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André Greipel feiert zweiten Sieg in Folge bei der Tour de France
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05.07.2012

André Greipel feiert zweiten Sieg in Folge bei der Tour de France

Info: TOUR DE FRANCE 2012
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Saint-Quentin, 05.07.2012 – Die Gefühlswelt der deutschen Topsprinter hätte heute, am Tag der 5. Etappe der Tour de France, wohl kaum unterschiedlicher sein können. Von einem Magen-Darm-Infekt geplagt musste Marcel Kittel (Argos-Shimano) die Segel streichen, ohne einmal seine Qualitäten zeigen zu können. Dagegen wiederholte André Greipel (Lotto Belisol) seinen Sieg von gestern, setzte sich in einem wilden Finale diesmal auch gegen Mark Cavendish (Sky ProCycling) durch. Greipels Sieg war nicht die einzige Parallele zum Vortag, denn erneut gab es kurz vor dem Ziel einen großen Sturz, der diesmal unter anderem Peter Sagan (Liquigas) erwischte und seine Führung in der Punktewertung nicht gerade unerheblich schmälerte.

Kranker Kittel muss einen Schlussstrich ziehen


Die Ausreißer um Ladagnous (Foto: letour.fr)
Die 196,5 Kilometer von Rouen nach Saint-Quentin machten die 5. Etappe, dem Profil nach zu beurteilen, zur wohl einfachsten dieser Tour de France. Keine einzige Erhebung, die eine Bergwertung verdient hätte, stand den Fahrern im Weg. Auch das Wetter wurde kein Faktor. Befürchtete Schauer und gar Gewitter hielten sich bis in die Abendstunden zurück und verschonten den Tour-Tross. Diese eigentlich guten Bedingungen und ein anfangs nicht allzu hohes Tempo konnten Marcel Kittel (Argos-Shimano) aber auch nicht mehr retten. Nach einer Stunde musste der 24-Jährige, der in dieser Saison schon sieben Rennen gewann, vom Rad steigen. Ein Magen-Darm-Infekt vermieste ihm seine erste Tour-de-France-Teilnahme, bei der er nach seinem guten 25. Platz im Prolog immer als einer der Letzten ins Ziel kam, anstatt sich mit etablierten Sprintern wie Mark Cavendish (Sky ProCycling) und André Greipel (Lotto Belisol) zu messen. Kittel blieb der einzige Ausfall des Tages, obwohl einige Fahrer nach dem Sturz des gestrigen Etappenfinals noch ihre Wunden zu lecken hatten. Cavendish schien den Vorfall gut weggesteckt zu haben, schlug am Zwischensprint Matthew Goss (Orica-GreenEdge), Mark Renshaw (Rabobank) und Peter Sagan (Liquigas). Gewonnen wurde die Prämie aber durch Matthieu Ladagnous (FDJ-BigMat), den „kämpferischsten“ von vier Ausreißern.

Farrar löst Sturz aus – diesmal ist Sagan im Pech


Sagan bleibt trotz Sturz in Grün (Foto: letour.fr)
Ladagnous hatte auch dafür gesorgt, dass sein Fluchtquartett zustande kam, nachdem zuvor der Angriff eines Trios gescheitert war. Pablo Urtasun (Euskaltel), ein Ausreißer der 1. Etappe, Jan Ghyselinck (Cofidis) und Julien Simon (Saur-Sojasun) waren die weiteren Männer in der Gruppe, die nur gut fünfeinhalb Minuten Maximalvorsprung erreichte. RadioShack-Nissan konnte mit der Situation entspannt umgehen, weil Ladagnous als Bester über acht Minuten hinter Fabian Cancellara lag, der heute einen Tour-Rekord einstellte. Wie René Vietto fuhr der Schweizer nun 26 Mal im Maillot Jaune, ohne es je nach Paris zu tragen, sprich die Gesamtwertung zu gewinnen. Gegen Ende der Etappe sorgten Lotto Belisol und Orica-GreenEdge dafür, dass das Feld die Gruppe an der kurzen Leine hielt. Doch rund 15 Kilometer vor dem Ziel zogen sich die Sprintermannschaften vorübergehend aus der Führungsarbeit zurück, so dass die Ausreißer ihren auf eine Minute gesunkenen Vorsprung eine Weile verteidigen konnten. Sky übernahm eher halbherzig das Kommando, doch der Abstand wurde trotzdem langsam kleiner. An der Drei-Kilometer-Marke betrug er noch 20 Sekunden – und dann knallte es. Tyler Farrar (Garmin-Sharp), der sich mit Tom Veelers (Argos-Shimano) ins Gehege kam, löste als erster Domino-Stein den Massensturz aus und drängte im Fallen auch einen Lotto-Fahrer ab, der in der Folge Sagan von der Straße drückte. Immerhin war der Sturz wieder so gut getimt, dass keiner der gestürzten und aufgehaltenen Fahrer Zeit verlor.

