<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Strecken-Vorschauen
Vorschau 83. Tour de Suisse: Die Strecke mit Gotthard-Bergankunft und Furka-Susten-Grimsel-Finale
Suchen Strecken-Vorschauen Forum  Strecken-Vorschauen Forum  Strecken-Vorschauen
14.06.2019

Vorschau 83. Tour de Suisse: Die Strecke mit Gotthard-Bergankunft und Furka-Susten-Grimsel-Finale

Info: TOUR DE SUISSE 2019 (2.UWT) | Rückblick 2018 | Startliste | Reglement
Autor: Felix Griep (Werfel)



14.06.2019 – Während das Critérium du Dauphiné in sein finales Wochenende geht, beginnt mit der Tour de Suisse das zweite große WorldTour-Rennen in der Vorbereitung auf die Frankreich-Rundfahrt. Die Strecke in der Schweiz ist zweifellos die härtere, denn dort müssen sich die Fahrer gleich auf drei richtige Hochgebirgsetappen mit langen Anstiegen gefasst machen. Neben zwei Einzelzeitfahren werden Bergankünfte auf Flumsberg und Gotthardpass sowie eine ultraschwere Schlussetappe über Furkapass, Sustenpass und Grimselpass in die Entscheidung über den Gesamtsieg einfließen. Doch auch in viele der restlichen Etappen sind kleine Tücken eingebaut.


Vorschau-Serie zur Tour de Suisse 2019:
Favoriten-Vorschau | Strecken-Vorschau | Schweizer Teilnehmer


15.06. Etappe 1 (EZF): Langnau i. E. - Langnau i. E. (9,5 km)

Streckenbeschreibung: Die 83. Tour des Suisse beginnt mit einem Startwochenende in Langnau im Emmental, das von einem Einzelzeitfahren eröffnet wird. Die 9,5 Kilometer lange Strecke verläuft bis zu einem Wendepunkt ganz leicht abschüssig, steigt zum Ende hin dementsprechend etwas an. Insgesamt werden aber gerade einmal 68 Höhenmeter verzeichnet, 20 davon auf den letzten 800 Metern, die demnach mit einer Steigung von 2,5% Steigung die schwersten sind. Zudem weist die Strecke fast gar keine Kurven auf, so dass die Zeitfahrspezialisten Vollgas geben können.

Besonderheiten: Nachdem die Tour de Suisse im vorigen Jahr erstmals seit 18 Jahren durch ein Mannschaftszeitfahren eröffnet worden war, kehrt man diesmal zum weitaus üblicheren Start mit einem Einzelzeitfahren zurück. Wie gewohnt ist es nur eines von zwei Zeitfahren, auf der 8. Etappe ist am vorletzten Tag der Rundfahrt mit 19,2 Kilometer eine etwa doppelt so lange Strecke zu absolvieren.


16.06. Etappe 2: Langnau i. E. - Langnau i. E. (159,6 km)

Streckenbeschreibung: Die zweite Etappe des Startwochenendes findet auf einem 54 Kilometer langen Rundkurs mit Start/Ziel in Langnau im Emmental statt. Zwei Anstiege – der eine sehr lang: Schallenberg (8,2 km à 4,9%), der andere besonders steil: Chuderhüsi (2,8 km à 9,75%) – bieten nicht nur Ausreißern die Chance auf viele Bergpunkte. 30,4 bzw. 18,2 Kilometer vor dem Ziel könnten sie in der Schlussrunde auch den Sprintern zum Verhängnis werden, wenn im Hauptfeld ein hohes Tempo angeschlagen wird.

Besonderheiten: Im Jahr 2008 war Langnau im Emmental schon einmal Startort der Tour de Suisse. Die 1. Etappe führte ebenfalls mehrmals über Schallenberg und Chuderhüsi. Das Feld bestand damals zum Schluss noch aus 51 Fahrern und der Spanier Oscar Freire entschied den Sprint vor dem Schweizer Martin Elmiger für sich.


