Rückkehrer Zdenek Stybar gewinnt Silvestercross vor Sven Nys

Info: Radcross: Sylvester Cyclo-cross/Versluys Cyclo-cross - Bredene
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Bredene, 30.12.10 - Zdenek Stybar ist zurück. Im dritten Rennen nach seiner mehrwöchigen Auszeit, zu der ihn eine Knieentzündung zwang, hat der Weltmeister wieder einen Sieg gefeiert. Stybar triumphierte beim Sylvester Cyclo-Cross in Bredene über den belgischen Meister Sven Nys, der so zum dritten Mal innerhalb weniger Tage Zweiter wurde. Niels Albert sicherte sich Rang drei. Die Männer auf dem Podium waren somit dieselben wie in Diegem und in Loenhout, nur die Reihenfolge hat sich geändert.

Silvester ist zwar streng genommen erst morgen, dennoch fand am vorletzten Tag des Jahres der traditionelle Sylvester-Cross statt, in seiner 28. Auflage. Ungeachtet des C2-Status standen einige Top-Fahrer am Start. Diejenigen, die gestern auch bei der GvA Trofee aktiv waren, mussten dafür einen Transfer vom äußersten Norden Belgiens in den äußersten Westen an die Nordseeküste in Kauf nehmen - vielleicht der Grund, warum so mancher auf eine Teilnahme verzichtete. Anders als im vergangenen Jahr präsentierte sich der 2,6-Kilometer-Kurs in Bredene nicht winterlich verschneit und gefroren, sondern aufgeweicht und matschig. Die drei Männer, welche die Top3 der jüngst vergangenen Rennen in Diegem und Loenhout unter sich ausgemacht hatten - Niels Albert (BKCP-Powerplus), Sven Nys (Landbouwkrediet) und Zdenek Stybar (Telenet-Fidea) - bildeten schon bald einen exklusiven Zirkel an der Spitze. Albert musste als Erster den Anstrengungen der für ihn doppelt siegreichen Tage Tribut zollen und fiel zurück, verlor bis ins Ziel 13 Sekunden. Weder Stybar noch Nys konnte auf dem technisch wenig anspruchsvollen Parcours einen Vorteil herausschlagen, sodass ein Zielsprint über den Gewinner entschied. Dabei setzte der belgische Meister seine Serie von zweiten Plätzen fort, die mit dem Weltcup in Zolder angefangen hatte - immerhin war es diesmal kein Defekt, kein Sturz und auch kein menschliches Versagen, das ihn den Sieg kostete. Der 34-Jährige verlor auf völlig natürliche Weise gegen Zdenek Stybar, der sich - obzwar ihm eigener Aussage zufolge noch etwas an Kraft fehlt - als endschneller erwies. Nach zwei dritten Plätzen feiert der Weltmeister also schon kurz nach seinem Comeback einen Spitzenerfolg - und das Wichtigste dabei: "Ich habe keine Schmerzen in meinem Knie, obwohl ich innerhalb von vier Tagen drei schwere Wettkämpfe absolviert habe", so Stybar im Anschluss. Der 25-jährige Tscheche hatte nach dem Superprestige Gieten eine Auszeit nehmen müssen, weil eine vorangegangene Rückenblockade sowie übermäßiges Training und die extreme Belastung auf schwerem Geläuf in eine akute Knieentzündung gemündet waren. Zeitweise stand gar Stybars gesamte Saison auf der Kippe (Zitat: "Manchmal war eine Tasse Kaffee das einzige positive Erlebnis am Tag"), doch nach einer zweiwöchigen Pause, leichtem Training auf Mallorca und der Weihnachtsfeier bei der Familie konnte er grünes Licht für eine Rückkehr ins Renngeschehen geben - welches ihm nun seinen ersten Sieg seit Zonhoven Ende Oktober bescherte.

Alberts Teamkollege Dieter Vanthourenhout, der hier 2009 einen seinen raren Siege gefeiert hatte, wurde heute immerhin Vierter (+0:53). Der Tscheche Martin Zlamalik (Sunweb), im letzten Jahr Zweitplatzierter, holte Rang fünf (+1:12). Davy Commeyne, ein Mannschaftskamerad von Sven Nys aus dem Straßenradsport, belegte Rang sechs (+1:24), knapp vor seinem belgischen Landsmann Ben Berden, der seinen Profi-Vertrag, wie heute bekannt wurde, vom Qin Cycling Team nicht verlängert bekam. Er wird in der kommenden Saison dennoch als Profi weitermachen - dank eines privaten Geldgebers. Deutschsprachige Fahrer waren in Bredene nicht am Start.

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Die Zeit um den Jahreswechsel ist immer gespickt mit Cyclocross-Events. Der Silvestercross machte den Auftakt - morgen folgt der GP 5 Sterne Region im schweizerischen Beromünster, am Neujahrstag der GP Hotel Threeland im luxemburgischen Petange, am 2. Januar das Radquer Bussnang, ebenfalls in der Schweiz, und der Fidea Cyclocross in Tervuren, der C1-Status hat. Besonders hervorzuheben ist das Heimrennen von Sven Nys in Baal, die 6. Runde der GvA-Trofee. Wird die Pechsträhne des belgischen Meisters dort ein Ende haben?