<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > Rückblick Tour 2007
Weitere Vorwürfe um Michael Rasmussen
Suchen Rückblick Tour 2007 Forum  Rückblick Tour 2007 Forum  Rückblick Tour 2007
21.07.2007

Weitere Vorwürfe um Michael Rasmussen

Autor: Daniel Schönhoff
Bericht: Verpasste Dopingproben: Tour de France Leader Rasmussen aus Nationalteam gefeuert

Die Dopingvorwürfe gegen den derzeitigen Mann im Gelben Trikot Michael Rasmussen, weiten sich aus. Nach neueren Informationen hat der Däne innerhalb der letzten 18 Monate so viele Verwarnungen kassiert, dass ein Ausschluss von der Tour de France bereits vor dem Start am 07.07. in London hätte passieren können. Der Weltradsportverband UCI hat hier im Normalfall ganz klare Regeln. Drei Verwarnungen wegen mangelnder oder gar falscher Informationen über den Aufenthalt bedeuten üblicherweise eine Sperre von zwei Jahren wegen Dopingvergehens. Mittlerweile ist die Rede von vier Verwarnungen dieser Art, Rasmussen sieht sich zudem konkreten Dopingvorwürfen ausgesetzt. Der Mountainbiker Whitney Richards hatte Rasmussen im Magazin "VeloNews" beschuldigt, ihn als Blutbeutel-Kurier benutzt zu haben.

Intrige? Kommunikationsfehler? Alles halb so schlimm?
Vielerorts fragt man sich in diesen Tagen warum der dänische Radsportverband DCU erst jetzt mit den Vorwürfen an die Öffentlichkeit tritt. Der Tourchef Christian Prudhomme warf der DCU vor, zu spät reagiert zu haben, mit Dingen aufzutischen, die bereits Ende Juni bekannt waren. DCU-Geschäftsführer Jesper Worre erklärte dazu:"Eigentlich hatten wir gar nicht vor, während der Tour mit dieser Sache an die Öffentlichkeit zu gehen. Aber als Rasmussen der dänischen Presse erklärte, er hätte lediglich eine Verwarnung, wussten wir, dass das nicht stimmt. Wir hätten also die Anrufe unbeantwortet lassen können und uns verstecken oder lügen". Ähnlich aüßerte sich auch UCI-Chef Paid McQuaid. Auch er bedauere den unglücklichen Zeitpunkt. "Wir wollten der Tour nie schaden und wir wünschen ihr, dass sie friedlich weitergehen kann", sagte der Ire. "Ich kann sogar garantieren, dass es kein offenes Verfahren gegen einen Fahrer im Feld gibt." Innerhalb des Veranstalters der Tour, die Amaury Sport Organisation (ASO), werden diejenigen Stimmen lauter, die eine Intrige seitens der UCI wittern. Es scheint, als würde die UCI jede ihr gebotene Möglichkeit nutzen, der Tour-Organisation Steine in den Weg zu legen, ihnen Schaden zu zufügen wo immer es geht.

Es stellt sich die Frage, warum die Vorwürfe gegen Michael Rasmussen erst jetzt bekannt werden, inwiefern spielen kommunikationsfehler zwischen UCI und DCU eine Rolle? Fakt ist: Die Verwarnungen der UCI gegen den Dänen datieren auf den 24. März 2006 und 28. Juni 2007.

Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung liegen auch die Verwarnungen seitens des dänischen Verbandes der UCI vor. Die DCU besteht darauf, diese zügig an den Weltverband übermittelt zu haben. Warum die UCI über diese Verwarnung noch nicht entschieden hat ist unerklärlich. Immerhin hatte die DCU bereits vor vier Wochen den Ausschluss Rasmussens aus dem Nationalkader eben wegen diesen Vorfalls bekannt gegeben. Laut DCU-Geschäftsführer Worre liege der UCI sogar eine vierte Verwarnung der dänischen Anti-Doping-Aufsicht vor, auch diese wartet noch auf eine Entscheidung durch die UCI.

Mit Unverständnis reagierte Rasmussen auf den plötzlichen Rummel um seine Person. "Ich verwahre mich gegen alle Verdächtigungen. Sicher ist, dass es keinen positiven Dopingtest von mir gibt. Dabei bin ich im Juni außerhalb von Wettkämpfen mehrere Male getestet worden". Vor dem Start der 12. Etappe sagte der Rasmussen:"Ich habe nichts verwerfliches getan. Es ist doch gar nichts passiert". Er sei wegen eines "kleinen administrativen Fehlers" von der UCI verwarnt worden so der Däne. "Ich bin überrascht, dss das gerade jetzt rauskommt. Ich habe doch schon lange meinen Fehler eingeräumt und wurde dafür verwarnt".....""Viele Rennfahrer haben solche Verwarnungen bekommen. Ich bin ein Fall unter anderen.. Das ist völlig unverhältnismäßig."

Amerikaner verdächtigt Rasmussen
Whitney Richards, ehemaliger Mountainbike-Kollege Rasmussens behauptet, Rasmussen hätte ihn ihn 2002 gebeten, ihm ein Karton mit Radschuhen nach Italien mitzubringen. Als Richards den Karton öffnete, fand er mehrere amerikanische Blut-Medikamente. Andere Quellen sprechen von Blut-Beuteln. Rasmussen bestätigte zwar Richards zu kennen, die Vorwürfe könne er jedoch nicht bestätigen.


Zum Seitenanfang von für Weitere Vorwürfe um Michael Rasmussen



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live