17.06. Etappe 3: Flamatt - Murten (162,3 km)

Streckenbeschreibung: Die beste Chance auf einen Massensprint scheint auf den ersten Blick die dritte Etappe zu bieten. Ihre einzigen beiden Bergwertungen – Berg (0,8 km à 9,6%) und Chemin de Lorette (0,7 km à 13,5%) – sind kurz und steil, aber weit vom Ziel entfernt. Die eine wird schon nach 27,8 Kilometern erreicht, die andere 52,7 Kilometer vor dem Ende. Ab der ersten Zielpassage in Murten ist die Strecke während der 26,1 Kilometer langen Schlussrunde um den Murtensee total flach – abgesehen von den letzten 200 Metern, die plötzlich mit 7% ansteigen! Eine Ankunft, die ganz sicher nicht allen Sprintspezialisten liegt.


18.06. Etappe 4: Murten - Arlesheim (163,9 km)

Streckenbeschreibung: Das vierte Teilstück könnte schon das letzte sein, auf dem die Sprinter eine Chance auf den Sieg haben. Ähnlich der zweiten Etappe gilt es aber, einige Hügel zu überstehen. Der ersten Bergwertung in Passwang (3,5 km à 8,6%) 76,3 Kilometer vor dem Ziel folgt eine lange Abfahrt und ein ebenfalls längerer, nicht kategorisierter Anstieg. Eine Bergwertung gibt es dann noch einmal 18,9 Kilometer vor Schluss in Eichenberg (3,0 km à 7,4%). Daran schließt sich nochmals eine kurze Gegensteigung an, so dass es erst ab 13,4 Kilometer vor dem Ziel richtig in die Abfahrt geht, deren Ende schnell erreicht ist. Die letzten 7 Kilometer inklusive der tausend Meter langen, leicht gebogenen Zielgeraden sind dann flach.


19.06. Etappe 5: Münchenstein - Einsiedeln (177,0 km)

Streckenbeschreibung: Die fünfte Etappe weist größtenteils ein nur leicht hügeliges Profil auf, beinhaltet aber auch den bisher längsten Anstieg dieser Tour de Suisse. Auch wenn der Anstieg zum Sattel (13,5 km à 3,7%) nicht besonders steil ist, kann er den Sprintern den Garaus machen, sollte es dort ein hohes Tempo oder sogar Angriffe geben. Da die Bergwertung nur 33,9 Kilometer vom Ziel entfernt ist, ist dies durchaus zu erwarten. 10 Kilometer später folgt in Einsiedeln (1,0 km à 6,6%) noch eine weitere Bergwertung. Auf den letzten zwei Kilometern verläuft die Straße schnurgerade und steigt auf den letzten 600 Metern bei 3,5% an.


20.06. Etappe 6: Einsiedeln - Flumserberg (120,2 km)

Streckenbeschreibung: Die Zeit der Sprinter ist nun definitiv vorbei, denn am Donnerstag steht die erste Bergankunft auf dem Programm. Die, abgesehen von den Zeitfahren, kürzeste Etappe weist lange Zeit keine allzu großen Schwierigkeiten auf, selbst die Bergwertung in Wildhaus (3,5 km à 5,1%) 49,3 Kilometer vor dem Ende ist nicht wirklich furchteinflößend. Dafür hat es der Schlussanstieg auf den Flumserberg (8,5 km à 9,0%) in sich! Konstant steil geht es bei Steigungswerten zwischen 7% und 11% hinauf in das Wintersportgebiet, wo der Kampf um den Gesamtsieg endgültig beginnt.

Besonderheiten: Fünfmal war die Tour de Suisse bereits auf dem Flumserberg zu Gast, zweimal davon in jüngerer Vergangenheit. 2013 endete die Tour de Suisse dort mit einem Bergzeitfahren, welches Rui Costa gewann, der damit auch die Gesamtwertung für sich entschied. Mathias Frank war im Leadertrikot angetreten, fiel aber noch auf Rang fünf zurück. 2008 hatte Igor Anton auf dem Flumserberg die 2. Etappe gewonnen, seine ersten sieben Verfolger erreichten das Ziel mit maximal 15 Sekunden Rückstand,


21.06. Etappe 7: Unterterzen - San Gottardo (216,6 km)

Streckenbeschreibung: Die erste von zwei Königsetappen ist die einzige mit mehr als 200 Kilometern Länge und führt über die beiden in der langen Geschichte der Tour de Suisse am häufigsten befahrenen Berge. Nach halber Strecke beginnt der Anstieg zum Lukmanierpass (16,5 km à 5,3%), wo man 93,8 Kilometer vor dem Ziel die erste Bergwertung der 1. Kategorie dieser Rundfahrt erreicht. Der Schlussanstieg über die gepflasterte historische Tremolastrasse zum Gotthardpass (12,4 km à 7,1%) gehört dann sogar zur Kategorie HC.

