|
||
Start >
Tour de France Fantastische Tour-Etappe im Zentralmassiv: Rui Costa gewinnt ein Rennen voller Angriffe |
||
09.07.2011 | ||
Fantastische Tour-Etappe im Zentralmassiv: Rui Costa gewinnt ein Rennen voller AngriffeInfo: TOUR DE FRANCE 2011LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text Autor: Felix Griep (Werfel) Super-Besse, 09.07.2011 - Die letzten 31 Kilometer der 8. Etappe waren das Beste, was die zuvor keinesfalls langweilige Tour de France bisher zu bieten hatte. An allen Fronten attackierten Fahrer, kämpften um den Sieg, Sekunden und Trikots. Großer Sieger des Tages war Rui Costa (Movistar), der als Erster die Ziellinie überquerte. Thor Hushovd (Garmin-Cervélo) hielt allen Angriffen an der letzten Steigung stand und bleibt weiterhin Führender des Rennens. Das Grüne Trikot wechselte wieder zu Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) und im Bergtrikot ist nun Tejay Van Garderen (HTC-Highroad) zu sehen. Am ersten Anstieg im Massif central beginnt ein packendes Rennen 189 Fahrer starteten zur ersten Zentralmassiv-Etappe, dem 189 Kilometer langen 8. Teilstück der Tour de France. Nicht angetreten war Christopher Horner (RadioShack), der sich gestern bei einem Sturz eine schwere Gehirnerschütterung zuzog und sich im Ziel gar nicht mehr an den Vorfall erinnern konnte, was dessen Schwere verdeutlicht. Es formierte sich die bisher größte Ausreißergruppe der Rundfahrt, die neun Fahrer umfasste, darunter mit Julien El Farès und Romain Zingle zwei von der Equipe Cofidis. Rui Costa (Movistar), Cyril Gautier (Europcar), Alexandr Kolobnev (Katusha), Tejay Van Garderen (HTC-Highroad), Christophe Riblon (Ag2r), Xabier Zandio (Sky) und Addy Engels (Quick Step) hofften ebenfalls auf eine erfolgreiche Flucht. Lange Zeit kontrollierte das BMC Racing Team den Abstand, es spekulierte darauf, dass Cadel Evans das Gelbe Trikot von Thor Hushovd (Garmin-Cervélo) übernehmen könnte. Rund 31 Kilometer vor dem Ziel begann das Finale mit einem 6,2 Kilometer langen und 6,2% steilen Anstieg zur 25 Kilometer vor dem Ziel gelegenen Bergwertung der 2. Kategorie auf dem Col de la Croix Saint-Robert. Sowohl in der Ausreißergruppe als auch im Feld, das mit knapp zwei Minuten Rückstand in den Berg fuhr, wurde sofort attackiert, als die Straße sich emporhob. Van Garderen fährt ins Bergtrikot - Vinokourov mit einem gut geplanten Angriff Ein Antritt von Van Garderen sorgte für eine erste Selektion an der Spitze, bis zum höchsten Punkt auf 1451 Metern war nur noch Costa bei ihm. Der US-Profi gewann die Bergwertung und profitierte davon, dass Riblon und Gautier die restlichen Punkte einstrichen, noch bevor Johnny Hoogerland (Vacansoleil-DCM) an der Wertungsstelle ankam, so dass er diesem das Bergtrikot abnahm. Aus dem Feld hatte zuerst Paolo Tiralongo angegriffen, dem Amets Txurruka (Euskaltel) und Pierre Rolland (Europcar) nachsetzten. Ihnen folgten kurz darauf Hoogerland, der jedoch vergeblich um Bergpunkte kämpfte, und Juan Antonio Flecha (Sky). Als dann Alexandre Vinokourov zur Attacke blies, war der Plan von Astana klar. In der Abfahrt vom Berg kamen Riblon und Gautier wieder an Van Garderen und Costa heran, dahinter bildete sich eine Gruppe mit Vinokourov und Tiralongo sowie den Sky-Fahrern Flecha und Zandio. So blieb die Rennsituation bis sechs Kilometer vor dem