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Cyclocross Heusden-Zolder: Kevin Pauwels triumphiert erstmals im Weltcup
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26.12.2009

Cyclocross Heusden-Zolder: Kevin Pauwels triumphiert erstmals im Weltcup

Info: Radcross: WELTCUP HEUSDEN-ZOLDER
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Heusden-Zolder, 26.12.09 - Der 25-jährige Belgier Kevin Pauwels hat beim Radcross-Weltcup in Heusden-Zolder seinen ersten Saisonsieg und ersten Weltcup-Sieg überhaupt eingefahren. Überraschend konnte er sich als Solist nach der Hälfte des Rennens absetzen und 22 Sekunden zwischen sich und seinen ersten Verfolger, den Weltmeister Niels Albert, legen. Dieser baut mit Rang zwei seine Weltcup-Führung erneut aus, zumal der zuvor punktgleiche Tscheche Zdenek Stybar heute lediglich Platz sechs belegte. Als Dritter erreichte der belgische Meister Sven Nys das Ziel.


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Siebtes Welcup-Rennen im Vorfeld von Absage bedroht
Mit Zolder war das siebte von insgesamt neun Weltcup-Rennen und somit das entscheidende letzte Drittel der wichtigsten Radcross-Serie Europas erreicht. Für viel Spannung sorgte die Situation an der Spitze der Gesamtwertung: Hier lagen der dreimalige Sieger Niels Albert und der zweimalige Sieger Zdenek Stybar nach Punkten exakt gleichauf – und der Drittplatzierte Sven Nys hatte in den letzten Tagen einen beeindruckenden Siegeszug hingelegt, vom Scheldecross, über Kalmthout bis hin zum Noordzeecross.
Im Vorfeld hatte es Diskussion gegeben, ob angesichts der starken Vereisung der Strecke das Rennen verantwortlich durchzuführen sei. Insbesondere Weltmeister Niels Albert zeigte sich, nachdem er aus Vorsicht das Training auf dem Parcours vorzeitig abgebrochen hatte, äußerst skeptisch und sprach von Gefahrenstellen, die einem Fahrer die Knochen brechen und ihn die Karriere kosten könnten. Die Organisatoren hatten ein Einsehen und veranlassten – nach einem vergeblichen Versuch mit Heizlüftern – eine intensive Bestreuung der Strecke mit Salz, wofür eine Sondergenehmigung eingeholt werden musste. Da zudem ein Temperaturanstieg vorausgesagt wurde, stand letztendlich stand einem Wettkampf auf dem Parcours im limburgischen Zolder, der teilweise über die berühmte Motorsport-Strecke führt, nichts mehr im Wege.

Pauwels überrascht und steht erstmals ganz oben
Es dauerte gut die Hälfte des Rennens, bis sich an der Spitze eine vorentscheidende Gruppe formiert hatte, zu der außer dem späteren Sieger Kevin Pauwels auch noch der Niederländer Gerben De Knegt und Bart Aernouts, beide vom Rabobank-Team, gehörten, und zu der in der Folge nur noch Albert aufschließen konnte. Schon eine Runde später startete der Telenet-Fidea-Profi zu einem Solo-Ritt, der selbst den Mann im Regenbogentrikot überforderte. Sekunde um Sekunde nahm Pauwels den Verfolgern ab, um schließlich mit 22 Sekunden Vorsprung vor Albert seinen ersten Saisonsieg einzufahren. Mehrfach war der 25-Jährige heuer bereits als Zweiter aus einem Rennen hervorgegangen. Zugleich war es sein erster Weltcup-Triumph überhaupt. Im Vorjahr hatte er den großen Triumph in Zolder knapp verpasst.
Die beiden Rabobänkler verloren gegen Ende des Rennens noch gewaltig an Boden: De Knegt musste den letzten Podestplatz an Sven Nys abgeben, der 33 Sekunden hinter dem Sieger das Ziel erreichte; Aernouts fiel gar bis auf Rang acht zurück (+ 0:49). Dazwischen platzierten sich noch zwei Tschechen: Radomir Simunek auf 5 sowie Zdenek Stybar auf Platz 6 (+ 0:44).

