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Cancellara siegt erneut in Lüttich - Martin mit Defektpech beim Prolog zur 99. Tour de France
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30.06.2012

Cancellara siegt erneut in Lüttich - Martin mit Defektpech beim Prolog zur 99. Tour de France

Info: TOUR DE FRANCE 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Lüttich, 30.06.2012 – Die belgische Stadt Lüttich nimmt einen wichtigen Platz in der Biografie von Fabian Cancellara ein. Dort gewann der Schweizer 2004 bei seiner ersten Tour-Teilnahme den Prolog und streifte sich gleich das Gelbe Trikot über. Acht Jahre später war der RadioShack-Fahrer an selber Stelle wieder erfolgreich und feierte seit seinem Schlüsselbeinbruch den ersten Sieg gegen internationale Konkurrenz. Bradley Wiggins (Sky ProCycling), den Topfavoriten auf den Gesamtsieg, verwies Cancellara mit sieben Sekunden deutlich auf Platz zwei. Nur für Spekulationen taugte der Auftritt Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step), der gut im Rennen lag, aber von einem Platten gestoppt wurde.

Prolog am ersten von drei Tagen in Belgien
Bei gutem Wetter und – besonders wichtig – konstanten Bedingungen spielte sich im belgischen Lüttich der Start zur Frankreich-Rundfahrt 2012 ab. Ein 6.400 Meter langer Innenstadtkurs sollte den ersten Träger des Gelben Trikots hervorbringen. Früh startete Andriy Grivko (Astana) und legte eine Zeit von 7:28 Minuten vor, die gut eine Stunde Bestand hatte. Der Dritte des Dauphiné-Prologs sollte am Ende des Tages gerade noch einen Platz in den Top10 behalten. Brett Lancaster (Orica-GreenEdge), der letztlich Sechster wurde, unterbot ihn als erster Fahrer um vier Sekunden, wurde wenig später aber durch Edvald Boasson Hagen (Sky ProCycling) um Bruchteile vom Thron gestoßen. Der Norweger wiederum fand seinen Meister in Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step), der dem Titel des französischen Zeitfahrchampions alle Ehre machte und mit 7:20 Minuten und vier Sekunden Vorsprung die Führung übernahm. Chavanel, auf den noch 85 Fahrer folgten, behielt die Leaderposition für lange Zeit, musste erst in Erwartung der absoluten Zeitfahr-Elite um den Sieg bangen. Zwischenzeitlich lagen mit Jens Voigt, Andreas Klöden (beide RadioShack-Nissan), Marcel Kittel (Argos-Shimano) und Christian Knees (Sky ProCycling) gleich vier Deutsche unter den ersten Zehn, fanden sich im Schlussklassement zwischen Platz 18 und 28 wieder.

Wiggins legt im Kampf um Gesamtsieg vor
Der amtierende Welt- und neuerdings auch wieder deutsche Meister Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step) brachte seinen Teamkollegen ins Schwitzen, lag an der Zwischenzeit bei Kilometer 3,5 am Ufer der Maas zeitgleich mit Chavanel. Eine Fahrt auf Rang eins wurde aber durch einen Defekt verhindert – Martin entwich Luft aus dem Hinterreifen, nachdem er offensichtlich über eine Glasscherbe gefahren war. Ein Radwechsel wurde nötig und zerstörte alle Hoffnungen auf Gelb. Stattdessen war es Bradley Wiggins (Sky ProCycling), der, nachdem er an der Zwischenzeit noch sechs Sekunden zurücklag, Sylvain Chavanel um 0,42 Sekunden schlug und damit auch eine erste Kampfansage in Richtung seiner Konkurrenten um den Gesamtsieg abgab. Auf Vorjahressieger Cadel Evans (BMC Racing Team) gewann der Brite zehn Sekunden. Denis Menchov (Katusha) und Vincenzo Nibali (Liquigas) konnten den Verlust mit sechs bzw. elf Sekunden auch noch in Grenzen halten, während Robert Gesink (Rabobank), Levi Leipheimer (Omega Pharma-Quick Step) und Jurgen Van Den Broeck (Lotto Belisol) rund 20 Sekunden und Fränk Schleck (RadioShack-Nissan) und Samuel Sanchez (Euskaltel) gar circa eine halbe Minute einbüßten. Auf Wiggins – der Abstand zum Tagessieger wurde noch deutlich größer.


BMC Racing Team: Starker Start in die Tour de France

Cancellara meldet sich mit klarem Sieg zurück
Denn Wiggins war es nicht vergönnt, sich gleich zum Tour-Auftakt in Gelb zu kleiden. Fabian Cancellara (RadioShack-Nissan) lag an der Zwischenzeit eine Sekunde vor Chavanel und damit sieben vor Wiggins, zu dem der Abstand bis ins Ziel unverändert blieb. Der Schweizermeister im Kampf gegen die Uhr, der bei den Zeitfahren der Tour de Suisse zweimal knapp geschlagen nur Zweiter wurde, ist damit eindrucksvoll auf die Siegerstraße zurückgekehrt und scheint die Nachwirkungen seines vierfachen Schlüsselbeinbruchs von der Flandern-Rundfahrt nun endgültig überwunden zu haben. Die geschichtsträchtige Rückkehr nach Lüttich – den Ort seines ersten Erfolges bei der Frankreich-Rundfahrt, als auf exakt demselben, damals nur 300 Meter kürzeren Kurs gefahren wurde – hat sicher auch für eine besondere Motivation gesorgt. Martin lag schließlich nur auf Platz 45, 23 Sekunden hinter Cancellara, den er vielleicht – aber das ist reine Spekulation – als Einziger hätte die Stirn bieten können. Bester Deutscher wurde stattdessen Patrick Gretsch (Argos-Shimano), der mit zwölf Sekunden Rückstand Platz sieben erreichte und in der Nachwuchswertung nur knapp hinter Tejay Van Garderen (BMC Racing Team), dem ersten Träger des Weißen Trikots, und Boasson Hagen liegt. Philippe Gilbert (BMC Racing Team) bemühte sich redlich und wurde als bester Belgier in der Heimat Neunter.

-> Zum Resultat

Auf 198 Kilometern führt morgen die 1. Etappe von Lüttich nach Seraing. Dort endet sie mit der fünften Bergwertung der 4. Kategorie an diesem Tag. Der Schlussanstieg weist über 2,4 km eine mittlere Steigung von 4,7% auf.





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