Ziel, nur dass Zandio irgendwann nicht mehr mithalten konnte. Dass das führende Quartett noch immer zusammen war, kam einem Wunder gleich, attackierte man sich dort doch ohne Unterlass. Riblon hatte mehrfach versucht, davonzufahren, doch vor allem Van Garderen konterte immer wieder, war mit eigenen Angriffen aber ebenso erfolglos. BMC Racing Team: Weiterer Test, Evans bleibt Zweiter Costa schafft den Ausreißer-Sieg - munteres Attackieren der Favoriten Eine halbe Minute lag die Vinokourov-Gruppe hinter der Spitze und eine Minute das Feld, als die vorletzte Steigung (3,5 km à 5,0%) begann. Hier konnte sich Costa von den anderen Ausreißern absetzen und kämpfte für den Rest der Etappe alleine gegen Vinokourov, der zum einzigen Verfolger des Führenden wurde. Nach einem kurzen flachen Stück nahm der Portugiese noch 17 Sekunden Vorsprung auf den Kasachen mit in den Schlussanstieg nach Super-Besse (1,5 km à 7,6%). Costa brach nicht mehr ein, der Tour-de-Suisse-Etappensieger von 2010 fuhr in einem harten Rennen seinen größten Karriere-Erfolg ein. Vinokourov wurde dann doch noch von der Gruppe der Favoriten geschluckt, aus der Alberto Contador (Saxo Bank) und Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) mehrfach angriffen und dann auch Evans, der aber den kämpferischen Hushovd nicht abhängen konnte. Gilbert holte sich Platz zwei mit zwölf Sekunden Rückstand auf Costa, die nächsten 22 Fahrer hatten 15 Sekunden Rückstand. Darunter befanden sich Hushovd, Contador, die Schleck-Brüder (Leopard Trek) und auch die beiden Deutschen Andreas Klöden (RadioShack) und Tony Martin (HTC-Highroad). Einer der strauchelte, war Robert Gesink (Rabobank), der 1:23 Minute auf den Sieger verlor, das Weiße Trikot aber trotzdem noch verteidigen konnte. Nach fast einer halben Stunde kam mit Wout Poels (Vacansoleil-DCM) der letzte Fahrer ins Ziel, das nur Benat Intxausti (Movistar) nicht erreichte. Die Bilanz: Zwei Trikots verteidigt, zwei wechseln den Besitzer In der Gesamtwertung bleibt es beim Abstand von einer Sekunde zwischen Leader Hushovd und dem Zweiten Evans, mit vier Sekunden Rückstand folgt wie gehabt Fränk Schleck. Da David Millar (Garmin-Cervélo) ein wenig Zeit verlor und von Rang vier auf neun abfiel, konnten Klöden und Martin sich um je eine Position auf die Plätze vier und sieben verbessern. Gesinks Vorsprung in der Nachwuchswertung halbierte sich fast, der Niederländer liegt aber immer noch 59 Sekunden vor Rein Taaramäe (Cofidis). Das Wechselspielchen in der Punktewertung setzte sich fort, Gilbert übernahm abermals das Grüne Trikot von José Joaquin Rojas (Movistar). Am Zwischensprint verlor der Spanier das Duell um Platz zehn und ging, was viel schwerer wog, im Ziel als 32. leer aus. 15 Punkte Vorsprung kann Gilbert jetzt aufweisen. Im Bergklassement ist Costa zwar punktgleich mit Van Garderen, der aber den Sieg am bislang höchstwertigen Bergpreis aufweisen kann. Doch mindestens diese Wertung ist morgen schon wieder völlig offen. -> Zum Resultat Morgen erwartet die Fahrer ein weiterer schwerer Tag im Zentralmassiv mit insgesamt acht Bergwertungen im Verlauf der 9. Etappe, an denen maximal 23 Punkte zu holen sind. Die ins Ziel führende Montée des Orgues (1,6 km à 6,1%) lädt zu letzten Angriffen ein. |
||
|
||
09.07.2011 | ||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |