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Nach Platz 3 am Vortag: Seit vier Jahren siegloser Battaglin gewinnt zum dritten Mal eine Giro-Etappe
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09.05.2018

Nach Platz 3 am Vortag: Seit vier Jahren siegloser Battaglin gewinnt zum dritten Mal eine Giro-Etappe

Info: GIRO D’ITALIA 2018 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Santa Ninfa, 09.05.2018 – Mit dem Ziel diesmal einen Kilometer nach der letzten Steigung kam Enrico Battaglin das Finale der 5. Etappe noch weitaus mehr entgegen als die Hügelankunft einen Tag zuvor, so dass der Italiener auf seinen dritten Platz vom Vortag einen Sieg folgen lassen konnte. Es war bereits der dritte Giro-Etappenerfolg des 28-Jährigen, der seit dem Sprintsieg von 2013 und dem Ausreißercoup bei einer Bergankunft 2014 überhaupt gar kein anderes Rennen mehr gewonnen hatte. Im Sprint von gut 40 zeitgleichen Fahrern – ohne Miguel Angel Lopez! – belegte Maximilian Schachmann, der zum wiederholten Male einen Sturz wegsteckte, Platz vier.


Das Profil der 5. Etappe des Giro d‘Italia

Vier „frische“ Ausreißer auf kurzer Etappe
Jene Fahrer, die als Ausreißer die ersten Teilstücke des Giro d’Italia geprägt hatten und teilweise gar mehrfach in Spitzengruppen gewesen waren, hielten sich auf der 5. Etappe alle vornehm zurück, so dass es vier Ausreißer gab, die bei diesem Giro d’Italia noch „unbeschriebene Blätter“ waren. Der irische Meister Ryan Mullen (Trek-Segafredo) attackierte gleich auf dem ersten der 153 Kilometer – es war die nach den Zeitfahren und der Schlussetappe kürzeste Strecke der Rundfahrt – und zog gemeinsam mit Eugert Zhupa (Wilier Triestina-Selle Italia) und Andrea Vendrame (Androni Giocattoli Sidermec) davon. Einmal bremste Mullen noch, um seinen Teamkollegen Laurent Didier aufschließen zu lassen, bevor das Quartett sich einen Vorsprung von fünfeinhalb Minuten erarbeitete. Für die Gesamtwertung waren sie ebenso ungefährlich wie für die Sonderwertungen – Enrico Barbin (Bardiani CSF) brauchte um sein Bergtrikot nicht bangen, auch wenn es erstmals drei Bergwertungen (alle 4. Kategorie) an einem Tag gab, und auch Marco Frapporti (Androni Giocattoli-Sidermec) thronte uneinholbar an der Spitze der Sprintwertung. Zumindest Zhupa sollte man aber im Auge behalten – der Albaner gehörte in den vergangenen drei Jahren mit 166, 366 und zuletzt 404 Kilometern schon zu den aktivsten Ausreißern.

Vendrame nicht weit vorm Ziel eingeholt
Die ersten Prämien für die Ausreißer gab es nach 90,7 Kilometern (62,3 vor dem Ziel) an der ersten Bergwertung, die genau wie die zweite gute 20 Kilometer später von Mullen gewonnen wurde, wobei sich niemand wirklich für die Punkte zu interessieren schien. Ein wenig mehr Interesse weckten die Zwischensprints 58,9 und 24,6 Kilometer vor dem Ziel, wobei dort jeweils Vendrame als Erster den Wertungsstrich überquerte. Der zweite Zwischensprint befand sich bereits in der Steigung nach Poggioreale Vecchia (4,7 km à 5,4%), wo der Zusammenhalt der Ausreißer endete. Erst attackierte Mullen und dann, nachdem alle anderen wieder an ihn herangekommen waren, Vendrame. Die 20,7 Kilometer vor dem Ziel gelegene letzte Bergwertung erreichte der Italiener daraufhin mit bereits mehr als einer halben Minute Vorsprung auf Zhupa und Didier aber nur noch einem Polster von 1:22 Minute gegenüber dem Hauptfeld, das Mullen schon eingeholt hatte. Für Zhupa und Didier war die Flucht kurz darauf auch vorbei, wohingegen Vendrame den Traum von einem großen Überraschungssieg noch bis kurz vor der Drei-Kilometer-Marke aufrecht erhalten konnte.


