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Sagan relegiert: Bennett unterliegt Ewan, hat das Grüne Trikot aber wohl so gut wie sicher!
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09.09.2020

Sagan relegiert: Bennett unterliegt Ewan, hat das Grüne Trikot aber wohl so gut wie sicher!

Info: TOUR DE FRANCE 2020 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Poitiers, 09.09.2020 – Das einzige Mal in den vergangenen acht Jahren, dass Peter Sagan nicht das Grüne Trikot gewinnen konnte, war 2017, als er nach einem Ellenbogencheck gegen Mark Cavendish disqualifiziert worden war. Ganz so hart kam es für den 30-Jährigen diesmal zwar nicht, er wurde auf der 11. Etappe aber wegen eines von der Jury als gefährlich eingestuften Schultereinsatzes ans Ende des Feldes relegiert und hat nun 68 Punkte Rückstand auf Sam Bennett. Eine Entscheidung mit weitreichenden Folgen, die Caleb Ewans zweiten Etappensieg bei dieser Tour de France ein wenig überschattete.


Das Profil der 11. Etappe der Tour de France

Das längste Solo und ein spätes Trio
Die letzte Flachetappe für mehr als eine Woche begann sofort nach dem Start mit einem Angriff von Matthieu Ladagnous (Groupama), der die längste Soloflucht dieser Frankreich-Rundfahrt hinlegte. 124 Kilometer dauerte es, bis das Peloton den Franzosen, der zwischenzeitlich gut fünf Minuten Vorsprung aufgewiesen hatte, wieder einholte. Da waren es noch 43 Kilometer bis zum Ziel. Etwa zwanzig Kilometer nach dem Start hatte sich einmal eine Verfolgergruppe mit Ladagnous' Teamkollegen Küng sowie Oliver Naesen (AG2R), Jasper Stuyven (Trek), Lukas Pöstlberger (Bora), Tom Van Asbroeck (Israel) und Michael Gogl (NTT) gebildet, die von Deceuninck-Quick Step aber zügig wieder ins Feld zurückgeholt worden war. Im Finale der Etappe ging die Deceuninck-Mannschaft dann überraschend selbst in die Offensive, als sie gleich im Doppelpack mit Kasper Asgreen und Bob Jungels auf einen Angriff von Lukas Pöstlberger (Bora) reagierte. Nur drei Kilometer später waren alle drei Angreifer aber wieder eingeholt, da vor allem Lotto Soudal mit konsequenter Nachführarbeit reagiert hatte.

Hektischer Sprint mit wenig Platz für Sagan
Der Wind spielte auf dieser Etappe praktisch keine Rolle, außer dass er die meiste Zeit leicht von vorne drückte, womit das Rennen in den langsamsten kalkulierten Schnitt geriet. Nach genau vier Stunden kam es zum erwarteten Massensprint, der aber etwas unruhiger ablief als alle vorherigen bei dieser Tour. Keine Mannschaft konnte auf der 1600 Meter langen Zielgeraden einen richtigen Sprintzug aufbauen; selbst bei Deceuninck-Quick Step gab es Probleme und Sam Bennett musste am Ende ohne seinen kongenialen Partner Michael Mørkøv auskommen. Die Favoriten rückten alle dicht aneinander auf die rechte Straßenseite, als 250 Meter vor dem Ziel Wout Van Aert (Jumbo) dort nach vorne drängte. Während Bennett, mit Caleb Ewan (Lotto) am Hinterrad, links vom Belgier zum Endspurt antrat, wo mehr als genug Platz war, wollte Peter Sagan (Bora) versuchen, in der kleinen Lücke rechts an ihm vorbeizukommen. Dabei wurde das Loch jedoch so eng, dass sich Sagan mittels eines Schulterstoßes etwas Luft verschaffte, um nicht in Sturzgefahr zu geraten.

Die Entscheidung um das Grüne Trikot scheint gefallen
Schlussendlich war es wie so oft Ewan, der die höchste Endgeschwindigkeit produzierte und nach der 3. Etappe in Sisteron zum zweiten Mal bei dieser Tour einen Sieg bejubeln konnte. Nur wenige Zentimeter geschlagen folgten auf den nächsten Plätzen Sagan und Bennett, untereinander nur durch Millimeter getrennt, und mit etwa einer halben Radlänge Rückstand Van Aert. Sagan wäre im Kampf um das Grüne Trikot bis auf 15 Punkte an Bennett herangerückt – doch dann wurde er von der Jury für seine Aktion gegen Van Aert ans Ende des Feldes strafversetzt. So blieb er nicht nur im Ziel ohne Punkte, auch seine 13 Zähler vom Zwischensprint wurden gestrichen. Und somit beträgt Bennetts Vorsprung auf seinen einzigen echten Konkurrenten nicht 15, sondern sage und schreibe 68 Punkte! Ein Abstand, der bei nur noch zwei Massensprintetappen kaum aufholbar erscheint, selbst wenn Sagan auf der ein oder anderen Bergetappe noch ein paar Punkte an Zwischensprints aufholen könnte.

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Die 12. Etappe ist mit 218 Kilometern die längste dieser Tour und mit ihrem vor allem im letzten Drittel sehr hügeligen Streckenverlauf prädestiniert für einen sehenswerten Ausreißerkampf.

2 Videos der Zielankunft







Das Zielfoto der 11. Etappe (von oben nach unten): Peter Sagan, Wout Van Aert, Sam Bennett, Caleb Ewan (Foto: tissottiming.com)
Das Zielfoto der 11. Etappe (von oben nach unten): Peter Sagan, Wout Van Aert, Sam Bennett, Caleb Ewan (Foto: tissottiming.com)

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