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Fahrer-Tagebuch: Philipp Walsleben beim Weltcup Nommay
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09.11.2009

Fahrer-Tagebuch: Philipp Walsleben beim Weltcup Nommay

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09.11.2009 - Hallo liebe Radsportfreunde, Gestern fand sozusagen mein persönlicher Weltcupauftakt im französischen Nommay statt. Für den Großteil meiner Konkurrenten war dies bereits der dritte Weltcuplauf, aber aus bekannten Ursachen musste ich die ersten beiden Rennen ausfallen lassen.


Philipp Walsleben aus Kleinmachnow berichtet in regelmäßigen Abständen für LiVE-Radsport über seine Erlebnisse als Radsportler. Walsleben ist 21 Jahre alt und fährt seit diesem Jahr für das belgische Team BKCP-Powerplus (vorher Palmans-Cras). Seine Saisonhighlights sind die Cross-Rennen im Winter. -> Interview

Bei der Streckenbesichtigung am Samstag wurde uns der Charakter des Rennens ziemlich schnell deutlich, es gab viele lange Geraden und relativ wenig technische oder langsame Passagen. Dies ist nicht unbedingt mein Wunschterrain, trotzdem war ich aber natürlich gewillt am Sonntag so weit wie möglich vorn zu landen um möglichst viele UCI-Punkte zu verdienen.
Der spannendste Teil des Samstags bestand für mich jedoch darin, die Lizenzen aller deutschen Starter einzusammeln und jemanden zu finden der für Deutschland zur Nummernausgabe geht. Ein deutscher Bundestrainer war dort nämlich nicht zur Stelle, wahrscheinlich aus Zeitgründen, da es meines Wissens keinen reinen Querfeldein-Bundestrainer gibt.
Der belgische Nationaltrainer und einer meiner Mechaniker nahmen unsere Lizenzen dann aber mit und somit war auch dieses Problem gelöst.

Nachdem es die ganze Nacht regnete erwartete ich die Strecke em Sonntag doch ein wenig aufgeweicht, was aber absolut nicht, oder nur sehr eingeschränkt der Fall war.
Durch meine völlig leeres Weltranglistenpunktekonto startete ich natürlich aus der letzten Reihe, mit dem Ziel, in der ersten Runde soviel Positionen wie möglich gutzumachen um dann ersteinmal durchzuatmen.
Den ersten Teil dieses Vorhabens konnte ich auch in die Tat umsetzen und bis auf Position 20 vorfahren. Leider war ein echtes Durchatmen dann nicht möglich, da auch nach der zweiten Runde die ersten 30 Fahrer in einem großen Peloton fuhren, wodurch es für mich ständig darum ging, nicht zuviel Positionen im Gedränge zu verlieren.
In der dritten Runde lagen dann auf einmal zwei Fahrer vor mir. Auf einer geraden Stelle, an der ich nie mit einem Sturz gerechnet hätte und meine Aufmerksamkeit darum relativ gering war. Dies und die höhe Geschwindigkeit sorgten dafür, dass sich ein Aufprall nicht mehr vermeiden ließ und mein Vorderrad an einem liegenden Crossrad hängenblieb und ich kopfüber abstieg.
Wie bereits gesagt fuhren wir bis dahin noch in einer großen Gruppe, wodurch ich auf Platz 40 zurückfiel.

Nach kurzem Fluchen und leichtem Motivationsverlust begann ich dann aber wieder aufzuholen, was zu meinem Erstaunen relativ gut ging. Ich konnte Gruppe um Gruppe wieder einholen und landete am Ende auf dem 19. Platz. Das Minipeloton um Platz 10 hatte ich im Visier, doch leider konnte ich dies nicht mehr erreichen.
Die wichtigste Bilanz des Wochenendes ist aber, dass sich meine Beine gut anfühlten!

Am Mittwoch starte ich nun im belgischen Niel und am kommenden Sonntag beim Superprestige Rennen in Asper-Gavere, einem Klassiker mit ansprechendem Höhenprofil und ein Rennen das ich in den letzten beiden Jahren in der U23 Kategorie gewinnen konnte.
Unter dem Stellenwert dieses Rennen leidet leider mein Heimrennen in Kleinmachnow. Zwar war es letztes Jahr noch möglich, in Kleinmachnow zu starten und dann Tags darauf in Belgien zu gewinnen, jedoch kann ich diese Zusatzbelastung in diesem Jahr nicht in Kauf nehmen und muss auf einen Start auf meiner Lieblingsstrecke und jahrelangem Trainingsparcours verzichten.
Ich hoffe, dass ich im nächsten Jahr wieder dabei sein kann.

Philipp





Philipp Walsleben beim Weltcup Nommay
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