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Vuelta a España Windkante überrascht Pozzovivo und Pinot, Mollemas Attacke die Sprinter |
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11.09.2013 | |||
Windkante überrascht Pozzovivo und Pinot, Mollemas Attacke die SprinterInfo: VUELTA A ESPAÑA 2013LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text Autor: Felix Griep (Werfel) Burgos, 11.09.2013 – Auf der 17. Etappe der Vuelta a España spielte die Natur wieder einmal eine gewichtige Rolle. Aber nicht Regen und Kälte wie vor einigen Tagen in Andorra, sondern der Wind sorgte auf den letzten 30 Kilometern des vermeintlich einfachen, weil zum Ende hin sehr flachen Teilstücks für Trubel. Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale) und Thibaut Pinot (FDJ), die Nummern 5 und 7 der Gesamtwertung, zeigten sich nach dem Ruhetag noch nicht wieder aufmerksam genug und verloren eineinhalb Minuten auf ihre Konkurrenten. Einige Sprinter schafften es mit der kaum 40 Fahrer großen Hauptgruppe ins Ziel, doch Bauke Mollema (Belkin) überrumpelte sie mit einem Angriff kurz hinter der Flamme Rouge. Cofidis sorgt an Bergwertungen für Unterhaltung Die Dramatik der Schlussphase ließ sich noch nicht erahnen, als die weiterhin 150 Fahrer in Calahorra zur 17. Etappe der Spanien-Rundfahrt starteten, die auf 189 Kilometer nur zwei Bergwertungen der 3. Kategorie und am Ende 50 fast komplett flache Kilometer zu bieten hatte. Der Tag begann daher wie viele der vorherigen Flachetappen dieser Vuelta: Eine kleine Fluchtgruppe – hier ein Duo bestehend aus Francisco Javier Aramendia (Caja Rural) und Adam Hansen (Lotto Belisol) – ging auf die Flucht und die Sprinterteams – als erstes Lampre-Merida, später auch Orica-GreenEdge – kontrollierten den Rückstand. Der erreichte sein Maximum von acht Minuten schon nach gut einer Rennstunde. Wesentlich länger dauerte es bis zu den beiden Bergwertungen, die nach 115,8 und 139,3 Kilometern erreicht wurden. Hansen gewann beide vor Aramendia. Etwas interessanter war die jeweilige Entscheidung um Platz drei, für den es einen Punkt gab. Bergtrikot-Träger Nicolas Edet (Cofidis) hatte vor, seinen Vorsprung von sechs Punkten auf Daniele Ratto (Cannondale) ein wenig auszubauen, fürchtete aber, dass sein Gegner ihm in einem Sprint überlegen wäre. Deshalb schickte Cofidis zuerst Nico Sijmens nach vorne und erst dann fuhr Edet aus dem Feld heraus. Am ersten Berg setzte Ratto sofort nach und Edet ließ Sijmens sicherheitshalber den Punkt abgreifen. Am zweiten Berg wiederholte Cofidis das Spielchen genauso, nur dass Ratto diesmal nicht reagierte. So wartete Sijmens und ließ Edet das Pünktchen einstreichen. Roches Team Saxo-Tinkoff zerlegt das Feld auf der Windkante An der zweiten Bergwertung blieben den beiden Ausreißern keine drei Minuten mehr, die für 50 Kilometer ohnehin kaum ausgereicht hätten. Als 30 Kilometer vor dem Ziel das Feld im Seitenwind zerfiel und das Tempo in die Höhe schoss, war es schon bald darauf um sie geschehen. Saxo-Tinkoff zeichnete hauptverantwortlich dafür, dass der entstandene Riss im Peloton hinter den ersten 40 Fahrern nicht mehr zu kitten war – und zu den Abgehängten auch zwei Hochkaräter gehörten. Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale) und Thibaut Pinot (FDJ) waren im entscheidenden Moment zu weit hinten positioniert und wurden Opfer des Windes. Sie lagen auf den Plätzen fünf und sieben der Gesamtwertung, direkt vor bzw. hinter Nicolas Roche (Saxo-Tinkoff), dessen Mannschaft die Unterstützung von RadioShack-Leopard erhielt, um die herbeigeführte Selektion zu zementieren. Der Abstand zwischen dem ersten Feld und dem etwa doppelt so großen der Verfolger wuchs bis auf 1:31 Minute an. Pozzovivo fiel daher im Klassement hinter Roche zurück. Pinot blieb der Verlust seiner Platzierung erspart, er liegt aber nur noch neun Sekunden vor dem Achten Leopold König (NetApp-Endura). Selbst wenn am Ende nur 32 Fahrer zeitgleich in Burgos eintrafen, hatte das Ergebnis keinen bedeutsamen Einfluss auf die Mannschaftswertung. Euskaltel, Astana und Movistar, welche in dem Ranking die ersten drei Plätze belegen und derzeit die einzigen aussichtsreichen Kandidaten auf den Sieg zu sein scheinen, hatten alle mindestens drei Mann vorne mit dabei. Drei Sprinter „überleben“ im Wind und kämpfen doch nur um Platz 2 Obwohl die Klassementfahrer die Aufmerksamkeit urplötzlich voll auf sich gezogen hatten, bewahrten sich einige Sprinter die Chance auf den Etappensieg. Edvald Boasson Hagen (Sky Procycling), Tyler Farrar (Garmin-Sharp) und Maximiliano Ariel Richeze (Lampre-Merida), der mehrere Teamkollegen zu seiner Unterstützung hatte, waren aufmerksam gefahren und nicht abgehängt worden. Trotzdem probierte Lampre es zunächst auf eine andere Art, Diego Ulissi attackierte an der letzten kurzen Steigung neun Kilometer vor Schluss. An der Fünf-Kilometer-Marke wurde er gestellt, was sofort den nächsten Angriff durch Tanel Kangert (Astana) provozierte. Doch Lampre reagierte umgehend und fing den Esten rasch wieder ein. Der hätte für seinen misslungen Angriff beinahe teuer bezahlt, fiel daraufhin nämlich in die Pozzovivo-Pinot-Gruppe zurück. Dass er seinen Top10-Rang nicht verlor, verdankt er dem glücklichen Umstand, dass der Elftplatzierte Daniel Moreno (Katusha) denselben Rückstand wie er kassierte. Geschlossen kam die Hauptgruppe auf die lange Zielgerade und unter der Flamme Rouge hindurch. Als dann Bauke Mollema (Belkin) antrat, konnten sich die wenigen verbliebenen Helfer der Sprinter nicht schnell genug organisieren, um den Niederländer zu bändigen. Der Tour-de-France-Sechste, der in der Vuelta-Gesamtwertung keine Rolle spielt, kam so völlig unerwartet zu seinem ersten Grand-Tour-Etappensieg. Für Boasson Hagen wird es alles andere als ein Trost sein, dass er von den genannten Sprintern der Stärkste war, vor Richeze und Farrar Zweiter wurde. Fabian Cancellara (RadioShack-Leopard) fuhr an seinem letzten Renntag in Spanien auf Platz fünf, wird nun aussteigen und seinen Fokus gezielt auf die Weltmeisterschaft richten. -> Zum Resultat Vor dem Vuelta-Finale am Sonntag in Madrid ist noch Zeit für drei weitere Bergankünfte. Die erste findet an der bis zu 20% steilen Steigung nach Peña Cabarga (5,9 km à 9,2%) statt. Im Vorfeld des Kategorie-1-Finishs gibt es auf der 18. Etappe vier weitere Bergwertungen niedrigerer Einstufung. |
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