Besonderheiten: Den Lukmanierpass überquert die Tour de Suisse in diesem Jahr zum 35. Mal, während der Gotthardpass sogar schon zum 40. Mal auf dem Programm steht. Auf Platz drei der populärsten Schweizer Berge folgt mit bisher 24 Überquerungen die Staffelegg. Dass eine Etappe auf dem Gotthard endet, hat es in der Geschichte der Tour de Suisse zuvor allerdings nur ein einziges Mal gegeben! Auf der 5. Etappe 2001 siegte Dimitri Konyshev mit fast zwei Minuten Vorsprung auf Gilberto Simoni, Wladimir Belli und Manuel Beltran.


22.06. Etappe 8 (EZF): Ulrichen - Ulrichen (19,2 km)

Streckenbeschreibung: Das Schlusswochenende in Ulrichen beginnt mit dem zweiten, längeren Einzelzeitfahren. Obwohl es in der näheren Umgebung viele Berge gibt, wurde der Kurs sehr einfach gehalten und weist gerade einmal 98 Höhenmeter auf. Wie schon beim Zeitfahren auf der ersten Etappe, gibt es auf der 19,2 Kilometer lange Strecke nicht viele Kurven. Zu Beginn und Ende gibt es recht lange Geraden, während die Straßenführung dazwischen meist nur leicht wellig verläuft.


23.06. Etappe 9: Ulrichen - Ulrichen (144,4 km)

Streckenbeschreibung: Für das Finale hebt sich die Tour de Suisse eine richtige Hammerstrecke auf: Drei Pässe der Kategorie HC auf nur 144,4 Kilometern! Die ersten 5 Kilometer sind noch flach, bevor es zum Furkapass (16,3 km à 6,4%) hinauf geht. Nach der Abfahrt wird direkt wieder geklettert, bis man kurz vor Halbzeit der Strecke den Sustenpass (17,5 km à 7,5%) erreicht. Als letzter Berg wartete dann noch der Grimselpass (25,0 km à 6,0%) – der längste Anstieg der ganzen Rundfahrt. Nach der letzten Bergwertung des Rennens sind es aber noch immer 21,5 Kilometer bis ins Ziel. Etwa die Hälfte dieser Distanz entfällt auf die Abfahrt, ehe noch 10 flache Kilometer zurückzulegen sind, bis der Gesamtsieger feststeht.

Besonderheiten: Der Furka zieht mit seiner 22. Überquerung mit dem San Bernardino als am viertmeisten befahrener Berg der Tour de Suisse gleich. Susten (13. Überquerung) und Grimsel (12. Überquerung) gehören ebenfalls zu den Top30 dieses Rankings. Das letzte Mal, dass alle drei Pässe auf einer einzigen Etappe gefahren wurde, war im Jahr 2007, als es auf dem Grimsel sogar eine Bergankunft gab, welche Vladimir Gusev gewann. Vielen dürfte aber auch noch eine Etappe „Ulrichen - Ulrichen“ aus dem Jahr 2005 in Erinnerung sein, die über Nufenen, Gottard und Furka führte. In einem legendären Rundfahrt-Finale krönte sich Aitor Gonzalez zum Etappen- und Gesamtsieger. Auf eine ähnlich dramatische Entscheidung hoffen die Streckenplaner auch in diesem Jahr ...





Vorschau 83. Tour de Suisse: Die Strecke mit Gotthard-Bergankunft und Furka-Susten-Grimsel-Finale
Vorschau 83. Tour de Suisse: Die Strecke mit Gotthard-Bergankunft und Furka-Susten-Grimsel-Finale

Zum Seitenanfang von für Vorschau 83. Tour de Suisse: Die Strecke mit Gotthard-Bergankunft und Furka-Susten-Grimsel-Finale



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live