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Ausreißer Lutsenko und Leader Froome dominieren bei erster Bergankunft der Vuelta
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23.08.2017

Ausreißer Lutsenko und Leader Froome dominieren bei erster Bergankunft der Vuelta

Info: VUELTA A ESPAÑA 2017 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Alcossebre, 23.08.2017 – Wie erwartet machten Ausreißer den Sieg bei der ersten der acht Bergankünfte der 72. Vuelta a España unter sich aus, wobei der frühere U23-Weltmeister Alexey Lutsenko die Vorentscheidung schon 30 Kilometer vor dem Ziel erzwungen hatte. Während der Kasache später im Ziel bereits den größten Erfolg seiner bisherigen Profi-Laufbahn feierte, kämpften an dem im Schnitt rund 10% steilen Schlussanstieg noch die Favoriten gegeneinander. Chris Froome verteidigte mit einer souveränen Leistung nicht nur das Rote Trikot, er baute auch seinen Vorsprung weiter aus: von zwei auf zehn Sekunden gegenüber seinem ersten Verfolger.


Das Profil der 5. Vuelta-Etappe

17 Ausreißer auf der Jagd nach dem Etappensieg
Fast 30 Kilometer dauerte es auf der insgesamt 175,7 Kilometer langen 5. Etappe der Vuelta a España, bis die Ausreißergruppe des Tages ihre endgültige Form angenommen hatte. Plätze in dieser Gruppe waren heiß begehrt, denn auf der zwar sehr bergigen, jedoch längst nicht mit der Pyrenäen-Etappe zwei Tage zuvor vergleichbaren Strecke standen die Chancen für eine erfolgreiche Flucht nicht schlecht. 17 Fahrer fanden sich schließlich vor dem Feld zusammen: Ruben Fernandez und Marc Soler (beide Movistar), Marco Haller und Matvey Mamykin (beide Katusha Alpecin), Luis Mas und Hector Saez (beide Caja Rural-Seguros RGA), Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors), Michael Schwarzmann (Bora-Hansgrohe), Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale), Davide Villella (Cannondale Drapac), Matej Mohoric (UAE Team Emirates), Alexey Lutsenko (Astana), Valerio Agnoli (Bahrain Merida), Jérémy Maison (FDJ), Merhawi Kudus (Dimension Data), Michel Kreder (Aqua Blue Sport) und Jetse Bol (Manzana Postobón), der von ihnen allen mit 4:56 Minuten den geringsten Rückstand in der Gesamtwertung aufwies. Ein wenig Skepsis blieb trotzdem, weil das Team Sky des Gesamtführenden Chris Froome den Abstand lange bei drei Minuten stagnieren ließ.

Villella sammelt viele weitere Punkte fürs Bergtrikot
An der dritten der fünf Bergwertungen war der Vorsprung dann doch auf viereinhalb Minuten gestiegen, sank in der folgenden Abfahrt aber bereits wieder um eine Minute. Es war der nächste Anstieg auf den Alto de la Serratella (13,2 km à 3,7%), an dem die endgültige Entscheidung für einen Ausreißersieg fiel. Weil das Unternehmen zu scheitern drohte, attackierten einige der Ausreißer, brachten so mehr Tempo in die Gruppe und ließen den Vorsprung bis zu dieser 50 Kilometer vom Ziel entfernten Bergwertung auf fast fünf Minuten steigen. Gewonnen wurde diese Bergwertung, genau wie die drei vorherigen, von Villella, der nach seiner Flucht in den Pyrenäen das Bergtrikot bereits auf seinen Schultern trug. Der Italiener erhöhte seinen Punktestand auf 30 und weist 19 Zähler Vorsprung auf. Zu Beginn der Abfahrt attackierte Haller und fuhr 20 Sekunden Vorsprung heraus, bis nach einer Weile Lutsenko und Mohoric zu ihm vorfuhren. Eine Tempoverschärfung Lutsenkos in einer kleinen Gegensteigung 30 Kilometer vor dem Etappenende stellte sich letztlich als Knackpunkt im Kampf um den Etappensieg heraus: Haller blieb zwar dran, aber Mohoric fiel zurück.

