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Déjà-vu in Loenhout: Sieger Albert - Pechvogel Nys. Walsleben holt Platz 5
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29.12.2010

Déjà-vu in Loenhout: Sieger Albert - Pechvogel Nys. Walsleben holt Platz 5

Info: Radcross: GVA Trofee - Azencross / Cross des as - Loenhout / Wuustwezel
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Loenhout/Wuustwezel, 29.12.10 - Zwei Tage nach seinem Sieg beim Superprestige Diegem hat Niels Albert auch den Azencross im nordbelgischen Loenhout, einer Teilgemeinde von Wuustwezel, gewonnen. Erneut hieß sein stärkster Konkurrent Sven Nys und erneut musste sich dieser aufgrund eines Missgeschicks verfrüht geschlagen geben. Weltmeister Zdenek Stybar wurde Dritter, sodass das Podium identisch war mit dem von Diegem. Philipp Walsleben, derzeit offensichtlich in Top-Form, holte mit Rang fünf sein bestes Saisonergebnis. In der Gesamtwertung der Gazet van Antwerpen Trofee, deren fünfte Runde der Azencross darstellte, führt weiter Kevin Pauwels, allerdings nur noch knapp vor Nys. Bei den Frauen feierte Weltmeisterin Marianne Vos ihren ersten Saisonsieg, indem sie die deutsche Meisterin Hanka Kupfernagel im Schlusssprint bezwang.


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Nys drückt früh aufs Tempo. "Walse" in der Spitzengruppe dabei
Seine Strategie zur Eroberung der GvA-Gesamtführung hatte Sven Nys (Landbouwkrediet) schon vor dem Rennen offengelegt: Er wolle am Zwischensprint die maximale Punktzahl einsammeln. Gesagt getan - vom Start weg drückte der belgische Meister aufs Tempo, hielt sich aus einem raumgreifenden Sturz heraus und stürmte davon. Als er sein Vorhaben durchführt hatte, nahm er den Fuß vom Gaspedal und ließ sich allmählich von den nächsten Verfolgern einholen. Es handelte sich um Niels Albert (BKCP-Powerplus), Sieger des Rennens in Diegem vor 2 Tagen, den wieder genesenen Weltmeister Zdenek Stybar (Telenet-Fidea), seinen Teamkollegen Kevin Pauwels, Erstplatzierter im GvA-Klassement, und - aus Sicht von LiVE-Radsport.com besonders erfreulich - den deutschen Meister Philipp Walsleben. In der fünften von insgesamt acht Runden stellte sich dann heraus, dass ebenso wie in Diegem die stärksten Fahrer Albert und Nys hießen - obwohl der Untergrund nicht wie vorgestern noch gefroren und leicht vereist war, sondern sich aufgrund des Tauwetters und der hohen Luftfeuchtigkeit in einen zähen Schmodder verwandelt hatte. Demensprechend fuhren sich sowohl Albert wie auch der belgische Meister einmal fest, aber der jeweils andere konnte keinen Profit schlagen.

Zuschauer erneut um Sprint-Entscheidung betrogen. Pauwels verteidigt Führung
Diesmal war es keine technische Panne, die Nys in der letzten Runde vorzeitig aus dem Rennen um Platz eins warf - sondern ein Sturz, der ihn beim Radwechsel ereilte. Ein Missverständnis mit dem Betreuer soll schuld gewesen sein. Albert war's gleich: Der 24-Jährige brachte seinen zweiten Azencross-Sieg - er war bereits 2006 hier erfolgreich gewesen - ins Ziel. Nys folgte 11 Sekunden später und quittierte seinen permanenten Pechvogel-Status mit den Worten: "So langsam wird es ein bisschen viel." Obwohl ihm die Wiederholung des Vorjahressiegs und sein insgesamt sechster Azencross-Triumph verwehrt blieb, machte Nys einige Punkte auf Pauwels gut. Der wurde Vierter (+0:52) und liegt somit nur noch vier Zähler vor dem belgischen Meister (106 zu 102). Den letzten Podestplatz musste er Stybar überlassen (+0:47), der für eine Wiederaufnahme der Top3 von Diegem sorgte. Nicht nur eine Wiederaufnahme, sondern gar eine Verbesserung seines vorgestrigen Resultates gelang Walsleben auf Rang fünf (+0:59). In dieser starken Form dürfte die Verteidigung seines Meistertitels am übernächsten Wochenende eine eher leichte Übung werden.

