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Saunier Duval trotz Doppelsieg auf Etappe 15 mit Rückschlag
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27.05.2007

Saunier Duval trotz Doppelsieg auf Etappe 15 mit Rückschlag

Info: GIRO D´ITALIA
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Riccardo Ricco (Saunier Duval) hat die 15. Etappe des Giro d'Italia 2007 gewonnen. Am Ende der schweren Bergetappe von Trento über 184 Kilometer hinauf nach Auronzo di Cadore auf dem Tre Cime di Laverdo setzte er sich gegen seinen Teamkollegen Leonardo Piepoli durch, der seinem jungen italienischen Landsmann den Sieg überließ. Dritter wurde mit 10 Sekunden Rückstand der Kolumbianer Ivan Parra (Cofidis). Das Maglia Rosa verteidigte auch heute der Italiener Danilo di Luca (Liquigas), der das Tagesziel als 6. erreichte, seine unmittelbaren Konkurrenten in der Gesamtwertung aber in Schach hielt.

Knees und Krauss mit Attacke
Bereits gestern ahnte der Gesamtführende Danilo di Luca, was heute auf der 15. Etappe, von vielen als die Königsetappe bezeichnet, auf ihn zukommen würde, als er sagte: "Morgen, das wir die härteste Etappe." Und er sollte damit nicht ganz daneben liegen.
Nach 30 Kilometern, noch bevor es 10 Kilometer später in die richtigen Berge ging, setzte sich eine 22 Fahrer starke Spitzengruppe ab, die vom Feld wenig Beachtung fand und kontinuierlich Vorsprung herausfahren konnte. Mit dabei alte Bekannte wie Weltmeister Paolo Bettini, Michael Rasmussen oder Fortunato Baliani, die bereits gestern attackiert hatten. Erfreulicherweise waren mit Sven Krauss (Gerolsteiner) und Christian Knees (Milram) auch zwei deutsche Fahrer dabei, T-Mobile wurde durch Aaron Olsen vertreten.

Saunier Duval mit Großangriff
Am San Pellegrino, dessen Bergwertung nach 90 Kilometern genommen wurde, ging es dann im Hauptfeld zur Sache. Saunier Duval blies zum Angriff. In der Spitzengruppe hatte man bereits zwei Fahrer untergebracht, nun attackierte der Sieger der 10. Etappe, Leonardo Piepoli, ihm folgten sein Teamkollege Riccardo Ricco sowie Ivan Parra und Julio Perez Cuapio (Panaria). Im Feld wurde so Liquigas zur Arbeit gezwungen, da Ricco 13. der Gesamtwertung vor der Etappe war.

Di Luca auf sich gestellt
Nach kanpp 145km stand die zweite von vier Bergwertungen auf dem Programm, der Passo di Giau. In der Zwischenzeit waren viele Fahrer der ehemaligen Spitzengruppe zurückgefallen und die Fahrer um Piepoli hatten aufgeschlossen und die Iniative übernommen, folgerichtig erreichten sie die Passhöhe als Quartett.
Auch die Favoritengruppe um di Luca, dessen in der ersten Girowoche so starkes Team seinem Kapitän nicht mehr unterstützen konnte, war bereits sehr klein geworden. Da auch die anderen Fahrerr wie Schleck, Cunego und Simoni keine Helfer mehr an ihrer Seite hatten, wurde das Tempo verschleppt, so dass die Ausreißer fast 5 Minuten herausfahren konnten.

Favoriten zurückhaltend
In der Abfahrt schloss der als exzellenter Abfahrer bekannte Paolo Savoldelli (Astana) zur Gruppe vom Rosa Trikot auf und lancierte eine Attacke für seinen Teamkollegen Eddy Mazzoleni, der ohne große Gegenwehr der Gruppe entwischte. Das Führungsquartett nahm den Passo Tre Corci (1805m hoch) nach 170 Kilometern mit 1 Minute Vorsprung vor Mazzoleni, die Gruppe dahinter lag weitere 3 Minuten zurück. Di Luca versuchte immer wieder Schwung in die Gruppe zu bekommen, doch außer dem jungen Luxemburger Andy Schleck, der um seinen dritten Gesamtplatz und das Weiße Trikot durch den Abstand zu Ricco füchten musste, übernahm kein Fahrer die Führungsarbeit.

Im Schlussanstieg versuchte Parra in der Spitzengruppe eine Vorentscheidung herbeizuführen, doch die Saunier Duval-Fahrer, die die meiste Führungsarbeit geleistet hatten, ließen sich nicht abschnütteln. Hatte es zunächst danach ausgesehen, das Saunier Duval nur einen Angriff von Simoni vorbereiten wollte, so ging es jetzt um den Tagessieg und darum, Ricco in der Gesamtwertung weiter nach vorne zu bringen.

Saunier Duval gewinnt - und verliert
Im 18% steilen Abschnitt kurz vor dem Ziel wurde mit dem großen Angriff von Simoni gerechnet, der in diesem Jahr unbedingt den Giro gewinnen möchte und bereits gestern überraschend Zeit aufholen konnte. Die Attacke kam auch - doch überraschenderweise nicht von den ausgewiesenen Bergfahrern, sondern von di Luca. Keiner konnte dem Italiener folgen. An der Spitze hatten sich die Fahrer in gelb, Ricco und Piepoli, von den Begleitern gelöst, Piepoli überließ dem Shootingstar aus Italien, der nach einem tollen Frühjahr nun auch beim Giro überzeugt und die nasskalten Temperaturen zu seinem ersten Etappenerfolg nutzen konnte, den Sieg, übernahm aber das grüne Bergtrikot. Parra und Perez Cuapio erreichten wenige Sekunden später das Ziel.
Mazzoleni rettete fast 90 Sekunden auf di Luca ins Ziel und schob sich damit auf den zweiten Gesamtrang vor. Di Luca selbst erreichte zwar mit 2.53min Rückstand das Tagesziel, nahm wiederum Simoni aber 37 wertvolle Sekunden ab. Noch mehr verloren Cunego und Schleck, der aber weiter Gesamt-3. bleibt. Saunier Duvals Attacke wurde zwar mit dem zweiten Etappenerfolg belohnt bei diesem Giro, doch im Kampf um den Gesamtsieg musste man einen Rückschlag hinnehmen. Simoni (4./+3.19) und Ricco (6./3.39) liegen zwar weiter in Lauerposition, haben aber im abschließenden Zeitfahren Nachteile gegenüber einigen Konkurrenten.

Einen schlechten Tag erwischte heute leider Matthias Russ (Gerolsteiner). Bisher zeigte er einen tollen Giro, nach seinem heutigen 128. Tagestang mit 39 Minuten Rückstand muss er seine Top-30 Platzierung in der Gesamtwertung leider abschreiben.

Ruhetag vor Abstecher nach Österreich
Nach der schweren Bergetappe bei unangenehmen äußeren Bedingungen können die Fahrer am morgigen 2. Ruhetag noch einmal etwas Durchschnaufen für die letzte und schwere Girowoche. Am Dienstag wartet bereits die nächste Bergetappe mit dem Etappenziel im österreichischen Lienz.

-> Resultat

Danilo di Luca (Liquigas)
Leonardo Piepoli (Saunier Duval)
Alessandro Petacchi (Milram)
Andy Schleck (CSC)


Ricco strahlt (Foto: www.gazzetta.it)


Perez Cuapio Angriffslustig




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