Greipel bestätigt seine Leistung und siegt auch gegen Cavendish


Greipel wieder am Schnellsten (Foto: letour.fr)
Die vorübergehende Unordnung in Folge des Sturzes kam natürlich den Ausreißern entgegen. Ghyselinck attackierte kurz vor der Flamme Rouge und startete mit etwas Vorsprung auf seine Mitausreißer in den leicht ansteigenden letzten Kilometer. Dort zog Urtasun mit einem explosiven Antritt an ihm vorbei, wurde aber in der letzten Kurve 150 Meter vor der Ziellinie von den Sprintern eingeholt, welche Goss auf die kurze Schlussgerade führte. Dort entfesselte Greipel seine Kräfte und triumphierte klar vor dem Australier, feierte nur 24 Stunden nach dem Erfolg von Rouen seinen nächsten Sieg. Cavendish konnte den Antritt des Deutschen nicht kontern und musste sich sogar noch hinter Juan José Haedo (Saxo Bank-Tinkoff Bank) und Samuel Dumoulin (Cofidis) auf Platz fünf einordnen. Dumoulin sorgte, nach Sylvain Chavanels (Omega Pharma-Quick Step) drittem Platz im Prolog, erst für das zweite Top10-Resultat eines Franzosen bei ihrer Landesrundfahrt. Sagan hatte bei den Massensprintetappen bisher mit je einem sechsten und fünften Platz gut punkten können, ging heute aber ohne eigenes Verschulden leer aus. So rückte Goss bis auf 18 Punkte an den Träger des Grünen Trikots heran. Auch Greipel ist, obwohl er einmal mehr den Zwischensprint ausließ, mit 23 Punkten Rückstand nicht mehr weit weg. Cavendish fehlen als Viertem 36 Zähler zum Maillot Vert.

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Morgen dürfen sich am Ende von 207,5 Kilometer auf der 6. Etappe die Sprinter noch einmal miteinander messen. Die einzige Bergwertung des Tages liegt gut 60 Kilometer vor dem Ziel, das Finale ist flach und die Zielgerade mit 700 Metern schön lang.

Video-Zusammenfassung vom Veranstalter







André Greipel feiert auf der 5. Etappe seinen zweiten Sieg in Folge bei der Tour de France 2012 (Foto: letour.fr)
André Greipel feiert auf der 5. Etappe seinen zweiten Sieg in Folge bei der Tour de France 2012 (Foto: letour.fr)

Die Ausreißer des Tages: Matthieu Ladagnous, Julien Simon, Pablo Urtasun und Jan Ghyselinck (Foto: letour.fr)
Die Ausreißer des Tages: Matthieu Ladagnous, Julien Simon, Pablo Urtasun und Jan Ghyselinck (Foto: letour.fr)

Peter Sagan bleibt trotz des Sturzes im Grünen Trikot (Foto: letour.fr)
Peter Sagan bleibt trotz des Sturzes im Grünen Trikot (Foto: letour.fr)

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