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Giro d’Italia Die Top- und Geheimfavoriten des Giro d´Italia 2010 |
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05.05.2010 | |||||
Die Top- und Geheimfavoriten des Giro d´Italia 2010Info: BildergalerieInfo: GIRO D´ITALIA 2010 | Startliste GIRO D´ITALIA Autor: Alexander Benkendorf (ale) Vote: Wer gewinnt den Giro d'Italia 2010? 05.05.2010 - Auch wenn die Sieger der letzten drei Jahre - Denis Menchov, Alberto Contador und Danilo Di Luca – am Giro d’Italia diesmal aus verschiedenen Gründen fehlen, so ist das Feld der Italien-Rundfahrt doch gespickt mit starken Fahrern. Mit Ivan Basso, Damiano Cunego, Gilberto Simoni und Stefano Garzelli sind immerhin vier ehemalige Gewinner des Rosa Trikots dabei. Der Kreis der Sieganwärter ist aber noch deutlich größer. LiVE-Radsport stellt die Top-Kandidaten für die Gesamtwertung des Giro 2010 vor. ***** Cadel Evans (Australien, BMC Racing Team) "Ich komme nicht zum Giro, um zu trainieren." Das sagt Cadel Evans, wenn man ihn nach seinen Ambitionen beim Giro d’Italia fragt. Und tatsächlich geht Evans als Topfavorit in die Italienrundfahrt, der Weltmeister hat in dieser Saison schon viele starke Eindrücke hinterlassen. Seine beeindruckende Ardennenwoche, mit Sieg beim Flèche Wallonne, sein 6. Platz beim Critérium International und sein 3. Rang bei Tirreno-Adriatico sind schon eine Ansage an seine Konkurrenten beim Giro. Und nachdem seine Pechsträhne nun endlich gerissen ist, stünde ihm ein Sieg bei einer Grand Tour wirklich gut. Den Giro bestritt er bisher einmal im Jahr 2002 und trug dort gleich das Rosa Trikot, das will er dieses Mal auch in Verona tragen. **** Carlos Sastre (Spanien, Cervélo TestTeam) Der Spanier fuhr im letzten Jahr einen hervorragenden Giro d’Italia und kam am Ende auf einen respektablen 3. Platz. Außerdem gewann er die nominelle Königsetappe auf den Monte Petrano. Dieses Jahr läuft es beim Toursieger von 2008 allerdings noch alles andere als rund, bei der Katalonien-Rundfahrt landete er abgeschlagen auf dem 94. Platz, allerdings half er seinem Landsmann und Teamkollegen Xavier Tondo auf den 2. Gesamtrang. Man darf also sicherlich auf den sympathischen Spanier gespannt sein, vor allem wird ihm wohl das helfen, was Evans etwas schmerzen wird: Es gibt nur 23,7 Einzelzeitfahrkilometer, das Bergzeitfahren zum Kronplatz mal ausgenommen. **** Vincenzo Nibali (Italien, Liquigas-Doimo) Eigentlich war er gar nicht für den Giro vorgesehen, doch jetzt tritt er als Mitfavorit an. Nibali ersetzt Franco Pellizotti, bei dem Anomalitäten im biologischen Pass auftraten. In dieser Saison konnte Nibali schon einige Akzente setzen, so gewann er die Tour de San Luis, schloss Tirreno-Adriatico auf dem 8. Platz ab und belegte Rang 9 im gemittelten Wert aller Ardennenklassiker (das könnt ihr hier nachlesen). Nibali wird seinen dritten Giro d’Italia bestreiten und versuchen, nach Platz 19 (2007) und Platz 11 (2008), dieses Mal einen Platz unter den ersten 5 zu erreichen. Eventuell wird er den Giro aber auch nur als Generalprobe für die Tour sehen und Basso die Kapitänsrolle überlassen. **** Ivan Basso (Italien, Liquigas-Doimo) Kapitän für die Tour, Helfer beim Giro? Von der Form her wäre das vielleicht gar keine schlechte Idee. Der letztjährige Giro- und Vuelta-Vierte hat zwar beim Giro del Trentino den 5. Platz belegt, konnte allerdings am Berg das Tempo von Fahrern wie Vinokourov oder Pozzovivo nicht halten. Im letzten Jahr gewann er