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Haussler holt ersten Deutschen Erfolg bei der Tour de France 2009
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17.07.2009

Haussler holt ersten Deutschen Erfolg bei der Tour de France 2009

Info: TOUR DE FRANCE
Autor: Johann Reinhardt



Colmar, 17.07.2009 - Heute ging es für den Tross weiter in die Alpe. Der neutrale Start in Vittel erfolgte um 12:15 Uhr. Bevor es zum ersten der fünf Berge ging, fand nach 43,5 der 200 zu fahrenden Kilometern die erste der drei Sprintwertungen statt. Kurz danach gab es auf dem Côte de Xertigny (dritte Kategorie) erstmals Bergpunkte. Vor dem Col de la Schlucht (zweite Kategorie) fand die zweite Sprintwertung statt. Nach der Abfahrt zum dritten und schwersten Berg, dem Col du Platzerwasel (erste Kategorie) auf 1193 Meter Höhe, gab es die letzte Chance für die Sprinter Punkte im Kampf um das grüne Trikot zu ergattern. Nachdem die Fahrer den Col du Bannstein (dritte Kategorie) überwunden haben, folgte 20,5 Kilometer vor Rennende in Colmar die letzte Bergwertung auf dem Col du Firstplan (zweite Kategorie). Colmar liegt nahe der deutsch-französischen Grenze, sodass viele Deutsche Fans am Straßenrand standen. Auch heute wurde wie auch gestern mit Funk gefahren, dies beschloss die ASO (Tourorganisation). Ursprünglich sollte heute, wie am Dienstag, ohne den Tourfunk gefahren werden, allerdings setzten sich die Teams, welche das Experiment für wenig sinnvoll halten, gegen die ASO durch. Am Ende einer spannenden 13. Etappe siegte Heinrich Haussler dank einer klasse Einzelleitung.

Sieben Fahrer mit zwei Deutschen setzen sich ab
Vor dem Start gab es zwei Aufgaben, zum einen musste Levi Leipheimer (AST) die Tour wegen eines Handbruches beenden, zum anderen musste auch Peter Wrolich (MRM) wegen einer Magen-Darm-Grippe aufgeben. Bereits kurz nach dem Start setzten sich sieben Fahrer ab. Die Gruppe bestand aus Heinrich Haussler (CTT), Jens Voigt (SAX), Ruben Perez (EUS), Rigoberto Uran (GCE), Sylvain Chavanel (QST), Christophe Moreau (AGR) und Juan Manuel Garate (RAB). Die Teams Liquigas, Lampre, Katusha, Cofidis und Silence machten Tempo, sodass das Polster bei heute regnerischem Wetter nicht über eine Minute wuchs. Die erste Sprintwertung ging an Moreau, für die Mannschaft Agritubel fahrend, vor Haussler und Chavanel. Die erste Bergwertung der dritten Kategorie, welche nur kurz nach der Sprintwertung stattfand, auf dem Cote de Xertigny gewann Garate vor Perez, Chavanel und Moreau.

Trio um Haussler setzt sich ab
Die Ausreißer hatten lediglich 20 bis 30 Sekunden Vorsprung, sodass sich dann Haussler, Perez und Chavanel von der Gruppe lösten. Voigt, Uran, Moreau und Garate wurden dagegen vom Feld geschluckt. Für das gelbe Trikot von Rinaldo Nocentini war das Trio keine Gefahr, denn der beste war Chavanel mit schon zwölf Minuten Rückstand. Das Hauptfeld ließ also die Ausreißer fahren, sodass diese ihr Polster auf 8:30 Minuten ausbauen konnten. Die zweite der drei Sprintwertungen gewann Perez vor Chavanel und Haussler. Nachdem die Fahrer die Verpflegungszone passierten, ging es hoch zu einem Berg der zweiten Kategorie, dem Col de la Schlucht. Dieser war 8,9 Kilometer lang und im Schnitt 4,2% steil. Das Peleton ließ die drei auf neun Minuten weiter entkommen. Am Berg setzte sich aus dem Peleton Christophe Kern (COF) ab. Er ist dritter in der Bergwertung, sodass auch Egoi Martinez (EUS) und Franco Pellizotti (LIQ) mit nach vorne gingen. Mit dabei in der Gruppe waren außerdem mit Nicholas Roche (LAM), Amets Txurruka (EUS), Sergio Paulinho (AST), Fabian Cancellara (SAX), Jurgen van den Broeck (SIL), Allesandro Ballan (LAM), Maximo Monfort (THR), Brice Feillu (AGR) und Linus Gerdemann (MRM) neun weitere Fahrer. Feillu suchte die Flucht nach vorne, da der Rest der Gruppe vom Hauptfeld wieder eingeholt wurde. Der Fahrer des Teams Agritubel wurde jedoch auch wieder geschluckt. Die Bergwertung gewann Perez vor Chavanel und Haussler, dahinter gewann Martinez den Sprint im Hauptfeld um die Bergpunkte vor Pellizotti. Dritter wurde dort Gorka Verdugo (EUS). Der Vorsprung der drei Ausreißer wurde derweil auf sechs Minuten reduziert.

