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Im zweiten Versuch gelingt Esteban Chaves beim Giro der Ausreißersieg
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31.05.2019

Im zweiten Versuch gelingt Esteban Chaves beim Giro der Ausreißersieg

Info: GIRO D’ITALIA 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



San Martino di Castrozza Sala, 31.05.2019 – Nach der 17. Etappe des Giro d‘Italia war die Enttäuschung groß bei Esteban Chaves, hatte er doch den Sieg scheinbar leichtfertig verspielt, als er weit vor dem Ziel Nans Peters aus der Ausreißergruppe hatte davonziehen lassen. Zwei Tage später wiederholte der Kolumbianer diesen Fehler nicht und holte sich als Ausreißer zum dritten Mal einen Etappensieg bei der Italien-Rundfahrt. Die Anwärter auf den Gesamtsieg hielten sich fast komplett zurück, nur Miguel Angel Lopez nutzte die Gelegenheit, um rund eine Dreiviertelminute Vorsprung herauszufahren.


Das Profil der 19. Etappe des Giro d‘Italia

Neuer Versuch für Chaves, Vendrame und Antunes
Auf der 19. Etappe der Italien-Rundfahrt gab es viele Parallelen zur 17. Etappe, denn es war trotz einer erneuten Bergankunft wieder eine für die Favoriten zu leichte Strecke, weshalb sie den Kampf um den Tagessieg Ausreißern überließen. In der heutigen Gruppe fand man schon wieder Esteban Chaves (Mitchelton-Scott), Andrea Vendrame (Androni Giocattoli Sidermec) und Amaro Antunes (CCC), die zwei Tage zuvor in Antholz Zweiter, Zehnter und Vierzehnter geworden waren. Es waren elf Ausreißer, die sich gleich nach dem Start absetzten, bevor nach 43 Kilometern mit Giovanni Carboni (Bardiani CSF) noch ein Verfolger aufschloss. Der Vorsprung der Gruppe betrug da bereits siebeneinhalb Minuten und stieg später sogar noch auf zwischenzeitlich rund neun Minuten an. Manuele Boaro (Astana) wollte die erfolgreiche Taktik von Nans Peters adaptieren, scheiterte aber mit seinem frühen Angriff aus der Gruppe, welcher an einer Bergwertung 34,5 Kilometer vor dem Ziel begann und an der 20-Kilometer-Marke ihr Ende fand.

Die Ausreißergruppe im Überblick (12 Fahrer):
Bidard (ALM), Vendrame (ANS), Boaro (AST), Carboni + Senni (BRD), Antunes (CPT), Serry (DQT), Le Gac (GFC), Chaves (MTS), Canola + Santaromita (NIP), Marcato (UAD)

Chaves behält am Schlussanstieg immer die Kontrolle
Kurz vor dem Schlussanstieg der 2. Kategorie nach San Martino di Castrozza (13,6 km à 5,6%) versuchte Marco Canola (Nippo-Vini Fantini-Faizanè) sein Glück, konnte sich aber auch höchstens 15 Sekunden von den anderen Ausreißern absetzten. Als dann der Rest der Gruppe nach und nach zerfiel, schlossen Chaves und Vendrame sowie François Bidard (AG2R La Mondiale) und Pieter Serry (Deceuninck-Quick Step) wieder zum Führenden auf. Immer wieder gab es daraufhin Tempoverschärfungen von Chaves, doch er wurde die Anderen einfach nicht los. Gut vier Kilometer vor dem Ziel kamen sogar Antunes und Carboni noch einmal heran. Der nächste Angriff kam von Bidard und Serry, doch Chaves war aufmerksam und sprang schnell wieder zu ihnen hin, wohingegen Vendrame mit einer abgesprungenen Kette stehenblieb. Als Antunes und Carboni erneut aufschlossen, verpasste Chaves seinen Gegnern 2700 Meter vor dem Ende den Knockout. Der x-te Angriff des Kolumbianers saß und er feierte als Solist seinen dritten Giro-Etappensieg nach 2016 in Corvara und 2018 am Etna.

Lopez nimmt den andern Klassementfahrern Zeit ab
Etappenzweiter wurde mit nur zehn Sekunden Rückstand Vendrame, dessen Defekt angesichts dieses starken Finishs noch bitterer ist, hätte er sonst doch vielleicht Chaves ein ernsthafter Konkurrent um den Sieg sein können. Direkt hinter ihm folgte Antunes, womit die ersten drei Plätze also allesamt von jenen Fahrern belegt wurden, die zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen ihr Glück als Ausreißer suchten. Carboni, Serry und Bidard folgten als Vierter, Fünfter und Sechster und auch alle anderen ihrer ehemaligen Begleiter wurden nicht mehr eingeholt. Als erster Fahrer des ehemaligen Hauptfeldes erreichte Miguel Angel Lopez (Astana) 5:45 Minuten nach seinem Landsmann Chaves das Ziel. Der Sechste der Gesamtwertung hatte rund vier Kilometer vor dem Ziel attackiert und kaum Gegenwehr von den anderen Favoriten erhalten, die sich lediglich mit einigen kleineren Attacken gegenseitig testeten. Giro-Leader Richard Carapaz (Movistar) und Co. finishten schlussendlich 44 Sekunden nach Lopez.

Ciccone und Ackermann haben ihre Trikots praktisch sicher
Die Ausreißer sorgten für keine nennenswerten Änderungen in der Gesamwertung, denn sie hatten alle mindestens eine Stunde Rückstand gehabt. Lopez bleibt zwar unverändert auf Rang sechs, hat aber in der Nachwuchswertung seinen Vorsprung gegenüber Pavel Sivakov (Ineos) auf jetzt fast schon drei Minuten ausgebaut. Außerdem liegt er nur noch 26 Sekunden hinter dem Gesamtfünften Bauke Mollema (Trek-Segafredo); zum Podium fehlen ihm noch 3:17 Minuten. Zwei Trikots sind seit heute sicher vergeben, sofern ihre Träger die nächsten beiden Etappen überstehen: Giulio Ciccone (Trek-Segafredo) ist das Bergtrikot rechnerisch nun definitiv nicht mehr zu nehmen und Pascal Ackermann (Bora-Hansgrohe) könnte Ciclamino nur noch verlieren, wenn Arnaud Démare (Groupama-FDJ) bei der nächsten Bergetappe oder im Abschlusszeitfahren in die Top10 kommen würde, was wohl zumindest als sehr unwahrscheinlich eingestuft werden darf.

-> Zum Resultat

Die 20. Etappe dürfte mit ihren fünf langen Anstiegen – darunter die Cima Coppi auf dem Passo Manghen und der Doppel-Schlussanstieg Croce d'Aune-Monte Avena - wohl die ultimative Königsetappe dieses Giro werden.

Video der Zielankunft






Im zweiten Versuch gelingt Esteban Chaves beim Giro der Ausreißersieg
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