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Amador schlägt Barta in Cervinia - Hesjedal nach Bergankunft wieder in Rosa
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19.05.2012

Amador schlägt Barta in Cervinia - Hesjedal nach Bergankunft wieder in Rosa

Info: GIRO D´ITALIA 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Cervinia, 19.05.2012 – Auf der 14. Etappe erreichte der Giro d’Italia die Alpen und an zwei Bergen der 1. Kategorie bekam man einen schönen Vorgeschmack auf das, was der Rest der Italien-Rundfahrt noch bringen kann. Acht Ausreißer kämpften gegen das Hauptfeld und drei von ihnen „gewannen“ diesen Kampf, wobei nur einer Sieger sein konnte. Andrey Amador (Movistar) schnappte Jan Barta (Team NetApp) und Alessandro De Marchi (Androni Giocattoli) diesen besonderen Erfolg vor der Nase weg. Sie behielten 45 Sekunden Vorsprung auf die Gruppe um Joaquin Rodriguez (Katusha), der das Rosa Trikot verlor, weil Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) ihm kurz vor Schluss noch entwischte und die Führung zurückeroberte.

NetApps Barta mit Alleinfahrt am Col de Joux
Der Aderlass des Feldes vor dem Giro-Umzug ins Hochgebirge hielt sich in Grenzen, nur vier Fahrer „kniffen“ vor der Fahrt in die Alpen. Mark Renshaw (Rabobank), Juan José Haedo (Saxo Bank), der Etappensieger Matthew Goss und dessen Teamkollege Brett Lancaster (Orica-GreenEdge) traten zur 14. Etappe nicht mehr an. Im Verlauf der 206 Kilometer gab es mit Arnaud Démare (FDJ-BigMat) noch eine weitere Aufgabe. Die zum Start erschienenen 181 Fahrer begannen das Rennen trotz leichten Regens wahrlich rasant, brachten in einer Stunde schon 50 Kilometer hinter sich. Bald darauf kam es dann endlich zu einer Gruppenbildung und das Feld ließ sich relaxt einen Rückstand von 13:15 Minuten aufbrummen, bevor es nach 137 Kilometern den Fuß des Col de Joux erreichte. Der 22,4 Kilometer lange Anstieg war der erste bei diesem Giro in der 1. Kategorie und dabei noch nicht einmal der längste der Etappe. Die Gruppe blieb am Berg nicht lange in ihrer ursprünglichen Form eines Oktetts. Jan Barta (Team Netapp) brach aus und fuhr allein dem Gipfel entgegen. Ein Quartett aus den Italienern Matteo Montaguti (Ag2r La Mondiale), Alessandro De Marchi (Androni Giocattoli) und Pier Paolo De Negri (Farnese Vini) sowie Andrey Amador (Movistar) aus Costa Rica hielt den Rückstand zum Tschechen gering, während drei der Ausreißer schon weit zurückfielen und fortan keine Rolle mehr spielten. Für Nikolas Maes (Omega Pharma-Quick Step) und Nelson Oliveira (RadioShack-Nissan) war die Mühe komplett umsonst, Olivier Kaisen (Lotto Belisol) befand sich immerhin lange genug an der Spitze, um in der Ausreißerwertung wieder auf Platz eins zu steigen.