Gerdemann mit Flucht nach vorne
Linus Gerdemann (MRM) setzte sich in der Abfahrt vom Peleton ab, er reduzierte den Abstand zur Spitzengruppe auf 5:30 Minuten. Auf das große Feld hatte er eine gute halbe Minute Vorsprung, diesen baute er auf eine Minute weiter aus. Auf die drei Ausreißer hatte er allerdings immer noch einen Abstand von 5:45 Minuten. Der Col du Platzerwasel (erste Kategorie) war 8.7 km lang und im Schnitt 7.6 % steil, die Sprintwertung kurz davor gewann Perez vor Chavanel und Haussler. Die ersten beiden Kilometer des heute schwersten Berges hatten im Durchschnitt eine Steigung von 3 bis 4%. Im Mittelstück mussten die Fahrer eine Steigung von 9% überwinden. Am Anfang des Berges attackierte erneut Christophe Kern, allerdings konnte er sich nicht richtig absetzen, sodass er wieder eingeholt wurde. Perez fiel aus der Spitzengruppe zurück. Nun waren also Haussler und Chavanel alleine an der Spitze. Von hinten schob sich Gerdemann bis auf 4:43 Minuten heran. Das Feld lag zu diesem Zeitpunkt angeführt von Astana, 65 Kilometer vor dem Ziel, sechs Minuten zurück. Gerdemann wurde wieder eingeholt und vom Feld geschluckt, dieses war kurz vor dem Gipfel nur noch vier Minuten hinter dem Duo. 35 Sekunden hinter Chavanel und Haussler hielt sich erst Perez noch gut, dieser hatte jedoch dann auf dem Gipfel bereits zwei Minuten Abstand. Das Feld war an der Bergwertung 3:30 Minuten hinter dem Duo. Die Bergpunkte holte sich Chavanel vor Haussler und Perez. Nach der Bergwertung ging es noch nicht sofort Berg ab, sondern die Fahrer mussten noch einige kleine Anstiege zurücklegen. Dadurch wurde auch Perez eingeholt, kurz danach griffen allerdings Feillu und Txurruka an und lösten sich vom großen Feld etwa 55 Kilometer vor dem Ziel.

Haussler alleine vorne – Pellizotti übernimmt Bergtrikot
Nach der Abfahrt ging es zu einem Anstieg der dritten Kategorie, welcher im Schnitt 5% steil war. Es ging auf den Col du Bannstein hinauf. Als führender überquerte ihn Haussler 34,5 Kilometer vor dem Ziel, er setzte sich über eine halbe Minute von Chavanel ab und machte den stärkeren Eindruck von den beiden Ausreißern. 3:48 Minuten hinter ihm lagen Feillu und Txurruka. Sechs Minuten hinter dem Deutschen lag das Peleton, welches nicht das höchste Tempo anschlug. Chavanel brach am Berg ein, sodass er am Berg 52 Sekunden hinter Haussler lag. Auf der Abfahrt wuchs der Abstand des Franzosen auf über eine Minute an. Für Haussler sah 28 Kilometer vor dem Ziel alles nach einem Sieg aus, denn der Vorsprung auf Chavanel stieg und Feillu sowie Txurruka waren bereits über vier Minuten zurück. Das Peleton verlor mehr und mehr an Boden, es war bereits 7:30 Minuten zurück. Nun ging es zum letzten Berg der zweiten Kategorie, dem Col du Firstplan. Haussler lag kurz vor dem Ende des Berges bereits 2:30 Minuten vor Chavanel vom Quick Step Team. Txurruka konnte sich indes von Feillu absetzen und war nun 22 Kilometer vor dem Ziel alleiniger Dritter. Haussler baute seinen Vorsprung auf Chavanel auf über drei Minuten aus, dieser musste nun um Rang zwei bangen, da Txurruka an ihm vorbei zog. Auch Feillu war nicht mehr weit entfernt, er kam als Vierter hinter Chavanel, Txurruka und Haussler über die letzte Bergwertung. Pellizotti gewann zwölf Punkte bei der Bergwertung als Fünfter, sodass er damit das Bergtrikot mit drei Punkten Abstand zu Martinez übernahm. Der Italiener hat nun 98 Punkte auf seinem Konto.

Haussler siegt auf 13. Etappe
Heinrich Haussler hatte schon auf den letzten Kilometern Zeit, um die Fans zu grüßen und seinen Sieg zu genießen. Bei der Zieleinfahrt liefen ihm die Tränen über die Augen, dies zeigt die große Freude des ersten Deutschen Etappensiegers bei der Tour de France 2009. Als zweiter kam Txurruka über die Ziellinie mit über vier Minuten Rückstand, dahinter finishte Feillu, welcher vor dem Ziel Chavanel keine Chance ließ, noch auf das Podium zu kommen. Chavanel war mit seiner Kraft am Ende und wurde so am Ende Vierter, nur kurz vor dem Hauptfeld. Dessen Sprint gewann Peter Velits (MRM) vor Thor Hushovd (CTT), der damit das grüne Trikot von Mark Cavendish (THR) wiederum um fünf Punkte übernimmt. Tony Martin (THR) und Rinaldo Nocentini (AG2R) verteidigten ihre Trikots.

Bevor am Sonntag die Bergfahrer wieder am Zug sind, geht es morgen von Colmar nach Besancon über 199 Kilometer. Dies könnte noch mal eine Chance für die Sprinter sein, da es lediglich zwei Bergwertungen der dritten Kategorie am Cote de Lebetain und Cote de Blamont gibt. Außerdem stehen drei Zwischensprints auf dem Weg in das Ziel auf dem Programm.

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