Burkart/Havik        0 244
2 De Ketele/Reinhardt  0 242
3 Stroetinga/Ghys      0 211
4 Grasmann/Mørkøv      0 203
5 Howard/Kneisky      -1 261

Howard/Kneisky stürmen zur dritten Bonusrunde

Dass sie den kürzesten Weg bis zu einer dritten Bonusrunde hatten, war der große Trumpf von Howard/Kneisky, die sich diese Chance dann auch keinesfalls entgehen lassen wollten. So legten der Australier und der Franzose los wie die Feuerwehr und gewannen zum Auftakt des Dienstags-Programms sowohl das Ausscheidungsfahren als auch die Kleine Jagd, womit sie zweimal 20 Punkte eingefahren und die 300-Punkte-Marke geknackt hatten. Durch einen zweiten Platz im 500 Meter Zeitfahren kamen zwölf weitere Punkte dazu, womit Howard/Kneisky nicht nur in Führung gegangen waren, sondern auch einen ausgesprochen komfortablen Punktevorsprung auf Platz zwei hatten. Burkart/Havik setzten sich vor allem dank zweiter Plätze in Ausscheidungsfahren und Kleiner Jagd ein wenig weiter von De Ketele/Reinhardt ab, was für die Final-Jagd noch wichtig werden sollte. Für Burkart/Havik gab es zwar auch noch einen Sieg im Derny-Finale, in welchem es allerdings keine Punkte für die Gesamtwertung gab.

 Stand vor Final-Jagd         
1 Howard/Kneisky       0 313
2 Burkart/Havik        0 274
3 De Ketele/Reinhardt  0 260
4 Grasmann/Mørkøv      0 229
5 Stroetinga/Ghys      0 225

Entscheidung erst fünf Runden vor Schluss

Der enge Gesamtstand kombiniert mit der Kürze der Bremer Bahn ergab eine ungemein spannende und abwechslungsreiche Final-Jagd. Immer wieder änderte sich die Rennsituation auf dem 166 Meter langen Oval. Gegen Ende des einstündigen Rennens gingen im Hagel der Rundengewinne mit Stroetinga/Ghys und Howard/Kneisky die ersten beiden Teams unter. Sie gerieten eine Runde in Rückstand und konnten dieses Defizit nicht mehr wettmachen. Derweil gewannen Burkart/Havik die ersten beiden Sprintduelle gegen De Ketele/Reinhardt und vergrößerten ihren Vorsprung von 14 auf 22 Punkte. Bei dieser Entwicklung war De Ketele/Reinhardt klar, dass der Sieg für sie nur noch über einen alleinigen Rundengewinn zu realisieren war. So starten der Belgier und der Deutsche zwischen der zweite und dritten Sprintwertung ihren Angriff – und konnten fünf Runden vor dem Ende der Jagd ihren Gesamtsieg bejubeln. Der entscheidende Rundengewinn war gelungen und das punktbessere Team Burkart/Havik auf Platz zwei verwiesen.

Für Theo Reinhardt ein ganz besonderer Erfolg: Es war der erste Sixdays-Sieg überhaupt für den 27-jährigen Berliner, dessen bestes Ergebnis bis dahin der dritte Platz mit Robert Bartko vor vier Jahren in Berlin gewesen war. Für Kenny De Ketele war es dagegen schon der 15. Sixdays-Sieg seiner Karriere, der zweite in Bremen nach 2016 (mit Christian Grasmann) und der dritte in Folge in dieser Saison nach Gent und Rotterdam (beide mit Moreno De Pauw).

 Endstand                     
1 De Ketele/Reinhardt  0 302
2 Burkart/Havik       -1 312
3 Grasmann/Mørkøv     -1 239
4 Howard/Kneisky      -2 315
5 Stroetinga/Ghys     -2 229
-> Zum vollständigen Endstand und allen Resultaten der Profis



Sprinter: Enders siegt im ultimativen Showdown gegen Hinze

Ganz so einfach, wie es vier Punkte Vorsprung nach der 5. Nacht hätten vermuten lassen können, war es für René Enders letztlich doch nicht, seinen Sprint-Gesamtsieg aus dem Vorjahr zu verteidigen. Denn sein Konkurrent Carl Hinze machte den Rückstand mit einem Sieg im Rundenrekordfahren und Platz zwei im Keirin hinter Moritz Meißner wett, weil Enders in beiden Rennen jeweils zwei Plätze schlechter klassiert war. So kam es im letzten Sprintlauf, den traditionell der Erste und Zweite des Klassements untereinander austragen, zur Entscheidung darum, wie diese Plätze im Endstand verteilt würden. Enders – im letzten Renneinsatz seiner sportlichen Laufbahn, die er nach Bremen im Alter von 30 Jahre beendet – war in diesem Moment voll da, machte keinen Fehler und konnte den erst 18-jährigen Hinze hinter sich lassen.

-> Zum Endstand und allen Resultaten der Sprinter



Nach einer Woche Sixdays-Pause geht es am 25. Januar weiter mit dem 107. Berliner Sechstagerennen. Da dieses zur Six Day Series gehört, werden dort wieder angestammte Paarungen wie De Ketele/De Pauw an den Start gehen. In der Zwischenzeit gibt es aber noch anderen Bahnradsport, denn in dieser Woche steht das Weltcup-Finale Minsk (19.-21.01.) auf dem Programm.





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