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Nach den Ersten kommen die Zweiten
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08.12.2011

Nach den Ersten kommen die Zweiten

Info: Alle Artikel im Adventskalender 2011
Autor: Felix Griep (Werfel)



Gestern ging es im Adventskalender ausführlich um die Fahrer, die im Jahr 2011 die meisten Siege eingefahren haben. Doch hinter jedem Sieger gibt es auch einen Zweiten; gerne auch als der „erste Verlierer“ bezeichnet. Wer kam in dieser Saison am häufigsten auf jenen undankbaren Platz? Zwei Fahrern passierte es je achtmal, doch konnten sie sich mit mehreren Siegen trösten. Der Pechvogel des Jahres ist mit sechs zweiten Plätzen ein Kroate, der dabei nicht einmal in den Genuss eines Sieges kam.


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Radoslav Rogina: Der Pechvogel des Jahres 2011
Im Juni 2007 trafen sich einige Autoren und Fans von LiVE-Radsport.com in Triberg anlässlich des GP Schwarzwald. Einige quälten sich im Jedermann-Rennen über die “verdammte Geutsche“ und brachten eine "Höllentour" hinter sich. Im Profi-Rennen verblüfften damals zwei Kroaten mit zwei Minuten Vorsprung auf die Verfolger, Sieger wurde Radoslav Rogina. Viereinhalb Jahre später steht der heute 32-Jährige bei uns wieder im Fokus. 2011 sammelte der Fahrer vom Continental Team Loborika-Favorit sechs zweite Plätze, blieb aber sieglos - kein Fahrer kann diese Bilanz übertreffen. Die Hälfte besorgte Rogina schon im März bei der Istrian Spring Trophy. Auf der 1. Etappe fehlten ihm nur vier Sekunden auf Luka Mezgec, auf der 2. kam er 13 Sekunden nach Robert Vrecer ins Ziel. Dem Slowenen musste Rogina auch in der Gesamtwertung den Vortritt lassen. Bei einer Bergankunft der Tour de Slovénie fuhr ihm Lampres Diego Ulissi davon, in der Gesamtwertung gab es dasselbe Bild. Die letzte große Chance, doch noch einen Sieg zu holen, bot sich auf der 1. Etappe der Tour de Bulgaria, doch im Sprint einer vierköpfigen Spitzengruppe war Pavel Kochetkov schneller.

Bennati und Hutarovich: Für Sprinter gehören zweite Plätze einfach dazu
Selbst Mark Cavendish hat vier. Die meisten zweiten Plätze, jeweils acht, gab es aber für Daniele Bennati und Yauheni Hutarovich. Wenig verwunderlich sind es zwei Fahrer aus dem Sprint-Milieu, wo man leicht auch mal öfter geschlagen wird. Gleichwohl haben sie aber auch mehrere Siege errungen. FDJ-Profi Hutarovich besorgte sich gleich im allerersten Rennen den perfekten Saisonauftakt, gewann die 1. Etappe des Etoile de Bessèges. Ein zweiter Platz brachte den Weißrussen aber um einen Erfolg, der sein größter in diesem Jahr gewesen wäre - er unterlag Christopher Sutton bei Kuurne-Brüssel-Kuurne. Seinen vier Siegen stehen sechs auf Bennatis Seite gegenüber. Dem Italiener von Leopard Trek war vor allem zu Saisonbeginn das Glück nicht hold. Je zweimal Zweiter bei Tour of Qatar und Tour of Oman und dann auch noch bei Gent-Wevelgem von Tom Boonen geschlagen. Drei Etappensiege beim Circuit de la Sarthe machten diese unglücklichen Auftritte aber schnell wieder vergessen.

Bauke Mollema: Der Unglücksrabe unter den WorldTour-Fahrern
Die meisten zweiten Plätze ohne wenigstens einen Sieg weist unter den Fahrern der ProTeams Bauke Mollema auf. Der Gewinn der Punktewertung bei der Vuelta a España wird allgemein nicht als „richtiger Sieg“ angesehen. Die Spanien-Rundfahrt beendete er als Vierter - irgendwie ja auch ähnlich wie ein zweiter Platz, wenn man das Podium als einen Erfolg ansieht. Rundfahrtzweiter wurde er bei der Vuelta a Castilla y Leon im April neun Sekunden hinter Xavier Tondo. Bei der Bergankunft auf der 3. Etappe fehlten ihm nur sieben Sekunden zu Filippo Savini. Auch bei der Tour de France wurde er einmal Zweiter, auf der 17. Etappe über Sestrière ins italienische Pinerolo. Am letzten Anstieg fuhr Edvald Boasson Hagen aus der Spitzengruppe davon, Mollema erreichte das Ziel erst 40 Sekunden später. Fast geklappt mit einem Sieg hätte es auf der 9. Etappe der Vuelta hinauf nach La Covatilla. Im Bergsprint war Daniel Martin einen Tick stärker.

Andy Schleck: Serien-Zweiter bei der Tour de France
Wenn es um zweite Plätze geht, muss zuletzt auch noch Andy Schleck erwähnt werden. Zwar gab es für ihn 2011 nur deren vier, aber eben wieder einmal auch am Ende der Tour de France. Zum ersten Mal stand der Luxemburger 2009 in Paris auf der zweiten Stufe des Podests, mit über vier Minuten Rückstand auf den überragenden Alberto Contador konnte dies aber ohne Frage als Erfolg verbucht werden. Ein Jahr später fühlte sich der zweite Platz schon eher wie eine Niederlage an, da waren es nur noch 39 Sekunden, unglücklich zustande gekommen durch den Ketten-Vorfall am Port de Balès. Andy meinte später, vielleicht wäre es anderes gekommen, wenn sein Bruder Fränk nicht früh gestürzt und ausgeschieden wäre. Doch 2011 kam er auch mit familiärer Unterstützung nicht über Rang zwei hinaus. Der Solo-Sieg am Galibier (sein einziger in dieser Saison) brachte ihn in Reichweite des großen Ziels, nach Alpe d’Huez war er sogar in Gelb - aber Evans brachte ihm im Zeitfahren eine empfindliche Niederlage bei und die Schlecks durften auf dem Siegerpodest nur neben dem Australier stehen. Dreimal Zweiter bei der Tour und 2007 auch einmal beim Giro d’Italia. Andy Schleck ist erst 26 Jahre alt, noch hat er viel Zeit dafür zu sorgen, nicht wie Raymond Poulidor in die Geschichte einzugehen. Drei zweite und fünf dritte Plätze machten den Franzosen zu einer Legende, aber er konnte die Grande Boucle nie gewinnen. Der Niederländer Joop Zoetemelk sollte Schleck Mut machen, der brauchte fünf zweite Plätze, bis ihm der Sieg gelang.





Adventskalender am 8. Dezember: Nach den Ersten kommen die Zweiten
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