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Der etwas andere Giro Sieger
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03.06.2007

Der etwas andere Giro Sieger

Info: GIRO D´ITALIA
Autor: Jayjay (Jannes Wellnitz)

Hier wird die etwas andere Liste des Giro d´Italia betrachtet. Normalerweise werden die Sieger einer Rundfahrt bejubelt, es wird dem Fahrer gratuliert der Spitzenleistungen erbringt und die Konkurrenz abhängt.
Aber grad in der heutigen Zeit sollte dies nicht das einzige Kriterium sein, welches bei einer Rundfahrt wie dem Giro beachtet wird. In diesem Bericht wollen wir daher die „etwas andere“ Rangliste aufstellen und den „etwas anderen“ Sieger küren. Vorsicht, der Bericht ist nicht immer ganz ernst gemeint.


Wer schaffte es dieses Jahr die rote Laterne zu gewinnen? Auch die letzte Etappe ist nun beendet und das Ergebnis steht fest. Oscar Gatto (Gst) gewinnt mit 7:22min Rückstand die Wertung des schwächsten Fahrer des Giro 2007 vor Anton Luengo (Eus) und Matteo Bono (Lam). Vor allem das Einzelzeitfahren am vorletzten Tag, warf das Ergebnis noch einmal leicht durcheinander. Ein bis dahin auf höchstem schwachem Niveau fahrender Aaron Olsen (Tmo) explodierte beim Einzelzeitfahren und belegte einen katastrophal guten 76. Platz und verlor damit noch seinen Platz auf dem Podium. Zu Recht wird er sich danach über die vergeudete Kraft geärgert haben, denn verpasste er das Treppchen um grade einmal 31 Sekunden.

Der Giro startete am 12.05.2007 in Caprera, schon im Mannschaftszeitfahren zu Beginn wurden die Rollen klar verteilt, es gab Fahrer wie Danilo di Luca, die von der ersten Etappe an, um das Rosa Trikot kämpften. Aber auch von Beginn an gab es Fahrer, die um die rote Laterne der Rundfahrt kämpften.

Die Favoriten für diese Wertung halten sich eigentlich gerne bedeckt in den ersten Tagen, unauffällig fahren sie im Hauptfeld mit, können und wollen ihre Stärken nicht zeigen. Erst wenn die Bergetappen beginnen, zeigen diese Fahrer ihr wahres Ich.
Fahrer wie Matteo Bono (Lam), Anton Luengo (Eus) und Oscar Gatto (Gst) zeigten sich diesmal aber schon auf der zweiten Etappe. Keinen Tag ließen sie aus, um ihr Schwächen zu offenbaren. Am zweiten Tag verloren die drei, so wie auch Aaron Olsen (Tmo) über 8 Minuten. Zeit, die ihnen als Grundlage dienen sollte, um den Kampf aufzunehmen um die Rote Laterne beim Giro 2007.

Fahrer wie Nick Gates (Prl), Alexandre Pichot (Btl) und Nicolai Trusov (Tcs) nahmen den Kampf an. Immer wieder gingen sie ans Äußerste ihrer Möglichkeiten, um soviel Kraft wie nur möglich zu sparen und dadurch Zeit zu verlieren, doch immer wieder wurden ihre Hoffnungen durch passable Leistungen zerstört. Schnell zeigte sich, wer die wahren Könner in dieser Disziplin sind.

Die rote Laterne wurde immer wieder weitergereicht, mehrere Tage trug sie Nick Gates, bevor auf der 7. Etappe Anton Luengo sein Talent zum Bummeln zeigte. Er übernahm die Führung in dieser Wertung mit einigen Minuten Vorsprung. Auf den nächsten Etappen zeigten sich immer wieder die Fahrer aus den Deutschen Teams besonders schwach und damit bemüht, um die rote Laterne. Schnell verringerte Aaron Olsen (Tmo) den Abstand zu Luengo und auf der 12. Etappe war ihm die letzte Position nicht mehr zu nehmen.
Olsen sah lange Zeit wie der würdige Sieger der Wertung aus, aber auf der 15. Etappe fuhr er deutlich zu stark, Luengo und Gatto zeigten sich erneut extrem motiviert zum schwachen Fahren und machten dem Amerikaner Konkurrenz.
Auf der 16. Etappe war die Wertung noch eng umkämpft, kein Fahrer wollte auch nur ein Zeichen von Stärke zeigen, aber auf der 17. Etappe ließ Gatto all seinen Konkurrenten den Vortritt. Er erarbeitete sich knapp 6min Rückstand auf Olsen, die er bis zur 19. Etappe hielt.

Beim Einzelzeitfahren ereignete sich dann das Drama um Olsen, der den sicher geglaubten Platz auf dem Podium hergab, da er schier unmenschliche Stärken zeigte. Unterdessen zeigte Gatto seiner Konkurrenz noch einmal, wo der Hammer hängt. Ohne für extrem schlechte Fähigkeiten im Einzelzeitfahren bekannt zu sein, belegte er den 4. letzten Platz und baute seinen Vorsprung noch einmal leicht aus.
Gattos Sieg war aber nicht immer so gesichert, wie an diesem Tag. Auf den Etappen 18 und 21 war er deutlich übermotiviert und belegte die Plätze 5 und 8. Das wäre beinahe noch einmal ins Auge gegangen, wenn seine Konkurrenten an diesen Tagen aufmerksam gewesen wären und den Anschluss zum Hauptfeld verloren hätten.

Oscar Gatto (Gst) gewinnt damit dieses Jahr die rote Laterne des Giro. Große Prämien kann der Italiener nicht erwarten, auch wird ihm kaum ein Teamchef auf die Schulter klopfen, aber die LiVE-Radsport Redaktion meint, dass auch diese Leistung zu würdigen ist, besonders in der heutigen Zeit, in der jede echte Spitzenleistung in Frage gestellt werden muss:
Herzlichen Glückwunsch an Oscar Gatto zur klasse Leistung und dem Kampfgeist, den letzten Platz des diesjährigen Giro d´Italia zu belegen. Gatto ist 3h41min39sek länger unterwegs gewesen als Danilo di Luca und hat damit deutlich mehr Kraft aufgebracht um das Ziel zu erreichen. Herzlichen Glückwunsch an den „etwas anderen“ Giro Sieger.




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