Aktueller Weltcupstand. Walsleben im guten Mittelfeld
Das ungewohnt schwache Auftreten Stybars in Kombination mit dem zweiten Platz von Niels Albert führte dazu, dass der Belgier nun wieder ein bequemes Polster von 20 Zählern an der Spitze der Weltcupwertung sein eigen nennt. Nys, der Zolder im Jahr 2000 und 2004 gewinnen konnte, ist im Klassement unverändert Dritter mit 70 Punkten weniger als Stybar. Klaas Vantornout, der heute auf Rang sieben einkam, verbleibt gesamt auf vier, während Zolder-Sieger Pauwels einen Satz nach vorne macht und sich auf Position fünf einreiht.
Der Schweizermeister Christian Heule verpasste ebenso wie in Kalmthout die Top 10 nur knapp; er wurde heute Zwölfter, vor Thijs Al, dem Überraschungssieger des Vorjahres, und dem wiederum solide abschneidenden US-Amerikaner Jonathan Page. Auch der Deutsche Philipp Walsleben durfte mit Rang 17 und einem Rückstand von 2:20 Minuten heute relativ zufrieden sein. Marcel Wildhaber wurde hinter einem enttäuschenden Bart Wellens 22-ter. Der Österreicher Peter Presslauer landete im hinteren Teil des Feldes. Der Vorjahresdritte Sven Vanthourenhout beendete das Rennen nicht.

Marianne Vos dominiert bei den Frauen. Compton baut Führung aus
Für die Frauen war Heusden-Zolder die fünfte von sieben Stationen – und sie wurde zur unbestrittenen Beute der amtierenden Cross-Weltmeisterin Marianne Vos, die bereits vor einem Monat in Koksijde triumphierte. Sie löste sich schon in der ersten Runde von den Konkurrentinnen, von denen nur ihre niederländische Landsfrau Daphny van den Brand eine Weile den Kontakt halten konnte, bevor auch sie die Segel streichen musste. Am Ende hatte Vos 25 Sekunden Vorsprung auf die US-Amerikanerin Katie Compton, die erst einen miserablen Start kompensieren musste, dann aber van den Brand noch eingeholt und überholte hatte, sodass sie ihren Vorsprung im Weltcup mehr als verdoppelt auf jetzt 25 Punkte. Die Deutsche Hanka Kupfernagel verpasste als Vierte erneut einen Podestplatz. Die Namensvetterinnen Sanne van Paasen und Sanne Cant wurden Fünfte resp. Sechste.

U23: Meeusen unschlagbar. Junioren: Siegesserie gerissen
Im Nachwuchsrennen siegte einmal mehr der 21-jährige Tom Meeusen, der sich anschickt, als Überflieger im U23-Bereich Philipp Walsleben nachzueifern. Die beiden, die zuletzt noch mit dem Belgier mitgehalten, in der fünften von neun Runden aber auch hatten reißen lassen müssen, waren der Italiener Elia Silvestri und der Niederländer Tijmen Eising, der letztjährige Dominator im Juniorenbereich, der hier sein bislang bedeutendstes Saisonresultat einfuhr. 14 bzw. 24 Sekunden betrug ihr Rückstand auf den Sieger. In der großen Gruppe, aus der sich die Podiumsfahrer abspalteten, hatte sich ursprünglich auch der Deutsche Sascha Weber befunden, der am Ende aber über Rang 13 nicht hinauskam. Noch schlechter (Rang 16) schnitt der slowakische Meister Robert Gavenda ab, sodass er seine Weltcupführung an Meeusen abtreten muss, der nun in allen wichtigen Rennserien im Nachwuchsbereich die Spitzenposition innehat.
Bei den Junioren hingegen ging eine Siegesserie zu Ende: Völlig überraschend konnte der 17 Jahre alte Franzose Juan Alaphilippe, ein so gut wie unbeschriebenes Blatt, dem Niederländer David van der Poel den zehnten Sieg in Folge vor der Nase wegschnappen. Ab der zweiten Runde hatte er sich solo an der Spitze des Rennens befunden. Mike Teunissen, der zunächst den besten Start erwischt hatte, verlor den Sprint gegen van der Poel und wurde Dritter. Als Zehnter konnte der Weltcupführende und Koksijde-Sieger Gert-Jan Bosman den Schaden begrenzen und seinen Platz an der Sonne verteidigen. Nach drei von fünf Junioren-Weltcups werden die ersten vier Gesamt-Ränge von Niederländern eingenommen.

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Der Weltcup wird erst am 17. Januar im französischen Roubaix fortgesetzt. Dennoch können sich die Fahrer zum Jahresende nicht ausruhen, ganz im Gegenteil: Bereits morgen findet ein weiterer Superprestige-Wettbewerb in Diegem statt. Am 29.12. und am 1.1. werden in Wuustwezel bzw. in Baal die nächsten Läufe der Gazet van Antwerpen Trofee abgehalten.





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