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Juan José Cobo klettert am Angliru ins Rote Trikot
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04.09.2011

Juan José Cobo klettert am Angliru ins Rote Trikot

Info: VUELTA A ESPAÑA 2011
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Alto de L'Angliru, 04.09.2011 - Am schwersten Berg der diesjährigen Vuelta a España mussten die Favoriten alle Karten auf den Tisch legen und es zeigte sich deutlich, wer der stärkste Kletterer ist. Als dieser entpuppte sich Juan José Cobo (Geox-TMC), der mit einem Vorsprung von 48 Sekunden die Königsetappe für sich entschied. Gleichzeitig übernahm der Spanier, der vor zwei Tagen als bester Fahrer des Gastgeberlandes nur Achter war, die Führung. Christopher Froome und Bradley Wiggins (beide Sky) gehen mit Rückständen von 20 bzw. 48 Sekunden auf den neuen Leader in den Ruhetag.

Ausreißversuche vor dem Angliru beendet
Rund 130 Kilometer mussten auf der 15. Etappe gefahren werden, bis man an den Fuß des gefürchteten Angliru kam, der mit seiner Steigung sämtliche anderen Berge der diesjährigen Spanien-Rundfahrt deutlich überragt. Wie in den vergangenen Tagen wurde viel und lange attackiert, bis eine Fluchtgruppe zustande kam. Besonders aktiv zeigte sich dabei der französische Meister Sylvain Chavanel (Quick Step), der aber den entscheidenden Moment verpasste, als sich eine mit drei Fahrern unerwartete kleine Gruppe absetzte. In dieser befand sich neben Dimitri Champion (Ag2r) und Andrew Talansky (Garmin-Cervélo) auch der Deutsche Simon Geschke (Skil-Shimano), der mit einer verzweifelten Attacke in den ersten Rampen des Alto del Cordal, wo das von Vacansoleil-DCM im Höchsttempo angetriebene Feld die Ausreißer einholte, den Preis des kämpferischsten Fahrers für sich beanspruchte. Der Cordal gehört der 1. Kategorie an und bot auf 5,3 Kilometer fast zehn Prozent Steigung, doch die Favoriten hielten sich noch zurück. Marzio Bruseghin (Movistar) und Carlos Sastre (Geox-TMC) fuhren aus dem Hauptfeld heraus, Daniel Martin (Garmin-Cervélo) und David Moncoutié (Cofidis) kamen hinzu. Der Franzose sammelte die Höchstpunktzahl an der Bergwertung ein und festigte damit seine Führung in diesem Klassement. Das Ende der Abfahrt war gleichbedeutend mit dem Ende dieses Angriffs, weil das Team Liquigas das Hauptfeld wieder heranführte. Nun türmte sich vor den Fahrern der mächtige Angliru mit seinen 12,2 Kilometern Steigung und 10,2% mittlerer Steigung auf.

Wiggins und Froome machtlos gegen Cobos Angriff
Der Angliru begann noch relativ "leicht" mit Steigungsprozenten im hohen einstelligen Bereich. Noch einmal attackierte Sastre, der sich einen Vorsprung von fast zwanzig Sekunden erarbeiten konnte und dabei von Carlos Barredo (Rabobank) verfolgt wurde. Ab sieben Kilometer vor dem Ziel erhob sich die Straße deutlich mehr und selbst die besten Kletterer gerieten an ihre Leistungsgrenze. Igor Anton (Euskaltel) legte alle seine Kraft in einen Angriff, fuhr vorbei an Barredo und Sastre. Die Vuelta verlief für den als Topfavoriten gestarteten Basken komplett unbefriedigend und auch heute war ihm ein Erfolgserlebnis nicht vergönnt. Juan José Cobo (Geox-TMC) zersprengte mit einem Antritt die Favoritengruppe und übernahm knapp sechs Kilometer vor dem Ende die Führung. Schon gestern in La Farrapona hatte Cobo als Zweiter Zeit gutgemacht und lag als Gesamtvierter nur noch 55 Sekunden hinter Spitzenreiter Bradley Wiggins (Sky), für den sich Christopher Froome wieder aufopferte. Mit diesen beiden bildeten Cobos Teamkollege Denis Menchov, Wouter Poels (Vacansoleil-DCM) und Joaquin Rodriguez (Katusha) eine erste Verfolgergruppe, die aber immer mehr Boden verlor. Rodriguez konnte nicht mehr lange Anschluss halten und als er zurückfiel geriet Wiggins in arge Probleme. Die schwersten Abschnitte mit bis zu 23,5 Prozent zogen dem Träger des Roten Trikots den Zahn und der Verlust desselben war besiegelt. Froome unterstützte seinen nominellen Kapitän so lange es ging, musste ihn dann aber doch sich selbst überlassen.

Tolles Wochenende von Geox mit dem Roten Trikot belohnt
Seit der Vuelta 2009, bei der er eine Etappe gewann und Gesamtzehnter wurde, hatte Cobo kein Rennen mehr gewonnen, zeigte nach einer schwachen Saison 2010 in diesem Jahr aber schon wieder aufsteigende Form und deutete als Dritter der Vuelta a Burgos im Vorfeld der Spanien-Rundfahrt schon eine gute Form an. Sein beeindruckender Sieg am Angliru ist der schillerndste seiner Karriere, könnte aber bald schon überstrahlt werden vom Gesamtsieg. Denn Cobo ist nun Erster der Gesamtwertung und fügte seinen Gegnern großen Schaden zu. Poels, Menchov und Froome verloren 48 Sekunden, Wiggins kämpfte sich mit 1:21 Minute Rückstand an der Seite von Anton ins Ziel. Im Team Sky wurden nun wieder die Rollen getauscht, denn Froome überholte Wiggins im Klassement - die beiden liegen 20 bzw. 46 Sekunden hinter Platz eins. Während für sie der große Wurf noch nicht außer Reichweite ist, schossen die Abstände der nächsten Fahrer in die Höhe. Der Vierte Bauke Mollema (Rabobank) weist nun bereits 1:36 Minute Rückstand auf, der Fünfte Maxime Monfort (Leopard Trek) noch einmal 61 Sekunden mehr. Gewinner des Wochenendes ist eindeutig Geox-TMC. Die Bilanz liest sich traumhaft: Gestern Platz zwei und drei, heute eins und drei, Cobo stieg von Platz acht auf eins, Menchov von 17 auf sechs und in der Mannschaftswertung hat man sich weit abgesetzt.

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Nach drei Bergetappen und zwei Bergankünften in Folge steht nun ein Ruhetag bevor, nach dem es auf der 16. Etappe am Dienstag zunächst mit einem flachen Teilstück weitergeht.





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Juan José Cobo klettert am Angliru ins Rote Trikot
Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

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