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Giro d’Italia Franco Pellizotti erobert den Kronplatz, Alberto Contador verteidigt Rosa |
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26.05.2008 | |
Franco Pellizotti erobert den Kronplatz, Alberto Contador verteidigt RosaInfo: GIRO D´ITALIAAutor: Felix Griep (Werfel) Ranking zu: Gesamtweltrangliste Franco Pellizotti (Liquigas) hat das schwere Bergzeitfahren auf den Kronplatz gewonnen. Um nur sechs Sekunden verpasste Emanuele Sella (CSF Group-Navigare) seinen dritten Tagessieg in Folge. Alberto Contador (Astana) wurde Tagesvierter und konnte seine Gesamtführung leicht ausbauen. Ihm folgen nun Riccardo Ricco (Saunier Duval, Fünfter der Etappe) und Gilberto Simoni (Serramenti Diquigiovanni, Etappendritter) mit 41 Sekunden bzw. 1:21 Minuten Rückstand im Kampf um Rosa. Kronplatz - die Herausforderung des Tages Vor dem morgigen Ruhetag wollten die Giro-Organisatoren den Fahrern noch einmal alles abverlangen und schickten sie, jeden alleine, auf den mörderischen Kronplatz hinauf, der auf seinen 12,85 Kilometern Anstieg mit 1086 Höhenmeter aufwartet. Viele Passagen der Strecke boten zweistellige Steigungsprozente. Das schwerste Stück im oberen Bereich, auf dessen unasphaltierter Straße man sich fast bei einem Cross-Rennen wähnte, stieg sogar um 24% an. Ein harter Tag für alle Teilnehmer, vor allem nach zuvor bereits zwei schwere Bergetappen. Damit die Fahrer und Begleitfahrzeuge auf der teils engen Strecke wieder ins Tal fahren konnte, wurde das Starterfeld in drei Blöcke zu je ca. 50 Fahrern geteilt, zwischen denen jeweils eine Pause eingelegt wurde, um das Athleten- und Personalgedrängel auf dem Kronplatz wieder hinabzulassen. Die 1. Gruppe - Illiano mit Bestzeit, Eichler weiter Letzter Der erste Block bestand aus den letzten 50 Fahrern des Gesamtklassements vor dieser Etappe. Als erster der 152 Fahrer nahm der Deutsche Markus Eichler (Milram) den Anstieg in Angriff und kam oben mit einer Zeit von 49:58 an, die ihm am Ende zu Platz 143 reichen sollte, womit er weiterhin Letzter des Giro ist und so die schwarze Startnummer behalten darf. Bester dieser ersten 50 wurde Raffaele Illiano (Serramenti Diquigiovanni), der mit 44:27 am Kronplatz gemessen wurde. Für ihn sollte, 102 Fahrer später, immerhin der 40. Rang im Tagesklassement herausspringen. Die 2. Gruppe – Perez Cuapio übernimmt Führung Nach etwa einer Dreiviertelstunde Pause wurden die nächsten 50 auf den Kronplatz losgelassen. Diesmal holte sich ein Fahrer des Teams CSF Group-Navigare die Spitzenposition. Julio Alberto Perez Cuapio, Teamkollege des Doppelsiegers vom Wochenende Emanuele Sella, fuhr in 43:22 Bestzeit und rangierte je 28 Sekunden vor Simon Spilak (Lampre) und Rinaldo Nocentini (Ag2r). Aber auch Perez Cuapios Zeit an der Spitze sollte lediglich die folgende Pause überdauern. Am Ende blieb ihm Rang 20 der Tageswertung. Die 3. Gruppe – Sella knapp am Hattrick vorbei, Pellizotti mit Sekundenvorsprung Mit den letzten 52 Fahrern wurde es dann richtig spannend, der Kampf um den Tagessieg und um das Maglia Rosa begann. Gleich der dritte Starter dieses Blocks, José Rujano Guillen (Caisse d’Epargne) setzte eine echte Marke. Der Venezolaner, der 2005 Gesamtdritter des Giro war, pulverisierte Perez Cuapios