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Vorschau 71. Critérium du Dauphiné: Die Strecke vom Zentralmassiv bis in die Schweiz
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08.06.2019

Vorschau 71. Critérium du Dauphiné: Die Strecke vom Zentralmassiv bis in die Schweiz

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ 2019 (2.UWT) | Rückblick 2018 | Startliste
Autor: Felix Griep (Werfel)



08.06.2019 – Exakt eine Woche nach der letzten Etappe des Giro d’Italia beginnt am Sonntag mit dem Critérium du Dauphiné die Vorbereitung auf die Tour de France. Die achttägige WorldTour-Rundfahrt stellt einen spannenden Mix aus allem bereit, was das Radsportherz begehrt. Zwei sehr hügelige Etappen im Zentralmassiv zum Start, die Ausreißern besonders gut gefallen dürften, gefolgt von zwei Chancen für die Sprinter mit einem Zeitfahren dazwischen und zum Schluss drei schwere Bergetappen in den Alpen, wo die endgültige Entscheidung auf Schweizer Boden fallen wird.


Vorschau auf das Critérium du Dauphiné 2019:
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09.06. Etappe 1: Aurillac - Jussac (142,0 km)

Die Rundfahrt beginnt mit einer Etappe, die Ausreißern viel Freude bereiten könnte; spätestens im Anstieg zum Puy Mary (10,6 km à 6,1%) dürfte sich eine schlagkräftige Spitzengruppe bilden. Dieser Bergwertung der 1. Kategorie nach 34 km folgen noch vier weitere Bergwertungen, wobei vor allem die Côte de Roquenatou (3,6 km à 7,0%) über Wohl und Wehe der Ausreißer entscheiden wird. Diese Bergwertung der 2. Kategorie steht zweimal – 45 und 18 km vor dem Ziel – auf dem Programm. Dass der Rest der Strecke anschließend flach verläuft, könnte wiederum den Sprinterteams in die Karten spielen.

Seit einiger Zeit beginnt das Critérium du Dauphiné im Zwei-Jahres-Rhythmus nicht mit einem Zeitfahren, wobei es bisher immer Ausreißererfolge gab. Thomas De Gendt siegte 2017 auf einer wohl ebenfalls als etwas schwerer einzuschätzenden Strecke wie auch David Veilleux 2013. Auf einer leichteren Strecke verhinderte Peter Kennaugh 2015 haarscharf einen Massensprint, nachdem eine Gruppe an der letzten Bergwertung 12 km vor Schluss angegriffen hatte.

10.06. Etappe 2: Mauriac - Craponne-sur-Arzon (180,0 km)

Die zweite Etappe ist der ersten charakterlich recht ähnlich. Zu Beginn gibt es zwar keinen solch langen Anstieg wie den Puy Mary, dafür aber allein auf den ersten 68 km schon fünf Bergwertungen, die für eine turbulente Startphase sorgen können. Das Finale wird durch Côte de la Baraque (3,9 km à 5,3%) und Côte de la Barbatte (5,8 km à 7,0%) 51,5 km und 42,5 km vor dem Ziel eingeläutet. 18 km vor dem Ende folgt noch die besonders steile Côte de Saint-Victor sur Arlanc (3,1 km à 9,4%), die durchaus auch den ein oder anderen Anwärter auf den Gesamtsieg zu einer Attacke verleiten könnte.

11.06. Etappe 3: Le Puy-en-Velay - Riom (177,0 km)

Die wohl beste Chance für die Sprinter bietet sich auf dieser Etappe, die nur vier Bergwertungen der niedrigsten Kategorie aufweist. Zwar konzentrieren sich drei dieser Anstiege auf einem Streckenabschnitt von nur etwa 20 km Länge, doch bleiben nach diesem noch immer 56 km auf flacher Strecke zurückzulegen. Die Zielankunft ist wie gemacht für einen Massensprint, die letzte Kurve befindet sich rund 6000 Meter vor dem Ende.

12.06. Etappe 4 (EZF): Roanne - Roanne (26,1 km)

Spätestens im Einzelzeitfahren müssen die Favoriten ihre Karten auf den Tisch legen. Die 26,1 km lange Strecke weist einen Anstieg auf, der vom Start bis zur Zwischenzeit bei km 11,5 insgesamt 332 Höhenmeter überwindet. Auf den letzten 4 km bis zur Zwischenzeit sind es 216 Höhenmeter und damit im Schnitt immerhin 5,4%. Die Abfahrt zieht sich über ca. 7 km, bevor die Strecke praktisch flach ausläuft.


