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Savoldelli gewinnt Zeitfahren - di Luca vor Gesamtsieg, Schleck 2.
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02.06.2007

Savoldelli gewinnt Zeitfahren - di Luca vor Gesamtsieg, Schleck 2.

Info: GIRO D´ITALIA
Autor: Jörg Schröder
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Danilo di Luca steht nach dem 43 Kilometer langen Zeitfahren auf der 20. Etappe des Giro d'Italia vor dem größten Triumph seiner Karriere. Nur noch die morgige Flachetappe trennt ihn von der Verwirklichung seines Traumes, den Sieg bei einer der drei großen Rundfahrten davon zu tragen. Beim Doppelsieg von Astana, herausgefahren vom Ex-Girosieger Paolo Savoldelli und Eddy Mazzoleni, der dadurch noch auf Rang 3 in der Gesamtwertung vorrückt, reichte di Luca ein 8. Tagesrang um das Maglia Rosa sicher zu verteidigen. Der junge Luxemburger Andy Schleck verteidigte seinen 2. Gesamtplatz und ist die Entdeckung des Giro 2007.

Regen macht das Fahren unangenehm
Wie bereits gestern, so waren es weniger die recht flache Strecke von Bardolino nach Verona, die die schwere des Abschnittes ausmachte, als viel mehr die wideren äußeren Bedingungen. Erst die Favoriten am Ende des Starterfeldes wurden von Regen weitestgehend verschont und fanden teilweise abgetrocknete Straßenabschnitte vor.

Zabriskie legt vor
Von den Zeitfahrspezialisten legte David Zabriskie aus den USA eine gute Zeit vor. Der CSC-Fahrer, schon beim Bergzeitfahren überraschend auf den vorderen Plätzen zu finden, benötigte für die 43km eine Zeit von 52:58 Minuten. Damit verwies er den bis dahin Führenden Lazlo Bodrogi um 30 Sekunden auf den zweiten Platz. Erst die Topfahrer des Gesamtklassements sollten für weitere Veränderungen sorgen.

Savoldelli mit Genugtuung
Paolo Savoldelli wollte unbedingt noch einen Etappensieg bei seiner Heimatrundfahrt. Der ehemalige Girosieger, als Kapitän seiner Astanamannschaft in den Giro gestartet, musste während des Giro diese Rolle an Eddy Mazzoleni abgeben. Die beiden Ex-T-Mobile-Fahrer, als gute Zeitfahrer bekannt, griffen heute auch im Gesamtklassment noch einmal an. Savoldelli, nach ihm rollten nur noch 13 Fahrer von der Startrampe, setzte bei allen Zwischenzeiten die Bestmarke und sollte mit einer Zeit von 52:20 Minuten eine deutliche Bestzeit im Ziel markieren, die bis zum Ende bestand haben und noch ein Vorrücken in die Top-10 der Gesamtwertung ermögliche sollten. Einzig Mazzoleni erreichte unterwegs annähernd die Zeiten seines Landsmannes, am Ende benötigte er aber 36 Sekunden länger und wurde Zweiter des Tagesklassements vor den Zeitfahrspezialisten Zabriskie und Bodrogi.

Mazzoleni wirft Simoni und Cunego den Federhandschuh hin
Nach der Ankunft von Mazzoleni waren nur noch die vier besten Fahrer des Gesamtklassements auf der Strecke. Wieder einmal sollte sich zeigen, das ein Fahrer, der eine große Rundfahrt gewinnen will, nicht nur in den Bergen gut sein muss, sondern vor allem auch beim Zeitfahren. Zuversichtlich war der Sieger von Lüttich-Bastogne-Lüttich anno 2007, di Luca, in das Zeitfahren gegangen, hatte er doch schon einen passablen Vorsprung auf den Luxemburger Andy Schleck.
Früh zeichnete sich ab, das die beiden Bestplatzierten in der Einzelwertung heute in etwa gleichstark waren. Während di Luca am Anfang vorlegte, konnte Schleck bis ins Ziel noch ein paar Sekunden gut machen gegenüber seinem italienischen Kontrahenten. Für beide ist das erreichte Ergebnis aber ein Riesenerfolg. Bei seiner Zielankunft hatten sich die Sonnenstrahlen durch die Regenwolken gekämpft und begleiteten seinen Jubel schon vor der Ziellinie. "Dies ist ein Tag, den ich nie vergesse", so der designierte Gesamtsieger. "Das war ein unbeschreibliches Gefühl, als ich über die Ziellinie fuhr. Ich habe schon großartige Momente erlebt [...] aber der Giro, das ist nochmal etwas anderes".
Spannend wurde es vor allem noch im Kampf um den 3. Platz. Simoni und Cunego sind nicht als Zeitfahrspezialisten bekannt. Am Ende mussten sie Mazzoleni noch passieren lassen und verpassten als Ex-Girosieger das Podest. Erstmals in den letzten 7 Jahren verpasste Simoni damit das Podium, wenn er das Ziel in Mailand erreichte.

di Luca, Schleck, Mazzoleni - die überraschenden Top 3
Vor dem Giro hätte sicherlich niemand mit diesem Ausgang des Giros gerechnet, auch wenn noch eine Etappe aussteht, mit Angriffen und Veränderungen ist aber nicht mehr zu rechnen, einen Sturz wünscht man keinem der Fahrer. Während di Luca im letzten Jahr trotz einer gezielten Vorbereitung auf den Giro den großen Wurf klar verpasste, stellte er in diesem Jahr seine Vorbereitung um. Schon bei den Frühjahrsklassikern war er vorne mit dabei und sicherte sich einen großen Sieg. Der Girosieg ist aber noch einmal eine größere Hausnummer, die ihm nicht sehr viele Experten zugetraut haben.
Eine noch größere Entdeckung ist aber der 21 Jahre alte Luxemburger Schleck, dessen Bruder letztes Jahr bei der Tour den France in Alp d'Huez erfolgreich war. Mit einer beherzten Fahrweise und ohne Teamunterstützung meisterte er bei seiner ersten großen Rundfahrt die Bergetappen und wusste auch beim Zeitfahren zu gefallen, heute wurde er 6. Auch Mazzoleni hat wohl niemand auf dem Podest erwartet, allein vom Körpergewicht unterscheidet er sich von den meisten Konkurrenten vorne im Gesamtklassement. Bisher war er so gut noch bei keiner großen Rundfahrt aufgefallen.

Di Luca vor größtem Sieg
Mit fast 2 Minuten Vorsprung geht di Luca auf die Abschlussetappe nach Mailand, auf der Alessandro Petacchi sicherlich einen weiteren Sieg feiern möchte. Die flachen 185 Kilometer von Vestone nach Mailand, wo im letzten Jahr Robert Förster triumphierte, sollten zur Triumphfahrt von di Luca werden, der vom ersten Tag an um das Rosa Trikot kämpfte, und es zwischendurch lediglich zwei seiner Teamkollegen "auslieh" und für ein paar Tage an den T-Mobile-Fahrer Marco Pinotti, der den Giro respektabel unter den Top 20 beenden wird.

-> Resultat

Danilo di Luca (Liquigas)
Leonardo Piepoli (Saunier Duval)
Alessandro Petacchi (Milram)
Andy Schleck (CSC)


Di Luca vor Gesamtsieg (Foto:www.gazzetta.it)


Savoldelli mit versöhnlichem Abschluss (Foto: www.gazzetta.it)


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