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Simoni gewinnt am gefürchteten Monte Zoncolan - di Luca mit Vorentscheidung?
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30.05.2007

Simoni gewinnt am gefürchteten Monte Zoncolan - di Luca mit Vorentscheidung?

Info: GIRO D´ITALIA
Autor: Jörg Schröder
Vote: Weshalb gaben so viele Fahrer den Giro auf? (Höchste Ausfallquote der letzten Jahre)
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Gilberto Simoni (Saunier Duval) ist der strahlende Sieger der 17. Etappe des Giro d'Italia 2007. Der Italiener gewann die Bergankunft auf den super schweren Monte Zoncolan vor seinem Landsmann und Teamkollegen Leonardo Piepoli, 7 Sekunden später erreichte der Luxemburger Andy Schleck das Ziel und untermauerte damit seine hervorragende Leistung beim diesjährigen Giro. Danilo di Luca (Liquigas) verlor nur 31 Sekunden auf den Tagessieger und hat sich damit in eine sehr gute Ausgangslage für den erstmaligen Gewinn des Maglia Rosa gebracht.

Fahrer mit Respekt vor Schlussanstieg
Nur noch 142 Fahrer, negativ Rekord der letzten Jahre (näheres hier), nahmen heute die gefürchtete 17. Etappe, die nach der gestrigen Stippvisite in Österreich, von Linz wieder auf italienischen Boden zum Monte Zoncolan über 142 Kilometer führte. Bisher war das Thema Doping beim Giro eher Randthema gewesen, nun wurde Euskaltelfahrer Pena Iza von der Rundfahrt ausgeschlossen, da in einer A-Probe einer Dopingkontrolle von der Trentino-Rundfahrt Nadrolon nachgewiesen wurde.
Mit drei Bergwertungen stand heute nicht die schwerste Etappe auf dem Programm, aber am 10,1 Kilometer langen Schlussanstieg mit einer fast unmenschlichen Durchschnittssteigung von 11,9% wartete ein gefürchtetes Ende auf die Fahrer, in der Gesamtwertung wurden große Veränderungen erwartet.

Große Fluchtgruppe bestimmt Etappe
Nach einer schnellen Anfangsphase, in der viele Teams versuchten Fahrer in einer Spitzengruppe unterzubringen, schaffte schließlich eine Gruppe mit 12 Fahrern die entscheidende Flucht. Mit dabei gleich drei Quickstepfahrer, unter ihnen wie so oft bei diesem Giro der Weltmeister Paolo Bettini, und auch der in Fluchtgruppen immer wieder zu findene Baliani (Panaria), der es wohl auf die Bergpunkte abgesehen hatte.
Im Feld war Liquigas um ein gleichmäßiges Tempo bemüht, zwischendurch beschleunigte Saunier Duval, um einen erwarteten Angriff von Gilberto Simoni auf die Gesamtwertung vorzubereiten.

Cioni fühlt sich in der Spitze am Stärksten
30 Kilometer vor dem Ziel, am Tualis-Berg, splitterte die Spitzengruppe auf, bis zum Fuße des Schlussanstieges vereinte sich aber noch einmal die halbe Gruppe. Dario Cioni attackierte gleich zu Beginn des 1730m hohen Schlussanstieg und ließ seine Begleiter stehen. Eine riesige Menschenmenge erwartete die Fahrer, dazu aber eine sehr enge Straße, so das aus Sicherheitsgründen viele Begleitwagen den Anstieg nicht mit in Angriff nehmen durften. Zum Glück waren die Temperaturen nach dem unangenehmen Wetter von gestern besser als befürchtet.

Simoni sucht frühe Entscheidung
Das Feld, oder besser eine größere Gruppe, erreichte den mit Rampen von fast 20% Steigung gespickten Zoncolan mit etwas mehr als 3 Minuten Rückstand, angeführt von Liquigas. Schnell aber verkleinerte sich die Gruppe auf 20 Fahrer, die stetig weiter schrumpfte, nach dem Saunier Duval beschleunigte. 8 Kilometer vor dem Ziel übernahm Gilberto Simoni selbst das Kommando, einen Kilometer später konnte er seine Gegner für die Gesamtwertung um einige Meter distanzieren. Erstmals schien auch der Mann in Rosa, der bisher mit seiner Bergfestigkeit überraschte, in Schwierigkeiten zu kommen. Während der junge Andy Schleck nach wenigen Kilometern nach anfänglichen Schwierigkeiten seinen Tritt gefunden hatte und zusammen mit Simonis Teamkollegen Piepoli wieder zu Simoni aufschloss, lagen Daminao Cunego und di Luca etwa 30 Sekunden zurück. Lediglich der Gesamt-2. Eddy Mazzoleni hatte Schwierigkeiten und lag weiter zurück.