Etappe für Etappe: Rückblick auf den Giro d’Italia 2019

13.06. Etappe 5: Boën-sur-Lignon - Voiron (201,0 km)

Bevor es in die Alpen geht, steht nochmals eine Sprinteretappe auf dem Programm. Wie zwei Tage zuvor gibt es erneut nur vier Bergwertungen der 4. Kategorie, wobei diese sogar noch weiter vom Ziel entfernt sind; die letzte Bergwertung befindet sich 89,5 km vor dem Etappenende. Die im Profil angedeutete leichte Steigung im Finale ist quasi zu vernachlässigen, beträgt bei circa 50 Höhenmetern auf den letzten 5 km lediglich 1%. Dafür ist allerdings die Streckenführung mit drei Kreisverkehren zwischen Zwei-Kilometer-Marke und Flamme Rouge sowie zwei weiteren scharfen Kurven (erst links, dann rechts) auf dem letzten Kilometer sehr schwierig; die Zielgerade ist nur 300 Meter lang.

14.06. Etappe 6: Saint-Vulbas - Saint-Michel-de-Maurienne (229,0 km)

Die erste Bergetappe ist mit 229 km auch die längste der gesamten Rundfahrt und sogar nur 18 km kürzer als die beiden noch folgenden Etappen zusammen! Unter den acht Bergwertungen des Tages befinden sich drei der 2. Kategorie. Der Col de la Chambotte (5,0 km à 7,8%) ist nach 82 km auch der erste Anstieg überhaupt, während die Côte de Saint-Georges-d'Hurtières (4,9 km à 5,9%) 64 km vor Schluss den bergigen Mittelteil der Strecke abschließt. Kurz, aber sehr steil ist die Côte du Bochet (1,6 km à 7,4%), eine Kategorie 3, die 25,5 km vor dem Ziel schon zu Angriffen einlädt. Entschieden wir die Etappe aber erst am Col de Beaune (8,1 km à 6,0%), nach dessen Gipfel der 2. Kategorie nur noch 7,5 km zu fahren sind. Die Abfahrt weist bis zur Flamme Rouge ein Gefälle von 7,4% auf.

15.06. Etappe 7: Saint-Genix-les-Villages - Les Sept Laux-Pipay (133,5 km)

49 der 133,5 km verteilen sich auf drei Anstiege der 1. Kategorie und den Schlussanstieg der Kategorie HC, was dieses Teilstück zur unstrittigen Königsetappe macht. Nach den flachen 34,5 km bis zum Zwischensprint beginnt der Anstieg zum Col de l'Epine (7,6 km à 7,2%), dem ohne große Pausen Col du Granier (12,0 km à 5,8%) und Col de Marcieu (10,4 km à 6,1%) folgen. Die längste Kletterpartie wartet aber zum Schluss mit der Montée de Pipay (19,0 km à 6,9%), die in das Wintersportgebiet Les Sept Laux führt. Das Ziel ist mit 1561 Metern auch der höchste Punkt der diesjährigen Dauphiné-Strecke.

Die Bergankunft in Pipay ist eine Premiere, die Tour de France war aber schon zweimal an anderen Stationen des Gebiets Les Sept Laux zu Gast: 1980 siegte in Prapoutel der Belgier Ludo Loos und ein Jahr später in Le Pleynet der spätere Gesamtsieger Bernard Hinault.

16.06. Etappe 8: Cluses - Champéry (113,5 km)

Mit sieben Bergwertungen ein weiterer typischer Tag beim Critérium du Dauphiné – da diese sich auf nur 113,2 km verteilen, aber ein hammerhartes Finale! Drei Bergwertungen gibt es bereits während der fast durchgängig ansteigenden ersten 22 km, ehe nach 49 km auf dem Col du Corbier (7,6 km à 7,5%) sogar eine 1. Kategorie wartet. Nach einem langen, aber nicht sehr steilen Anstieg zum Pas de Morgins geht es in eine längere Abfahrt an den Fuß der Côte des Rives (8,5 km à 6,2%), die wiederum zu einer weiteren Bergwertung der 1. Kategorie führt. Hat man diese hinter sich, folgen nur 3 km Abfahrt und dann 9 km auf teils flacher und teils bis zu 5,5% ansteigender Strecke. Auf dieser Montée de Champéry (offiziell 5,5 km à 4,2%) wird die letzte Bergwertung an der Flamme Rouge abgenommen.

Mit der Überqerung des Pas de Morgins passiert das Rennen die Grenze von Frankreich in die Schweiz, wo die letzten 37 km des Rennens stattfinden. Champéry hat sich in diesem Jahrzehnt zu einem richtigen Radsportzentrum entwickelt. Die Gemeinde im Kanton Wallis war Ausrichter der MTB-Weltmeisterschaften 2011 und zuletzt Zielort einer einer Etappe der Tour de Romandie 2017. Auch für das Critérium du Dauphiné ist Champéry keine Unbekannte, war nämlich Startort der ersten Etappe im Jahr 2013.





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