Lutsenko lässt am Schlussanstieg nichts mehr anbrennen
Der zurückgefallene Mohoric wurde bald von einer weiteren Splittergruppe mit Alaphilippe, Soler, Gougeard und Kudus eingeholt, aus welcher sich zwölf Kilometer vor dem Ziel die beiden Letztgenannten absetzten. Am Fuße des Schlussanstiegs lagen Gougeard und Kudus dann eine halbe Minute und Alaphilippe, Soler sowie Mohoric noch einmal circa zehn Sekunden mehr hinter Lutsenko und Haller. Die Wege der beiden Führenden trennten sich danach schnell, weil die Steigung für Haller erwartungsgemäß zu schwer war: satte 9,7% betrug der Mittlerwert der letzten 3,4 Kilometer nach Alcossebre! Lutsenko, der vor drei Jahren einmal bei einer Vuelta-Bergankunft in Aramón Valdelinares Zweiter geworden war, ließ sich seinen ersten Etappensieg bei einer Grand Tour nicht mehr entgehen, vergrößerte den Abstand zu seinem ersten Verfolger Kudus sogar noch auf 42 Sekunden. Soler (+0:56) wurde Dritter vor Mohoric (+1:11), Gougeard (+1:24), Haller (+1:37) und Alaphilippe (+1:40). Auch Bol, Mamykin, Maison, Kreder und Villella entgingen noch der Einholung durch die Favoriten, wobei Bol sein Zeitgewinn von knapp zweieinhalb Minuten nicht für einen Sprung in die absolute Spitzenregion der Gesamtwertung reichte: der Niederländer verbesserte sich von Rang 35 auf 20.

Froome nimmt fast allen Gegnern einige Sekunden ab
Das Hauptfeld wurde am Schlussanstieg unter der Tempoarbeit des Teams Sky immer kleiner. Als letzter seiner Helfer schlug Gianni Moscon von kurz vor bis kurz nach der Flamme Rouge ein höllisches Tempo an, bevor der Mann in Rot selbst antrat. Am Ende finishten nur drei Fahrer zeitgleich mit Froome: der im Vergleich zu den Pyrenäen wie verwandelte Alberto Contador (Trek-Segafredo), Michael Woods (Cannondale Drapac) und Esteban Chaves (Orica-Scott). Sie finishten 4:31 Minuten nach Lutsenko – mit gut sieben Minuten Rückstand war das Hauptfeld in den finalen Berg gestartet. Tejay Van Garderen, Nicolas Roche (beide BMC Racing) und David De La Cruz (Quick-Step Floors), die in der Gesamtwertung alle nur zwei Sekunden hinter Froome gelegen hatten, verloren acht, elf bzw. 21 Sekunden auf den Leader. Der vorherige Gesamtfünfte Vincenzo Nibali (Bahrain Merida) kassierte mit 26 Sekunden noch etwas mehr. Van Garderen rückte somit auf den zweiten Platz vor, liegt nun zehn Sekunden zurück. Es folgen Chaves (+0:11), Roche (+0:13), De La Cruz (+0:23) und an sechster Position Nibali (+0:36). Mit Fabio Aru (Astana) und Adam Yates (Orica-Scott) weisen lediglich zwei weitere Fahrer weniger als eine Minute Rückstand auf.

-> Zum Resultat

Die morgige 6. Etappe weist erneut fünf Bergwertungen der Kategorien 2 und 3 auf, aber diesmal ohne Bergankunft. Die letzte Bergwertung befindet sich mit 36,4 Kilometern sogar recht weit vom Ziel entfernt. Bei einem eventuellen Sprint würde John Degenkolb (Trek-Segafredo) nicht mehr mitmischen können, der zehnfache Vuelta-Etappensieger trat nämlich heute wegen einer Bronchitis nicht mehr an.

Video der Zielankunft des Siegers



Video der Zielankunft der Favoriten






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