Während Cioni an der Spitze die Kräfte schwanden und Massimo Codol (Acqua & Sapone), ein ehemaliger Begleiter, 4 Kilometer vor dem Ziel wieder zu ihm aufschloss und schließlich davonzog, überholte die Simonigruppe, angeführt von Piepoli und Schleck, einen ehemaligen Ausreißer nach dem anderen. Di Luca hatte sich unterdessen zurück an das Hinterrad von Cunego gekämpft und sollte dies auch bis zum Ende, trotz mehrere Tempowechsel vom Lamprefahrer, nicht mehr hergeben.

Simoni schwänkt um auf Etappensieg
2 Kilometer vor dem Ziel war es auch um Codol geschehen. Da Simoni einsehen musste, nicht mehr genügend Zeit aufholen zu können um in der Gesamtwertung wohl noch eine Chance auf den Sieg zu haben, konzentrierte er sich voll auf den Etappensieg. 300m vor dem Ziel zog Piepoli den Sprint an, Schleck konnte nicht mehr folgen, so dass Simoni leichtes Spiel hatte. Sein einziges Problem bestand darin, seinen Teamkollegen auf der schmalen Straße noch zu überholen. Piepoli, Sieger der 10. Etappe, führte somit wie auf der 15. Etappe, als er dem Shootingstar Riccardo Ricco zum Sieg verhalf, einen weitern Teamkollegen zum Sieg. Überglücklich fiel Simoni seinem Landsmann in die Arme, bereits 2003 hatte er am laut der Gazzetta dello Sport "schwersten Berg Europas" triumphiert.
Di Luca, 31 Sekunden zurück, verteidigte sein Rosa Trikot souverän, Cunego, 37 Sekunden zurück, hat weiter Chancen auf das Podium. Matthias Russ wurde als bester Deutscher 95. mit 14:11min Rückstand. Überraschend früh erreichte Sprintstar Alessandro Petacchi als 63. mir nur etwas mehr als 11 Minuten Verspätung das Tagesziel.

Gesamtwertung kaum verändert
Ingesamt brachte der Schlussanstieg weniger Zeitabstände und Veränderungen in der Gesamtwertung als gedacht. Di Luca geht mit 2:24min Vorsprung auf die kommenden, topografisch gesehen nicht mehr so anspruchsvollen Etappen. Zweiter ist sensationell der 21jährige Andy Schleck, der bei seiner ersten großen Rundfahrt ohne Teamunterstützung 2. ist, 4 Sekunden hinter ihm lauern aber mit 4 Sekunden Rückstand (Simoni) bzw. 65 Sekunden Rückstand (Cunego) zwei ehemalige Girosieger. Eddy Mazzoleni ist der kleine Verlierer des Tages, er fiel von Platz 2 auf 5 zurück, er muss das Podium aber noch nicht abschreiben.
Marco Pinotti hält für T-Mobile einen guten 18. Gesamtplatz, bester Deutscher ist als 48. Russ, zwei Plätze weiter hinten ist der Schweizer Hubert Schwab klassiert.

-> Resultat

Morgen geht es über tellerflache 203 Kilometer von Udine nach Riese Pio X. Eigentlich ideal für die Sprinter, von denen nur noch wenige im Rennen verweilen und somit bleibt die spannende Frage, ob es genügend Teams gibt, die eine Massenankunft herbeiführen wollen.

Danilo di Luca (Liquigas)
Leonardo Piepoli (Saunier Duval)
Alessandro Petacchi (Milram)
Andy Schleck (CSC)


Simoni und Piepoli jubeln (Foto: www.gazzetta.it)


Momentan keine  
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