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Favorit Cancellara siegt überlegen bei Tour-Auftakt in Monaco
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04.07.2009

Favorit Cancellara siegt überlegen bei Tour-Auftakt in Monaco

Info: TOUR DE FRANCE
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)



Monaco, 04.07.2009 - Im 15 Kilometer langen Zeitfahren im Fürstentum Monaco zum Grand Départ der 96. Frankreichrundfahrt hat der Schweizer Fabian Cancellara vom Team Saxo Bank mit einer gemäß seiner Favoritenrolle überlegen Vorstellung die Konkurrenz deutlich distanziert und das Gelbe Trikot in seinen Besitz übergehen lassen. Mit 18 bzw. 19 Sekunden Rückstand platzierten sich Alberto Contador vom Team Astana und Bradley Wiggins von Garmin-Slipstream auf den Rängen zwei und drei, während das Comeback von Lance Armstrong bei der Tour de France mit einem zehnten Rang endete.

Grand Départ in Monaco
Die Tour de France ist alljährlich ohnehin ein großes und buntes Spektakel, doch mit dem ersten Start im Fürstentum Monaco, das die erste Etappe und einen Teil des zweiten Teilstückes beherbergen wird, seit 45 Jahren bekam die große Schleife einen weiteren glamourösen Anstrich, der das Gelbe Trikot, das am Ende des 15,5 Kilometer langen Auftaktzeitfahrens noch ein wenig heller erstrahlen lassen sollte. Dieser Szenerie würdig stellt e sich für das Zeitfahren die Reihe der Favoriten dar, die vom frischgebackenen Tour de Suisse-Gewinner Fabian Cancellara angeführt wird und über die deutsche Hoffnung Tony Martin über die Gesamtfavoriten Cadel Evans, Levi Leipheimer, Alberto Contador und Lance Armstrong bis zu Außenseitern wie Roman Kreuziger, David Millar oder Michael Rogers reichte. Nach dem Start in den Gassen von Monaco nach drei Kilometer aus dem Fürstentum herausführend waren dabei die ersten siebeneinhalb Kilometer bis zur als Bergwertung deklarierten Zwischenzeit an der Côte de Beausoleil dee Gradmesser für alle jene wohlklingenden Namen, ehe es abfallend wieder zurück zum Startpunkt ging, wo die Endzeit abgenommen wurde.

Armstrong setzte frühe Richtzeit, Martin und Leipheimer verbessern Zeit des ehemaligen Tour-Dominators
Die Ehre diesen Kurs als Erster im Wettkampf unter die Räder zu nehmen und die 96. Grand Boucle zu eröffnen gebührte dem niederländischen Sprinterass Kenny Van Hummel vom Team Skil-Shimano, der um vier Uhr von der Rampe rollte und angespornt von vielen tausend Zuschauern die erste Zeit festschrieb, die jedoch ebenso wie die der nachfolgenden Fahrer schon im Schatten des als 18. gestarteten Lance Armstrong stand, dessen Höhepunkt seines mit Spannung erwarteten Comeback seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte. Von Beginn an ließ sich Armstrong nicht bloßstellen und knackte in einer aus dem Sattel gehenden Fahrweise die bis dato gültige Bestzeit des Belgiers Maxime Monfort vom Team Columbia-HTC an der Zwischenzeit am Ende des Aufstiegs nach siebeneinhalb Kilometern um 22 Sekunden. Auf der nachfolgenden Abfahrt mit dem anschließenden Flachstück zurück ins monegassische Zentrum vergrößerte er diesen Vorsprung auf den mittlerweile auch im Ziel führenden Maxime Monfort um acht Sekunden auf eine halbe Minute. Die ersten Prüfsteine sollten dabei nicht lange auf sich warten, denn mit Tony Martin, Gustav Erik Larsson und Levi Leipheimer begaben sich bald drei weitere Anwärter auf eine vordere Platzierung auf die Strecke und gleich der erstgenannte Deutsche pulverisierte die Zwischenbestmarke um zwölf Sekunden, die Levi Leipheimer kurze Zeit später um drei Sekunden verfehlte, während sich Gustav Erik Larsson als Vierter einordnete. Mit dem von ihm überholten Lloyd Mondory (Ag2r-La Mondiale) im Schlepptau, der auf der Zielgerade wieder vorbeifuhr, absolvierte Martin die Abfahrt, in der er zwar fünf Sekunden auf Armstrong einbüßte, letztlich aber mit sieben Sekunden Vorsprung auf den Amerikaner abschloss. Mit dieser beherzten Fahrt, welche die Eindrücke der Tour de Suisse bestätigte, konnte er sich dennoch nicht dem erstarkenden Levi Leipheim erwehren, der am Ende mit einer Fahrzeit von 20:03min drei Sekunden schneller war. Im Gegensatz zum deutschen Vizemeister Tony Martin konnte der Titelträger und amtierende nWeltmeister in dieser Disziplin Bert Grabsch seine Qualitäten auf dem ansruchsvollen Kurs nicht ausspielen und verabschiedete sich mit 54 Sekunden Rückstand an der ersten Zwischenzeit aus dem Kreis der Favoriten auf den Etappensieg. Der Brite David Millar vom Team Garmin-Slipstream wurde dagegen besser seinen Vorschusslorbeeren gerecht und blieb während seiner Fahrt stets auf Tuchfühlung mit den bisher besten des Tagesklassements und ordnete sich mit 18 Sekunden Rückstand als Fünfter hinter Leipheimer, Martin, Armstrong und Larsson unmittelbar hinter ihnen ein.

