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Pyrenäen, Peters, Pogacar: Port de Balès und Col de Peyresourde sorgen für das erhoffte Spektakel
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05.09.2020

Pyrenäen, Peters, Pogacar: Port de Balès und Col de Peyresourde sorgen für das erhoffte Spektakel

Info: TOUR DE FRANCE 2020 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Loudenvielle 05.09.2020 – Bei den Bergankünften in Orcières-Merlette und am Mont Aigoual hatte es noch keinen großen Schlagabtausch der Tour-Favoriten gegeben – doch das änderte sich auf dem ersten der beiden Pyrenäen-Teilstücke. Während Adam Yates mit einiger Mühe das Gelbe Trikot verteidigte, zeigten sich Primoz Roglic, Nairo Quintana und vor allem Tadej Pogacar in herausragender Form. Den Tagessieg machten allerdings erneut Ausreißer untereinander aus; der letztjährige Giro-Etappensieger Nans Peters sorgte für den zweiten französischen Erfolg bei dieser Frankreich-Rundfahrt.


Das Profil der 8. Etappe der Tour de France

Peters schlägt Zakarin in der Abfahrt
Zu Beginn des nur 141 Kilometer langen ersten Pyrenäen-Teilstücks konnten sich innerhalb kürzester Zeit 13 Fahrer ohne nennenswerte Gegenwehr des Feldes zu einer Ausreißergruppe zusammenschließen, deren Vorsprung bis zu 14 Minuten betrug. Angeführt von Bergtrikotträger Benoît Cosnefroy (AG2R) überquerten sie noch gemeinsam den Col de Menté (6,9 km à 8,1%), den ersten der drei großen Berge dieser Etappe. Nachdem im Tal zwischen den Bergen Jérôme Cousin (Total) eine Minute Vorsprung herausgefahren hatte, sortierte sich die Situation am Port de Balès (11,7 km à 7,7%) völlig neu. Cosnefroys Teamkollege Nans Peters und Ilnur Zakarin (CCC) erwiesen sich als die stärksten Kletterer und erreichten den Gipfel 45 Sekunden vor ihren ersten Verfolgern. Der eindeutig bessere Abfahrer der beiden war Peters, der ganz locker 40 Sekunden Vorsprung auf Zakarin herausfuhr. Als es dann direkt weiter zum Col de Peyresourde (9,7 km à 7,8%) ging, konnte Zakarin zunächst wieder Boden gutmachen, hatte an der letzten Bergwertung des Tages schließlich aber doch wieder denselben Rückstand wie am Fuß der Steigung.

Die 13 Ausreißer im Überblick:
Benoît Cosnefroy und Nans Peters (AG2R), Michael Mørkøv (Deceuninck), Neilson Powless (EF), Carlos Verona (Movistar), Toms Skujins (Trek), Ilnur Zakarin (CCC), Ben Hermans (Israel), Jérôme Cousin und Fabien Grellier (Total), Søren Kragh Andersen (Sunweb), Quentin Pacher und Kévin Réza (B&B Hotels)

Pinot leidet schwer unter Sturzfolgen
Bei den Favoriten war am Port de Balès noch nicht so viel los, ein Jumbo-Visma-Quartett (Van Aert, Bennett Dumoulin, Roglic) führte 30 Mann zur Bergwertung. Schon nicht mehr Teil dieses Feldes war Thibaut Pinot (Groupama-FDJ), der seit seinem Sturz auf der 1. Etappe unter Rückenproblemen leidet und heute sämtliche Chancen auf eine gute Endplatzierung einbüßte. Am Peyresourde gingen die Favoriten dann richtig in die Vollen. Nach einem Angriff von Julian Alaphilippe (Deceuninck), der sehr schnell verpuffte, sorgte Tadej Pogacars (UAE) erste Attacke für mehr Probleme bei den Gegnern. Nur Primoz Roglic (Jumbo-Visma) und Nairo Quintana (Movistar) konnten sofort wieder zu dem 21-jährigen Slowenen aufschließen, der am Vortag auf der Windkante das Weiße Trikot verloren hatte. Als sich die Drei gegenseitig neutralisierten, konnten einige Konkurrenten wieder aufschließen, doch die bald folgende zweite Pogacar-Attacke sorgte endgültig für klare Verhältnisse – ganz schnell hatte er fast eine Minute Vorsprung herausgefahren! Auf den letzten Kilometern des Peyresourde nahmen Mikel Landa (Bahrain) und Richie Porte (Trek), zwei weitere Fahrer mit rund eineinhalb Minuten Rückstand in der Gesamtwertung, Pogacars Verfolgung auf, ehe es auch noch Angriffe von Guillaume Martin (Cofidis) und Nairo Quintana (Arkéa) gab.

Buchmann verliert Zeit auf die Favoriten
In der 11,5 Kilometer langen Abfahrt nach Loudenvielle brannte für Nans Peters nichts mehr an, den Sieg feierte er mit schlussendlich 47 Sekunden Vorsprung auf Toms Skujins (Trek) und Carlos Verona (Movistar), die Zakarin bergab noch überholt hatten. Im Bergklassement ist Peters vier Punkte hinter Cosnefroy nun Zweiter. Pogacar erreichte das Ziel exakt sechs Minuten nach dem Sieger als Neuntplatzierter und kann sich über einen Zeitgewinn von 40 Sekunden auf die nächsten zehn Fahrer um Roglic, Quintana, Landa und Porte freuen. Dieser Gruppe gehörte auch Adam Yates (Mitchelton) an, der am Peyresourde zwischenzeitlich in argen Problemen schien, das Gelbe Trikot aber doch verteidigen konnte: Unverändert liegt der Brite drei Sekunden vor Roglic; Pogacar hat seinen Rückstand auf 48 Sekunden verkleinert und sich auf Position neun vorgearbeitet. Einen Rückschlag kassierte der Vorjahresvierte Emanuel Buchmann (Bora), der am Peyresourde nicht mithalten konnte und eine Minute auf die Yates-Gruppe verlor. Es geht natürlich noch schlimmer: Pinot lag am Ende fast 20 Minuten zurück und für Giacomo Nizzolo (NTT), William Bonnet (Groupama), Lilian Calmejane (Total) und Diego Rosa (Arkéa) endete die Tour de France sogar ganz – die ersten Ausfälle seit der 3. Etappe!

-> Zum Resultat

Auf der 9. Etappe geht der Kampf um die Gesamtwertung sofort in die nächste Runde. Die letzte von insgesamt fünf Bergwertungen ist eine 1. Kategorie 18 Kilometer vor dem Ziel auf dem Col de Marie Blanque (7,7 km à 8,6%).

Video der Zielankunft






Nans Peters gewinnt die Pyrenäen-Etappe über Port de Balès und Col de Peyresourde (Foto: twitter.com/AG2RLMCyclisme)
Nans Peters gewinnt die Pyrenäen-Etappe über Port de Balès und Col de Peyresourde (Foto: twitter.com/AG2RLMCyclisme)

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