Team NetApp: Jan Barta verpasst um Haaresbreite den Etappensieg

Amador feiert seinen ersten Profisieg, Barta auf Platz zwei
Die lange Abfahrt auf nasser Straße offenbarte die talentiertesten und mutigsten Abfahrer. Barta gehörte sicher nicht zu dieser Sorte. Es war Amador, der als Erster im Tal den Zwischensprint erreichte und zu Beginn des 27 Kilometer Schlussanstieges seinen Vorsprung auf mehr als eine Minute ausbaute. Je weiter es hinaufging, desto mehr musste jeder sein eigenes Tempo fahren und die Verfolgergruppe um Barta und die drei Italiener war keine feste Einheit mehr. De Marchi konnte elf Kilometer vor Schluss zu Amador aufschließen, der nicht mehr ganz so stark fuhr wie zuvor. Barta benötigte deutlich länger, doch auch dem Rund um Köln-Sieger gelang die Rückkehr an die Spitze. Für die letzten sieben Kilometer blieb das Trio zusammen und die Stimmung schwankte zwischen Hoffnung und Resignation, weil das Favoritenfeld den Rückstand nie konstant, sondern mal in großen Portionen und mal nur in kleinen Häppchen auffraß. Es sollte reichen, dass einer von ihnen den großen Preis bekommen konnte – in den Genuss eines Etappensieges bei einer Grand Tour waren sie alle noch nicht gekommen. Barta versuchte, den Sprint mit einer Attacke zu gewinnen, Amador war aber der Endschnellere und verwies ihn noch auf den zweiten Platz. Dem 25-Jährigen, der vor zwei Tagen Dritter in Sestri Levante war, gelang damit ein traumhafter erster Profisieg - seit dem Prolog der Tour de l’Avenir 2008 hatte er nichts mehr gewonnen. Der Erfolg war am Ende mächtig knapp, denn mit 20 Sekunden Rückstand erreichte Ryder Hesjedal (Garmin-Barracuda) das Ziel, der die letzte und einzige erfolgreiche Attacke der Topbergfahrer gezeigt hatte.

Rodriguez‘ Vorgänger Hesjedal wird auch zu seinem Nachfolger
Wie schon auf jener Etappe nach Sestri Levante ordnete Joaquin Rodriguez seiner Katusha-Mannschaft an, nur wenig von der Arbeit in der Verfolgung der Ausreißer zu übernehmen, zumal deren Bester Barta selbst im Moment des größten Abstandes noch nicht an ihm vorbeigezogen war. Liquigas sprang wieder ein und diktierte am Col de Joux das Tempo. José Rujano (Androni Giocattoli) attackierte wenige Kilometer vor der Bergwertung, sein Angriff fand in der Abfahrt jedoch ein schnelles Ende. Damiano Cunego (Lampre), der es dem Venezolaner nachgemacht hatte, hielt sich bergab bedeutend besser und fuhr mit rund einer Minute Vorsprung in den Schlussanstieg hinein. Dort bekam er Gesellschaft durch Marzio Bruseghin (Movistar) und Amets Txurruka (Euskaltel), die ihm aber nicht helfen konnten, seine Position zu behaupten. Liquigas sorgte für den Zusammenschluss mit den Flüchtigen. Als der Berg sich allmählich seinem höchsten Punkt näherte, wurde von Neuem angegriffen, Rujano, Paolo Tiralongo (Astana) und Mikel Nieve (Euskaltel) probierten vergeblich ihr Glück. Viel mehr Durchschlagskraft hatte Hesjedal, der sich gerade noch vor den letzten zwei Kilometern absetzte, die fast flach wurden. Dort holte der Kanadier auf die Hauptgruppe einen Vorsprung von 26 Sekunden heraus, der reichte, um das Rosa Trikot, das er vor Rodriguez schon für drei Tage trug, wieder in seinen Besitz zu nehmen – mit nur neun Sekunden Vorsprung. Weil Sandy Casar (FDJ-BigMat) etwas Zeit einbüßte, rückte Tiralongo 41 Sekunden hinter den Leader auf Rang drei. Zeitverluste im Bereich bis zu einer Minute auf die restlichen Favoriten kassierten auch Rujano und Cunego. Noch etwas mehr wurde es für Damiano Caruso (Liquigas), der wegen Helferdiensten seine Führung in der Nachwuchswertung opfern musste, wo nun die beiden Sky-Fahrer Rigoberto Uran und Sergio Henao vor ihm liegen.

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Auf der 15. Etappe wartet am Sonntag gleich die nächste harte Prüfung, die mit einer kürzeren, aber steileren Bergankunft in Lecco (2. Kategorie) endet. Im Vorfeld gibt es nach flachem Start mit Bergwertungen der 1., 3. und 2. Kategorie schon eine intensive Phase aus Anstiegen und Abfahrten.





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