die Rundfahrt durch das Trentino noch. Auch bei der Tour de Romandie konnte der Girosieger von 2005 nicht mithalten und kam abgeschlagen im Mittelfeld an. Nachdem allerdings Franco Pellizotti nicht beim Giro an den Start gehen wird und durch Vincenzo Nibali ersetzt wurde, wird Liquigas mit der Doppelspitze Nibali-Basso in Amsterdam an der Startlinie stehen. *** Alexandre Vinokourov (Kasachstan, Astana) Nach seinem Sieg beim Giro del Trentino und bei Lüttich-Bastogne-Lüttich gehört der Fahrer, der die Rennradfans spaltet, auch zum erweiterten Favoritenkreis. Der 36-jährige Kasache wird in diesem Jahr seinen ersten Giro d’Italia bestreiten und wird sein Hauptaugenmerk wohl auf die schweren Mittelgebirgs- und mittelschweren Bergetappen legen. Ob der ehemalige Vueltasieger allerdings an den langen Anstiegen mit Evans und Co. mithalten kann, wird sich zeigen. *** Damiano Cunego (Italien, Lampre) Es hieß, der Girosieger von 2004 wolle nur noch auf Etappensiege fahren, das mag ihm aber keiner so richtig glauben, seit er bei der Vuelta 2009 ein wahres Feuerwerk in den Bergen abbrannte und zwei Etappen gewann. Er stieg zwar vorzeitig aus, um sich auf die WM vorzubereiten, doch der "kleine Prinz" zeigte der Welt: "Ich kann’s noch". Beim Giro wird er dieses Jahr sicherlich nicht aussteigen, sondern um Etappensiege kämpfen. Wenn er die Form hat, ist mit ihm auch im Gesamtklassement zu rechnen. Die zeigte er bei den Ardennenklassikern, dort verpasste er nur knapp eine Podiumsplatzierung (6. Amstel Gold Race, 5. Flèche Wallone). Auch bei Cunego wird sich zeigen, ob er in der Lage sein wird, um den Gesamtsieg mitzufahren. *** Michele Scarponi (Italien, Androni Giocattoli) Für Michele Scarponi lief es bisher gut in diesem Jahr, Platz 2 bei Tirreno-Adriatico zeitgleich mit Stefano Garzelli, Platz 1 bei der Settimana Lombarda und Platz 4 beim Giro del Trentino. Ihm ist einiges zuzutrauen beim diesjährigen Giro, die einzige Frage wird sein: Wie kommt er über die langen Anstiege? Beim letztjährigen Giro verlor er schon auf der 5. Etappe über 4 Minuten am Anstieg zur Alpe di Suisi, gewann allerdings die darauffolgende Etappe nach Brixen und die 18. Etappe als Ausreißer. Dennoch eine Wundertüte dieser Michele Scarponi, der als Kandidat für eine Top Ten-Endplatzierung auf jeden Fall auf dem Zettel stehen muss. *** Stefano Garzelli (Italien, Acqua & Sapone) Lang, lang ist‘s her, als Stefano Garzelli den Giro d’Italia gewann. Vor 10 Jahren gewann der damals 26-Jährige, im Trikot des Mercatone Uno Teams, die Italienrundfahrt vor Francesco Casagrande und Gilberto Simoni. Es kam dann lange wenig von Garzelli, er wurde noch einmal 2ter beim Giro 2003 und erzielte zwar gute Resultate, konnte aber nicht mehr an seinen Erfolg von 2000 anknüpfen. Im letzten Jahr dann sein bisher bestes Jahr nach seinem Giro-Erfolg, er errang unter anderem das Bergtrikot beim Giro. In diesem Jahr knüpft er an die Erfolge aus dem letzten an, er gewann Tirreno-Adriatico und belegte Rang 2 beim Prolog des Giro del Trentino. Eine Top 5-Platzierung wäre Garzelli durchaus zuzutrauen, wenn er in den langen Anstiegen das Tempo halten kann *** Bradley Wiggins (Großbritannien, Team Sky) Einrollen für die Tour, heißt die Devise für den Briten, der im letzten Jahr alle überraschte. Platz 4 belegte der Mehrfacholympiasieger bei der Tour, 37 Sekunden hinter Lance Armstrong. Beim Giro wird er sich die Härte für die Anstiege holen, ob er auch auf die Gesamtwertung fährt und ob er die Form dazu hat, ist eher zu bezweifeln. In diesem Jahr gelang Wiggins ein Sieg, im Zeitfahren der Katar-Rundfahrt, ansonsten sind seine Saisonleistungen eher bescheiden. Dennoch, Wiggins kann, wenn er will, in die Top Ten fahren. ** Gilberto Simoni (Italien, Lampre-Farnese Vini) Es wird der letzte große Auftritt des aus Trento stammenden Italieners. "Gibo" unterschrieb extra noch einen 6 Wochen-Vertrag bei Lampre, um seinen Abschied beim diesjährigen Giro d’Italia zu feiern. 