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Vuelta a España Rote Überraschung: Jesús Herrada übernimmt Vuelta-Führung – Geniez holt sich den Etappensieg |
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06.09.2018 | ||
Rote Überraschung: Jesús Herrada übernimmt Vuelta-Führung – Geniez holt sich den EtappensiegInfo: VUELTA A ESPAÑA 2018 (2.UWT)Autor: Felix Griep (Werfel) Faro de Estaca de Bares, 06.09.2018 – Beim Giro d’Italia war er auf Gesamtwertung gefahren und hatte die Rundfahrt mit einem starken elften Platz abgeschlossen. Bei der Vuelta a España wollte er dagegen den Fokus auf einen Etappensieg legen – und auch das ist Alexandre Geniez gelungen. Der 30-jährige Franzose holte sich auf der eigentlich für die Sprinter gedachten 12. Etappe den Sieg aus einer Ausreißergruppe heraus. Zu den 18 Fahrern, die das Feld weit ziehen ließ, gehörte auch der Spanier Jesús Herrada, der überraschend das Rote Trikot in seinen Besitz bringen konnte. Das Profil der 12. Etappe der Vuelta a España Sprintankunft ist schnell vom Tisch Am ehesten hätte man für die 12. Etappe der Spanien-Rundfahrt wohl einen Massensprint erwartet, doch es zeigte sich sehr schnell, dass sich das Rennen in eine andere Richtung entwickeln würde. Eine Schlüsselrolle spielte der Anstieg zum Alto de Cadeira (5,8 km à 6,4%), der bereits nach fünf Kilometern begann und zur Bildung einer 18 Fahrer umfassenden Spitzengruppe führte, die an der Bergwertung schon mehr als eine Minute Vorsprung aufwies. Quick-Step Floors, das Team des zweimaligen Massensprintsiegers Elia Viviani, hatte Dries Devenyns vorne und auch die Mannschaften anderer starker Sprinter waren bei den Ausreißern vertreten: Giacomo Nizzolos Trek-Segafredo hatte Gianluca Brambilla dabei und Bora-Hansgrohe vertraute Davide Formolo anstatt auf den bei dieser Vuelta noch sieglosen Peter Sagan zu setzen. Danny van Poppels LottoNL-Jumbo sparte seine Kräfte lieber für die kommenden Bergetappen und beteiligte sich überhaupt nicht am Renngeschehen. Auch Cofidis setzte nach dem gestrigen Ausscheiden des auf der 6. Etappe im Sprint siegreichen Nacer Bouhanni voll auf die Ausreißerkarte und schickte mit Jesús Herrada sogar seinen besten Gesamtwertungsfahrer auf die Flucht – in der Hoffnung, dieser könnte seinen 22. Platz um ein paar Positionen verbessern. Alle 18 Ausreißer im Überblick - Vincenzo Nibali + Mark Padun (Bahrain Merida) - Alexandre Geniez (AG2R La Mondiale) - Dylan Teuns (BMC Racing) - Davide Formolo (Bora-Hansgrohe) - Victor Campenaerts + Thomas De Gendt (Lotto Soudal) - Dries Devenyns (Quick-Step Floors) - Amanuel Ghebreigzabhier (Dimension Data) - Tiago Machado (Katusha Alpecin) - Dylan van Baarle (Sky) - Gianluca Brambilla (Trek-Segafredo) - Valerio Conti (UAE Emirates) - Pablo Torres (Burgos-BH) - Jonathan Lastra + Luis Mas (Caja Rural-Seguros RGA) - Jesús Herrada (Cofidis) - Mikel Bizkarra (Euskadi-Murias) Mitchelton-Scott gibt Rot freiwillig her Da die vermeintlichen „Sprinterteams“ allesamt kein Interesse an der Verfolgung der Gruppe zeigten, hätte höchstens Herradas relativ geringer Rückstand auf den Gesamtwertungsführenden Simon Yates den Gruppenerfolg bedrohen können. Doch Mitchelton-Scott, die Mannschaft des Briten, wollte das Rote Trikot nicht auf Teufel komm raus verteidigen und ließ den Vorsprung der Ausreißer weit über Herradas bisherigen Rückstand von 5:45 Minuten steigen. Nach der Hälfte der Gesamtdistanz von 181,1 Kilometern stieg der Abstand sogar über die 10-Minuten-Marke. Erst zu diesem Zeitpunkt begann Mitchelton-Scott, regulierend einzugreifen. Später leistete dann auch Movistar Führungsarbeit im