Das Profil der letzten 5,5 km

Schachmann steckt Sturz erneut gut weg
Während Vendrame alleine an der Spitze des Feldes kämpfte, ereignete sich im Hauptfeld 14 Kilometer vor dem Ende ein Massensturz, der auch eine Menge nicht direkt involvierter Fahrer aufhielt und anschließend zu einigen Verfolgungsjagden führte. Der Siebte der Gesamtwertung Domenico Pozzovivo (Bahrain Merida) fand mit Hilfe dreier Teamkollegen relativ schnell wieder Anschluss an das Hauptfeld, während der auf sich allein gestellte Maximilian Schachmann (Quick-Step Floors) wesentlich länger zu kämpfen hatte. Der 24-jährige Deutsche, der seit dem ersten Giro-Tag die Nachwuchswertung anführt, schaffte es sieben Kilometer vor dem Ziel wieder ins Feld und wiederholte damit sein Kunststück vom Vortag: Auf der 4. Etappe war er gar nur drei Kilometer vor dem Ende gestürzt und belegte am Ende mit gerade einmal zehn Sekunden Rückstand auf die Besten den 21. Platz. Diesmal hielt er auf dem ansteigenden vorletzten Kilometer ganz vorne mit, gehörte somit zum letztlich noch 42-köpfigen Hauptfeld und sprintete mit Platz vier zu seinem zweiten Top10-Ergebnis nach dem achten Platz im Auftaktzeitfahren. Das Weiße Trikot bleibt damit natürlich auch weiterhin in seinem Besitz.

Lopez' Rückstand wächst auf 1:58 Minute an
In der bis zu 12% steilen Steigung zwischen 2 und 1 Kilometer vor dem Ziel hatte es durchaus Attacken gegeben, aber keine vorentscheidende Selektion. Tempoverschärfungen von Tosh van der Sande (Lotto Fix All), Pozzovivo und Jack Haig (Mitchelton-Scott) sowie unmittelbar vor der Flamme Rouge ein Angriff von Valerio Conti (UAE Emirates) verpufften mehr oder weniger, so dass es zu einer Sprintentscheidung kam, bei der die Flachlandspezialisten wie Elia Viviani (Quick-Step Floors) freilich fehlten. Nach der vorletzten Kurve trat 400 Meter vor dem Ziel Giovanni Visconti (Bahrain Merida) früh an, der damit alle bis auf einen Gegner ausschaltete: Enrico Battaglin (LottoNL-Jumbo) konnte folgen und auf der Zielgeraden an ihm vorbeiziehen. Mit deutlicherem Abstand, aber immer noch in derselben Zeit, sprintete José Gonçalves (Katusha Alpecin) vor Schachmann auf Platz drei, womit der Portugiese dank einer Zeitgutschrift in der Gesamtwertung von Rang 11 auf 8 kletterte – die einzige Veränderung auf den ersten 18 Positionen. Einmal mehr Pech hatte Miguel Angel Lopez (Astana), der nach einem Sturz sechs Kilometer vor dem Ziel weitere 43 Sekunden einbüßte und mittlerweile schon fast zwei Minuten hinter Leader Rohan Dennis (BMC Racing) zurückliegt.

-> Zum Resultat

Am letzten Tag auf Sizilien gibt es auf der 6. Etappe am Vulkan Ätna (15,0 km à 6,5%) die erste große Bergankunft dieses Giro und damit eine erste wirkliche Standortbestimmung für alle Anwärter auf den Gesamtsieg.

Video der Zielankunft






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