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Zweite Bergankunft: Alexey Lutsenko ist der erste erfolgreiche Ausreißer der Tour de France 2020
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03.09.2020

Zweite Bergankunft: Alexey Lutsenko ist der erste erfolgreiche Ausreißer der Tour de France 2020

Info: TOUR DE FRANCE 2020 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Mont Aigoual, 03.09.2020 – Drei Jahre nach seinem seinem Vuelta-Erfolg in Alcossebre hat Alexey Lutsenko zum zweiten Mal eine Grand-Tour-Etappe gewonnen. Wieder als Ausreißer, und am Ende auch wieder als Solist. Der 27-jährige Kasache, der im Februar Tour de la Provence und UAE Tour jeweils auf dem Podium beendet hatte, schüttelte seine Mitausreißer schon am vorletzten Berg ab und konnte so den Schlussanstieg zum Mont Aigoual ganz stressfrei genießen. Die Anwärter auf den Gesamtsieg kamen eine Weile später erneut in einer großen Gruppe ins Ziel.


Das Profil der 6. Etappe der Tour de France

Eine hochkarätig besetzte Ausreißergruppe
Einen zweiten Tag in Folge ohne eine Fluchtgruppe gab es nicht, dafür war das 6. Teilstück der Tour de France für Ausreißer einfach zu verlockend. Schnell fanden sich acht Fahrer, die gemeinsam bis zu sechseinhalb Minuten Vorsprung herausfuhren: Greg Van Avermaet (CCC) und Edvald Boasson Hagen (NTT), die beide schon mehrere Tour-Etappen gewonnen hatten, Nicolas Roche (Sunweb), Rémi Cavagna (Deceuninck), Jesús Herrada (Cofidis) und Alexey Lutsenko (Astana), die alle zumindest schon Etappensieger bei der Spanien-Rundfahrt waren, und dazu noch Daniel Oss (Bora) und das Geburtstagskind Neilson Powless (EF). Nach 140 flachen Kilometern wurde das Terrain auf den letzten 50 Kilometern richtig hart. 45 und 28 Kilometer vor dem Ende gab es die ersten beiden kleineren Bergwertungen der 3. Kategorie, zwischen denen der Vorsprung der acht Fahrer von 4:40 Minuten auf 2:55 Minuten sank. Und dann folgte der Col de la Lusette (11,7 km à 7,3%), eine 1. Kategorie, die zum ersten Mal zum Programm der Tour gehörte.

Lutsenko beendet Powless' Traum vom Sieg
Oss, Boasson Hagen und Cavagna mussten am Col de la Lusette sehr schnell die Segel streichen, und ab etwa fünf Kilometer vor der Bergwertung zerfiel allmählich auch der Rest der Gruppe. Im steilsten Teil des Berges bei zweistelligen Steigungsprozenten attackierte der 24 Jahre alt gewordene Powless – was wäre das für eine Geschichte gewesen! –, doch Lutsenko im Trikot des kasachischen Meisters blieb wie selbstverständlich am Hinterrad des US-Amerikaners. Und einige hundert Meter später fuhr er ihm einfach davon. Oben angekommen, 13,5 Kilometer vor dem Ziel, war Herrada dann mit 23 Sekunden Rückstand Lutsenkos erster Verfolger; alle Anderen, auch Powless, lagen bereits über eine Minute zurück, und das Hauptfeld wies mit rund drei Minuten einen praktisch unveränderten Rückstand zum Führenden auf. Der Schlussanstieg zum Mont Aigoual (8,3 km à 4,0%) brachte keine nennenswerten Änderungen mehr: Lutsenko erreichte das Ziel als unangefochtener Sieger 55 Sekunden vor Herrada und über zwei Minuten vor Van Avermaet und Powless. Die Favoriten finishten in einer fast 30-köpfigen Gruppe 2:53 Minuten nach dem Sieger.

Arus Angriff bringt niemanden aus der Ruhe
Bei den Favoriten fand sich, wie zwei Tage zuvor in Orcières-Merlette, niemand, der ein Feuerwerk abbrennen wollte oder konnte. Am Col de la Lusette, wo Ineos das Tempo diktierte, attackierte nur Fabio Aru (UAE), der mit einem Rückstand von dreieinhalb Minuten in der Gesamtwertung aber auch schon einigermaßen weit zurücklag. Recht schnell bracht es der Italiener auf eine Minute Vorsprung zum Feld, fast genauso schnell wurde er dann kurz nach der Bergwertung aber auch wieder eingeholt. Bei der Zielankunft sprintete Julian Alaphilippe (Deceuninck) zu einer Sekunde Zeitgewinn, was die 20-Sekunden-Strafe vom Vortag aber natürlich keineswegs wettmachen konnte. In der Gesamtwertung führt unverändert Adam Yates (Mitchelton-Scott) drei Sekunden vor Primoz Roglic (Jumbo-Visma). In der Punktewertung hat derweil Sam Bennett (Deceuninck) seinen Vorsprung gegenüber Peter Sagan (Bora) am Zwischensprint von neun auf zwölf Punkte ausgebaut.

-> Zum Resultat

Vor dem Wochenende in den Pyrenäen sind auf der 7. Etappe noch einmal die Sprinter an der Reihe. Die letzte Bergwertung ist 70 Kilometer vom Ziel entfernt.

Video der Zielankunft






Alexey Lutsenko hat gut Lachen nach seinem Solosieg auf dem Mont Aigoual (Foto: twitter.com/astanateam)
Alexey Lutsenko hat gut Lachen nach seinem Solosieg auf dem Mont Aigoual (Foto: twitter.com/astanateam)

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