Zeit und setzte sich mit 41:16 Minuten an die Spitze. Jens Voigt (Team CSC), der direkt nach ihm gestartet war, belegte zu diesem Zeitpunkt den zweiten Platz mit gut einer Minute Rückstand. Rujanos Zeit hatte Bestand bis die letzten Zehn ins Rennen eingriffen. Emanuele Sella, der an den vergangen beiden Tagen schon zwei wahnsinnige Solosiege feierte, erklomm den Anstieg noch einmal 43 Sekunden schneller und war auf dem besten Weg zum fulminanten Berg-Hattrick. An der Zwischenwertung nach 7,6 Kilometern hielt Sella auch bis zum Ende des Rennens die Bestzeit, mit schließlich zwölf Sekunden Vorsprung auf Alberto Contador. Doch einer konnte Sella im oberen Teil des Kronplatzes Paroli bieten. Dort holte Franco Pellizotti Stück für Stück seinen Rückstand von 22 Sekunden aus der Zwischenzeitnahme auf und erreichte das Ziel sechs Sekunden schneller als Sella, mit einer Zeit von 40:26 Minuten und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von gerade nur 19,142 km/h – ein deutliches Zeichen für die Härte dieses Anstiegs. Hinter Pellizotti und Sella kam Altmeister Gilberto Simoni mit 17 Sekunden Rückstand auf den dritten Platz. Fünf Sekunden nach ihm folgten der Mann in Rosa, Alberto Contador (22 Sekunden zurück), Riccardo Ricco (30 Sekunden) und Rujano auf dem sechsten Rang. Marzio Bruseghin (Lampre), der Sieger des ersten Einzelzeitfahrens dieses Giro und Gewinner des ein wenig leichteren Bergzeitfahrens nach Santuaria di Oropa vor einem Jahr, wurde Siebter. Eine hervorragende Leistung zeigte auch Jens Voigt, der sich mit knapp zwei Minuten Verlust als Elfter klassierte. Contador verteidigt Rosa und baut Vorsprung leicht aus Als Tagesvierter konnte Alberto Contador seine Führung in der Gesamtwertung behaupten und sogar noch einige Sekunden auf seine direkten Verfolger heraus holen. 41 Sekunden liegt er nun vor Riccardo Ricco, der weiter das Weiße Trikot des besten Jungprofis trägt, und 1:21 Minuten vor Gilberto Simoni, der sich vom sechsten auf den dritten Platz verbesserte. Emanuele Sella ist nun Gesamtachter und hat sich mit den Punkten am heutigen Anstieg bereits den Sieg in der Bergwertung gesichert. Als bester Deutscher belegt Andreas Klöden, Teamkollege des Maglia Rosa, den 13. Platz mit nun 8:44 Minuten Rückstand. Auf der Etappe wurde er Neunzehnter. Sechs Fahrer fallen aus dem Zeitlimit, Gerolsteiner aus der Teamwertung Keine Gnade hatten die Organisatoren heute mit den Letzten des Tages, die mehr als 25% der Siegerzeit an Rückstand kassierten. So dürfen Raivis Belohvosciks (Saunier Duval), Mathew Hayman (Rabobank), Paolo Bossoni (Lampre), Christopher Sutton (Slipstream), Lander Aperribay (Euskatel) und Thomas Fothen (Gerolsteiner) am Mittwoch nicht mehr zur nächsten Etappe antreten. Vor allem der erzwungene Ausfall Fothens, mit 13:22 Minuten Rückstand Schlechtester der Etappe, schmerzt sein Gerolsteiner-Team. Dieses besteht jetzt nämlich nur noch aus zwei Fahrern, dem heute 29. Johannes Fröhlinger und Sven Krauss, womit die Mannschaft nicht mehr in der Teamwertung geführt wird. -> Zum Resultat Weiterer Bericht: -> Team Gerolsteiner nur noch mit Tandem Fröhlinger und Krauß beim Giro |
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26.05.2008 | |
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