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Tines Tour-Talk (18) - Ein Radsportblog zum wichtigsten Rennen des Jahres
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24.07.2014

Tines Tour-Talk (18) - Ein Radsportblog zum wichtigsten Rennen des Jahres

Info: TOUR DE FRANCE 2014
Autor: Christine Kroth (Cofitine)



Teil 18 – Donnerstag, 24.07.14

Wir sind bei der Tour de France. Und wie schön wäre es, wenn mal wieder ein Franzose die Tour gewinnen würde! Beim Giro d’Italia und bei der Vuelta a España stellt sich so eine Frage nicht. Italiener und Spanier gehören immer zu den Topfavoriten auf den Gesamtsieg ihrer Rundfahrten und gewinnen sie auch!
Aber in Frankreich wartet man seit 29 Jahren auf einen neuen Tour-Sieger! Der letzte war 1985 Bernard Hinault.
Eine viel zu lange Zeit!


In unregelmäßigen Abständen gibt es während der Tour de France meinen „Tour-Talk“.
Kurioses, Witziges, Interessantes und vieles mehr rund um die Tour.
Meine Sicht der Dinge als Anregung für Diskussionen.
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Aber in diesem Jahr scheint es zumindest wieder Anwärter auf das Podium zu geben. Gleich drei Franzosen haben die Chance, Platz zwei oder (wohl eher) drei zu ergattern und sich damit irgendwie unsterblich zu machen.

In den letzten Jahren haben eher Allrounder und Rouleure den französischen Radsport bei der Tour bestimmt. Fahrer wie Richard Virenque, Christophe Moreau oder David Moncoutié waren zwar Nationalhelden und haben auch Etappen gewonnen. Aber für die Gesamtwertung kamen sie eigentlich nie infrage. Auch wenn man zu Beginn ihrer Karrieren das durchaus gehofft hatte. Obwohl Virenque inzwischen, auch in Frankreich, recht kritisch gesehen wird. Er war es auch, der 1997 der letzte Franzose war, der in Paris auf dem Podium stand. Als Zweiter.

Die neue Fahrergeneration bei den Franzosen ist anders.
Zum einen die Sprinter wie der amtierende französische Meister Arnaud Démare (Jahrgang 1991), sein Teamkollege Nacer Bouhanni (Jahrgang 1990) oder Bryan Coquard (Jahrgang 1992), die durchaus international in den Sprints mithalten können.
Dazu ein Allrounder wie Tony Gallopin (Jahrgang 1988), der bei dieser Tour schon eine Etappe gewonnen hat und einen Tag das Maillot Jaune trug.
Und die Klassementfahrer wie Thibaut Pinot (Jahrgang 1990) und Romain Bardet (Jahrgang 1990). Das ist neu in Frankreich. Junge Fahrer, die wieder Chancen haben, ganz vorn mitzumischen bei den großen, dreiwöchigen Landesrundfahren. Der Vorreiter dieser Generation ist sicher Pierre Rolland (Jahrgang 1986), der in diesem Jahr beim Giro d’Italia mit Platz 4 nur knapp das Podium verpasst hat.

Von den drei Franzosen, von denen einer am Sonntag in Paris auf dem Podium stehen könnte, hat Thibaut Pinot die besten Chancen. Er liegt zurzeit auf Platz drei.
Ihm dicht im Nacken sitzt ein Oldie – Jean-Christophe Péraud, der mit 37 Jahren für eine Überraschung sorgen könnte. Einen Superlativ hält der Ag2R-Profi schon mal – er ist der älteste „Neoprofi“ aller Zeiten. Als er 2010 (Straßenrad-)Profi wurde, war er bereits 32 Jahre alt.
Ein weiterer junger Podiumskandidat aus Sicht der Franzosen findet sich momentan auf Platz fünf – Romain Bardet, obwohl er knapp 1 ½ Minuten hinter seinem Teamkollegen Péraud liegt und damit wohl keine großen Chancen mehr hat.

Dennoch – Pinot und Bardet gehört die Zukunft! Heute Podium – morgen Tour-Sieg? Ich will lieber nicht zu hoch greifen! Aber zum einen sind beide Fahrer sehr sympathisch, zum anderen würde ich es den Franzosen sehr gönnen! Im nächsten Jahr, zum 30. Jubiläum von Hinaults fünftem Tour-Sieg, wäre es durchaus ein schöner Zeitpunkt!
Ein bisschen träumen darf man! Manche Träume gehen ja auch in Erfüllung – irgendwann!

À bientôt!





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