Vos gelingt Befreiungsschlag auf Kosten von Kupfernagel. Van Paassen noch knapp vorne
Ein paar Anläufe hat sie gebraucht - aber beim vierten Start in dieser Saison schaffte es Marianne Vos endlich ganz nach oben aufs Podest. Eine Spitzengruppe, die sich im Verlauf des Rennens von sechs auf drei Frauen reduziert hatte, machte sich gemeinsam an die letzte Runde. Es war die deutsche Rekordmeisterin Hanka Kupfernagel, die das Tempo vorgab und die eine Lücke aufreißen konnte. Doch Weltmeisterin Vos und ihre niederländische Landsfrau, Europameisterin Daphny van den Brand, kamen noch einmal zurück. Kupfernagel versuchte den Sieg von vorne zu ersprinten, aber sie wurde ein Opfer der gefürchteten Endschnelligkeit von Marianne Vos. Die 23-Jährige beendete die kleine Azencross-Siegesserie von Van den Brand, welche sich mit Rang drei begnügen musste, und wiederholte zugleich ihr Resultat von 2005. Hinter der belgischen Meisterin Sanne Cant auf Rang vier (+0:30) belegte die Niederländerin Sanne van Paassen einen vergleichsweise schwachen fünften Platz (+0:55). Das aber reichte, um die GvA-Gesamtführung zu verteidigen. Lediglich 2 Punkte trennen sie noch von ihrer Namensvetterin Cant und von Van den Brand, die beide 58 Zähler vorzuweisen haben.

Bosmans feiert Zolder-Diegem-Loenhout-Hattrick
Genau wie bei den Damen lieferte der aktuelle Gesamtführende der Männer U23 heute eine relativ schwache Leistung ab - Europameister Lars van der Haar wurde nur Sechster und verdankte dieses Resultat einem gänzlich misslungenen Start. Glänzen konnte dagegen der Belgier Wietse Bosmans, der sich in der vierten Runde von den anderen absetzte und als Solist mit 16 Sekunden Vorsprung seinen dritten Sieg in Folge einfuhr: Am Sonntag hatte er den Weltcup in Zolder, vorgestern den Superprestige Diegem für sich entschieden. Sein Landsmann Vincent Baestaens schlug den Niederländer Tijmen Eising im Spurt um Rang zwei. Eisings Landsmann Van der Haar hat nun 97 Punkte auf dem Konto, immer noch 5 mehr als der Gesamtzweite Jim Aernouts, der nach großartigem Saisonbeginn in eine Krise geraten scheint und auch heute über Rang fünf nicht hinauskam.

Auch Van Poppel mit Doppelschlag
Das Rennen der Debütanten verlief wie bislang jedes in dieser Saison - zumindest wenn Mathieu van der Poel am Start stand. Der Sohn des ehemaligen Weltmeisters und dreifachen Loenhout-Gewinners Adrie van der Poel fuhr wie schon so oft in der ersten Runde allen davon und feierte einen ungefährdeten Solo-Sieg. Ungefährdet ist auch seine GvA-Gesamtführung. Der Gesamtzweite Quinten Hermans, der heute Rang drei belegte, hat 30 Punkte weniger auf dem Konto. Auch im Junioren-Wettbewerb war der Sieger identisch mit dem von Diegem, denn Danny van Poppel gelang erneut ein Volltreffer. Der Niederländer bildete von der ersten Runde an ein Spitzenduo mit dem Tschechen Vojtec Nipl und hängte diesen kurz vor Erreichen der Zielgeraden ab. Quentin Jauregui aus Frankreich wurde eine Minute zurück Dritter. Der Deutsche Yannick Eckmann belegte Rang acht. Für die Junioren gibt es kein GvA-Gesamtklassement.

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Schon am Neujahrstag geht es mit der sechsten von achten Runden der Gazet van Antwerpen Trofee weiter. Kann Sven Nys den nach ihm benannten Großen Preis von Baal erneut gewinnen - oder sucht ihn wieder das Pech in seinen verschiedensten Varianten heim? Langweilig dürfte den Fans bis dahin jedenfalls nicht werden: Morgen findet in Bredene der Silvester-Cross statt - mit hochkarätiger Besetzung -, bevor am letzten Tag des Jahres der GP 5 Sterne im schweizerischen Beromünster ausgetragen wird.





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