2 Mal gewann er den Giro (2001 und 2003), 2 Mal auch die Bergankunft am Monte Zoncolan (2003 und 2007), den man getrost auch in Monte Simoni umbenennen könnte. Während er 2008 noch Platz 10 belegte, kam er im letzten Jahr nur auf Platz 24. "Gibo" war in den Jahren davor immer ein Garant für Top 5-Platzierung, er wurde 1x Vierter (2007), 3x Dritter (2000, 2004, 2006), 1x Zweiter (2002) und gewann wie schon erwähnt zwei Mal (2001, 2003). Ihm wäre es wirklich zu gönnen, noch einmal in die Top Ten zu fahren und am Zoncolan der Konkurrenz davonzueilen. ** Domenico Pozzovivo (Italien, Colnago-CSF Inox) Es könnte sein bestes Jahr werden! Der Bergfloh aus der süditalienischen Region Basilikata belegte beim Giro del Trentino den 3. Gesamtrang und gewann die abschließende Bergetappe vor Riccardo Ricco, dessen Team Ceramica Flaminia nicht zum Giro eingeladen wurde. Schon 12 Top Ten-Platzierungen hat Pozzovivo in diesem Jahr zu Buche stehen und gehört zu den besten Kletterern, die diesen Giro in Angriff nehmen. In den letzten Jahren stand er oft im Schatten von Emanuele Sella, dem er als Helfer zu Seite stehen musste, in diesem Jahr wird er aber voll auf eigene Faust fahren können und hat mit Colnago - CSF Inox ein starkes italienisches ProContinental Team hinter sich. ** Christian Vandevelde (USA, Garmin-Transitions) Um den Amerikaner ist es ruhig geworden, Superstar Lance Armstrong und der starke Levi Leipheimer haben ihm den Rang abgelaufen, den er sich bei der Tour de France 2008 mühsam erkämpft hat. Er wurde damals überraschend Vierter und beinahe unbemerkt von den Medien bei der letztjährigen Tour Achter. Er bestritt auch schon letztes Jahr den Giro, nachdem er 2008 bereits in Rosa fuhr. Vandevelde musste aber bereits nach der 3. Etappe aufgeben, da er nach einem Sturz ins Krankenhaus gebracht wurde. In diesem Jahr wird die Tour sein Hauptsaisonziel sein, aber beim Giro will er sich sicher öfter und positiver zeigen als im letzten Jahr. ** Francesco Masciarelli (Italien, Acqua & Sapone) Der jüngste Spross des Masciarelli-Clans trug im letzten Jahr zeitweilig das weiße Trikot des besten Jungprofis und wurde am Ende 16ter. In diesem Jahr will er höher hinaus und das ist ihm durchaus zuzutrauen. Vor allem bei Etappen mit langen Anstiegen und Bergankünften ist er zum erweiterten Favoritenkreis zu zählen. Im letzten Jahr fuhr er in der schweren letzten Woche konstant in die Top 15. * Linus Gerdemann (Deutschland, Team Milram) Der Münsteraner gilt als Kapitän des einzigen deutschen ProTour Teams. Im Vorfeld des Giro sieht allerdings alles danach aus, dass der Touretappensieger von 2007 sein Hauptaugenmerk auf Etappensiege gerichtet hat, ähnlich wie der ehemalige Deutsche Meister und Gewinner des Rennens "Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt" (ehemals Henninger Turm) Fabian Wegmann, der momentan vor Selbstvertrauen strotzt. Für Gerdemann ist es die erste Giro-Teilnahme überhaupt. * Thomas Rohregger (Österreich, Team Milram) Der Österreicher wird auch dieses