Klöden setzt neue Bestzeit, Favoriten greifen an
Der Tschecke Roman Kreuziger eröffnete nach einer etwas ruhigeren Phase die Finalphase und legte im teaminternen Duell um die Kapitänsrolle mit dem später starteneden Vincenzo Nibali eine gute Zeit vor, die den zwischenzeitlich zweiten Rang zwei Sekunden hinter Leipheimer bedeutete. Für einen Paukenschlag sorgte wenig später der dritte starke Astana-Fahrer im Bunde Andreas Klöden mit einer nach Rang fünf bei der Zwischenzeit gen Ende verbesserten Leistung, die in der Führungsübernahme um acht Sekunden mündete. Unterdessen büßten erste Fahrer mit Ambitionen auf den Gesamtsieg einige Zeit ein, allen voran Fränk Schleck (Saxo Bank) und Michael Rogers (Columbia-HTC), die 44 bzw. 50 Sekunden Rückstand aufwiesen. Ein besseres Bild zeichneten Christian Vandevelde (Garmin-Slipstream) so wie Andy Schleck (Saxo Bank) mit annehmbaren 33 und 38 Sekunden Rückstand auf Klöden, in das sich wenig später Milram-Kapitän Linus Gerdemann mit 41 Rückstand einfügte, ehe Vincenzo Nibali mit einer fünf Sekunden langsameren Zeit als Kreuziger seine Rolle im Team wahrte. Mit dem Giro-Sieger Denis Menchov vom Team Rabobank wurde derweil der fünftletzte Starter auf die Strecke gelassen, der direkt hinter sich den großen Favorit Fabian Cancellara vom Team Saxo Bank wusste, welcher sich fortan mit seiner kraftvollen Fahrweise im Duell mit dem hinter ihm gestarteten und häufig aus dem Sattel gehenden befand. Als wohl letzter Aspirant auf den Tagessieg verließ Cadel Evans (Silence-Lotto) das Starthäuschen bis kurze Zeit später der Titelverteidiger Carlos Sastre vom Cervélo TestTeam das Rennen aufnahm.

Im diesem packenden Fernkampf erlitt Denis Menchov mit einem 43-sekündigen Rückstand nach siebeneinhalb Kilometern eine vorzeitige Niederlage, während Fabian Cancellara mit dem kurz zuvor an dieser Stelle hinter Martin mit einer Sekunde Rückstand liegenden Bradley Wiggins vom Team Garmin-Slipstream gleichzog. Dieser Eindruck wurde vom in Gelb und Rot erleuchteten spanischen Zeitfahrmeister Alberto Contador übertroffen, der mit fünf Sekunden die Spitzenposition von Tony Martin übernahm. In diesem engen Zwischenklassement war auch Evans mit sieben Sekunden Rückstand auf Contador in Reichweite und damit 29 Sekunden schneller als der wenig später durchkommenen Carlos Sastre. Derweil wandelte Bradley Wiggins im Ziel seine gute Fahrt in einen schlussendlichen Vorsprung auf Klöden von drei Sekunden um und schien damit seinem ersehnten Auftaktsieg bei der Tour de France so nah wie bisher nie. Dieser Traum wurde nur wenige Minuten später zerstört als der Menchov überholende Fabian Cancellara mit 19 Sekunden Vorsprung auf den Briten von Garmin-Slipstream die Bestmarke in neue Dimensionen erhob. Der Triumph rückte ein ganzes Stück näher, als Contador deutlich hinter dem Schweizer zurückblieb, sogleich jedoch eine Sekunde schneller als Wiggins war und den zweiten Rang in Besitz nahm. Der Titelverteidiger Carlos Sastre klassierte sich unterdessen fernab der besten Zehn auf dem mit 1:06min Rückstand verbundenen 21. Platz. Mit der Zielpassage Carlos Sastres wurde der zweite Sieg in einem Auftaktzeitfahren nach 2004 in Lüttich und 2007 in London von Fabian Cancellara zur Gewissheit.

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