Feld, doch der Rückstand blieb bis zum Schluss klar im zweistelligen Bereich. Derweil begannen gut 30 Kilometer vor dem Ziel die Attacken in der Spitzengruppe, bis nicht allzu viel später ein Vorstoß von Victor Campenaerts (Lotto Soudal) eine vorentscheidende Teilung einläutete. Formolo, Brambilla und Mark Padun (Bahrain Merida) zog der Zeitfahreuropameister in seinem Windschatten hinter sich her – und vom Rest gelang es nur noch Devenyns, Alexandre Geniez (AG2R La Mondiale), Dylan Teuns (BMC Racing) und Dylan van Baarle (Sky), wieder zu ihnen aufzuschließen. An der 20-Kilometer-Marke lag dann bereits eine gute halbe Minute zwischen den führenden Acht und den abgehängten Zehn. Etappenvorschau zum Nachlesen: Letzte Chance für die Sprinter in dieser Woche Zweimal abgehängter Van Baarle fast Sieger Im leicht hügeligen Finale teilte sich die verkleinerte Spitzengruppe sechs Kilometer vor dem Ziel durch Tempoverschärfungen von Teuns und Padun, bei denen zunächst nur Campenaerts und Formolo mithalten konnten. Van Baarle und Geniez konnten sich dann zwar nochmals herankämpfen, aber für Brambilla und Devenyns war der Traum vom Etappensieg vorbei. An einer letzten kleinen Steigung kurz vor der Flamme Rouge gerieten Formolo und erneut Van Baarle unter dem Tempodiktat von Teuns in Probleme und fielen ein paar Meter zurück. Van Baarle gelang auf dem leicht abschüssigen und sehr kurvigen letzten Kilometer aber wieder ein Comeback und nachdem er abermals zur Spitze aufgeschlossen hatte, schlüpfte er beim Antritt von Geniez in dessen Windschatten. Das Sprintduell dieser beiden schien sich auf den letzten Metern zu Gunsten Van Baarles zu entwickeln, bevor der Niederländer aus Platzmangel zwischen Gegner und Bande einen Tritt auslassen musste. Auf Etappensieger Geniez und den Zweitplatzierten Van Baarle wartete kurz hinter der Ziellinie noch eine unangenehme Überraschung: An der Stelle, wo sich die Straße durch die Fotografenschar ohnehin verengte, lief ein Mann, den Rücken zu den Fahrern gewandt, über die Strecke und verursachte einen Sturz, der auch ihm selbst sehr weh getan haben dürfte. Herrada auf Rang 1 und Brambilla in den Top15 Hinter Geniez und Van Baarle belegten Padun, Teuns, Campenaerts und Formolo die Plätze drei bis sechs. Die kurz vor Schluss abgehängten Brambilla und Devenyns folgten mit 24 respektive 48 Sekunden Rückstand. Der Großteil der restlichen Ausreißer finishte zwar mit deutlichem Rückstand von 2:32 Minuten, aber noch weitaus größerem Vorsprung auf Hauptfeld, das erst 11:39 Minuten nach dem Sieger im Ziel eintraf. Für Herrada bedeutete das nicht nur eine Verbesserung um ein paar Positionen, sondern sogar den Sprung bis an die Spitze der Gesamtwertung! Damit ist der 28-Jährige der erste Spanier im Roten Trikot seit David de la Cruz, der es 2016 für einen Tag getragen hatte. Dass Herrada es länger behalten wird, darf bei einem Vorsprung von „nur“ 3:22 Minuten auf Yates und angesichts der schweren Bergankunft auf der nächsten Etappe zumindest angezweifelt werden. Zur Einordnung: Die beste Endplatzierung Herradas bei einer Grand Tour ist bislang Rang 47 bei der diesjährigen Tour de France. Auch Brambille schaffte übrigens einen Sprung, der erwähnenswert ist: Der Italiener verbesserte sich von Rang 30 auf 14 bei einem Rückstand zu Herrada von 5:03 Minuten. -> Zum Resultat Die 13. Etappe endet mit der ersten von drei aufeinanderfolgenden Bergankünften. Das Finale wird am bis zu 19,5% steilen Alto de La Camperona (8,3 km à 7,5%) ausgetragen.
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06.09.2018 | ||
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