Jahr für die "Milchmänner" als Mann für die Gesamtwertung an den Start gehen. Im letzten Jahr konnte der Tiroler zu Beginn der Rundfahrt einige Akzente setzten und sich in den Top 20 halten, gegen Ende schwanden allerdings die Kräfte und Rohregger beendete die Rundfahrt auf dem 29. Rang. In diesem Jahr war er schon früh in Australien bei der Tour Down Under voll dabei und gewann dort das Bergtrikot. * Marzio Bruseghin (Italien, Caisse d’Epargne) Der 35-Jährige hat seinen Zenit wohl überschritten, oder doch nicht? Mit 30 Jahren kam er das erste Mal beim Giro unter die Top Ten mit 32 zum ersten Mal aufs Podium, im letzten Jahr war ebenfalls in den Top Ten als Neunter. Selbst bei schweren Bergetappen war er mit vorne, beim Zeitfahren sowieso. Also warum sollte der Eselzüchter aus Venetien nicht noch einmal für eine Überraschung sorgen, vermutlich wird er aber für seinen jungen kolumbianischen Teamkollegen Rigobert Uran arbeiten, dann müsste er die eigenen Ambitionen zurückschrauben. * Chris Anker Sörensen (Dänemark, Team Saxo Bank) Das dänische Team Saxo Bank von Bjarne Riis schickt eine Mannschaft ohne Topstars ins Rennen, was den jungen Fahrern eine Chance gibt, sich zu beweisen. Erschwerend kommt hinzu, dass Bjarne Riis noch keinen Nachfolgesponsor gefunden hat und dann vor allem die Jungen auf der Straße sitzen würden. Das könnte also die Gelegenheit für Chris Anker Sörensen sein, zu zeigen, was in ihm steckt und was er schon manchmal aufblitzen ließ. So konnte er letztes Jahr den Saisonabschluss in Japan gewinnen, sonst immer eine sichere Angelegenheit der italienischen Radprofis. Sörensen gilt schon seit langem als potentieller Rundfahrer für bergige Etappenrennen, vielleicht kann er das mit Hilfe von Richie Porte und Gustav Larsson endlich auch zeigen. * David Moncoutié (Frankreich, Cofidis) Nachdem der Franzose nach 3-jähriger Siegabstinenz bei der Vuelta 2008 endlich wieder einen Sieg einfuhr, das Bergtrikot gewann und in der Endabrechnung Achter wurde, muss man ihn wieder auf dem Zettel haben. Nach seinen zwei gewonnen Bergtrikots bei der Vuelta a Espana will sich Moncoutie sicherlich noch das Bergtrikot des Giros sichern. Also aufgepasst in den Bergen, es könnte zum Kampf Pozzovivo vs. Garzelli vs. Moncoutie kommen. * Bauke Mollema (Niederlande, Rabobank) Die letzte Saison war eine zum Abhaken für Bauke Mollema. Der 23-Jährige konnte sich kaum in Szene setzen und wurde von seinem Team zu keiner großen Landesrundfahrt mitgenommen. Generell ist der diesjährige Giro die erste Grand Tour des Tour de l’Avenir-Siegers von 2007. Man darf also gespannt sein, was Mollema draufhaben wird und ob er seinem erfolgreichen Teamkollegen Robert Gesink nacheifern und sich eventuell sogar aus seinem Schatten erheben kann. Mollema hat mit Pieter Weening einen starken Fahrer zur Seite, für den er entweder arbeiten muss oder der ihm zeigt wie man eine solche Rundfahrt bestreitet. * Rigoberto Uran (Kolumbien, Caisse d’Epargne) Uran gilt als größtes kolumbianisches Talent seit Luis Herrera. Der damals 21-jährige Uran zeigte dies bereits bei der Vuelta a Catalunya und der Lombardei-Rundfahrt 2008 sowie bei der Tour de Romandie im letzten Jahr in denen er Zweiter, Dritter und Fünfter wurde. Vor allem in der schweren dritten Woche könnte Uran für die eine oder andere Überraschung gut sein. Mit Marzio Bruseghin hat er einen sehr erfahrenen Aufpasser beziehungsweise Kapitän an seiner Seite. |
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