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Moncoutié feiert 3. Vuelta-Etappensieg, Tschopp auf dem Podest. Anton übernimmt Rot
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04.09.2010

Moncoutié feiert 3. Vuelta-Etappensieg, Tschopp auf dem Podest. Anton übernimmt Rot

Info: Bildergalerie
Info: VUELTA A ESPAÑA 2010
Vorschau: Anwärter auf den Gesamtsieg am Alto Xorret del Catí gefordert
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Xorret del Catí, 04.09.10 - David Moncoutié (Cofidis) hat auf der 8. Etappe der Spanienrundfahrt seinen Etappenerfolgen von 2008 und 2009 einen weiteren Vuelta-Tagessieg hinzugefügt. Der 35-jährige Franzose distanzierte am letzten Anstieg des Tages seine Fluchtbegleiter, unter denen sich auch Bergtrikotträger Serafin Martinez (Xacobeo Galicia) und der Schweizer Johann Tschopp (Bbox) befanden, welche mit 54 Sekunden Rückstand die Plätze zwei und drei belegten. Im Kampf um Rot musste der bisherige Gesamtführende Philippe Gilbert (Omega) wie erwartet Federn lassen. Neuer Mann in Rot ist Igor Anton (Euskaltel), zeitgleich vor seinem spanischen Landsmann Joaquin Rodriguez (Katusha), mit dem er sich in der Favoritengruppe hinter den Ausreißern einen Schlagabtausch lieferte.

Zweiter Trauerfall dieser Vuelta prägt die Startphase. Bergwertungsrelevante Fluchtgruppe
Am Ende der 190 Kilometer zwischen Villena und Xorret del Catí mit ihren fünf Bergwertungen und der Beinahe-Bergankunft würde das Gesamtklassement und evtl. auch das Bergklassement neu geschrieben werden müssen, so viel schien festzustehen. Leider vollzog sich der Start zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage im Zeichen der Trauer, denn nach der Schweigeminute für Laurent Fignon am Donnerstag wurde heute der verstorbene Physiotherapeut der Mannschaft Sky im stillen Gedenken geehrt. Dieser plötzliche Todesfall zeitigte auch noch andere Konsequenzen: So trat Team Sky zur achten Etappe nicht mehr an und es wurde beschlossen, sämtliche Prämien des heutigen Tages der Familie Gonzalez zu spenden. Nach verhaltenem Rennbegin kam es zu etlichen Stürzen, weswegen die Jury den ersten Zwischensprint (km 17,5) neutralisierte. Es folgte eine extrem unübersichtliche Wettkampfsituation, die durch widersprüchliche Meldungen des Veranstalters zusätzlich verunklart wurde. Eine angebliche Spaltung des Feldes war nach 44 Kilometern wieder behoben; nun erst kam die Gruppe des Tages zustande - und mit dabei war sowohl Serafin Martinez (Xacobeo), der sich nur so Chancen auf eine Verteidigung des Bergtrikots ausrechnen konnte, als auch David Moncoutié (Cofidis), der Bergkönig der Vuelta 2008 und 2009. Außerdem zählten der Kasache Assan Bazayev (Astana), der 39-jährige Spanier Jose Luis Arrieta (Ag2r-La Mondiale) sowie der Schweizer Giro-d'Italia-Etappensieger Johann Tschopp (Bbox Bouygues Telecom) zum Quintett, dessen Vorsprung erst zwischen 5 und 6 Minuten stagnierte und dann zügig in die Höhe ging auf maximal 7:45 Minuten. Grund dafür war, dass Omega Pharma Lotto für den Gesamtführenden Philippe Gilbert nur das Nötigste an Verfolgungsarbeit leisten musste, stellten die Ausreißer doch keine Bedrohung dar. Nur am Anstieg zur vorletzten Bergwertung und im Finale wurde es eng für die Flüchtlinge, da vor allem das Cervélo Test Team und Liquigas zusätzlich für Tempo im Feld sorgten.


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Martinez punktet vier Mal vor Moncoutié - doch dieser bejubelt den Etappensieg
Martinez machte seinen Job perfekt, holte sich am Puerto de Tudons (km 96,4), am Puerto de Torremanzanas (km 123,5) und auch noch am Puerto de la Carrasqueta (km 152,7) die maximale Punktzahl (also 5), nachdem er schon bei der ersten Bergwertung nach 24 km (Puerto de Onil, Kat. 3), noch vor dem eigentlichen Zustandekommen der Gruppe, mehr Zähler eingefahren hatte als sein größter Konkurrent Moncoutié. Insofern war es auch kein Unglück, als der Spanier am gefürchteten Alto Xorret del Catí, der eine durchschnittliche Steigung von fast zwölf Prozent und im oberen Bereich einen 22-prozentigen Abschnitt aufweist, den Franzosen ziehen lassen musste. Arrieta, Tschopp und Bazayev erging es nicht besser und so durfte der 35-jährige Routinier Moncoutié im dritten Jahr in Folge einen Vuelta-Etappensieg feiern. Dank der 10 Punkte am letzten Gipfel, nur 3 Kilometer vor dem Ziel, konnte er zudem immerhin bis auf 10 Punkte an das Bergtrikot von Martinez herankommen. Eben dieser platzierte sich 54 Sekunden später als Etappenzweiter. Vuelta-Debütant Tschopp holte zeitgleich den verbliebenen Podestplatz, vor Arrieta. Nur Bazayev schaffte es nicht mehr vor den Verfolgern, den Favoriten im Kampf um die Gesamtwertung, ins Ziel. Die hatten ihren Schlagabtausch ebenfalls am Anstieg zum Alto Xorret begonnen. Liquigas-Doimo verschärfte zunächst für den Gesamtvierten Vincenzo Nibali die Gangart und verkleinerte das ohnehin schon kleine Feld; auch Gilbert stieß nun an seine Grenzen, nachdem er lange Zeit tapfer mitgehalten hatte. Rigoberto Uran (Caisse d'Epargne) und Carlos Sastre (Cervélo) versuchten es mit Attacken, die letztlich nichts einbrachten, bevor der Gesamtdritte Joaquin Rodriguez (Katusha) die Schlussphase einläutete. Sein Antritt konnte nur vom Gesamtzweiten Igor Anton (Euskaltel-Euskadi), von Nibali, vom Gesamtsiebten Xavier Tondo und später auch von dessen Teamkollegen Sastre gekontert werden.


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Anton, Rodriguez und Nibali kämpfen um Rot. Top 10 neu gestaltet
Eben diese Gruppe focht auf der ansteigenden Zielgeraden um möglichst große Zeitabstände. Rodriguez sicherte sich dabei zwar Platz fünf, doch Nibali und Anton wurden noch zeitgleich (d.h. mit 1:29 Rückstand auf Moncoutié) gewertet. Auf das Gesamtklassement wirkte sich das so aus, dass Anton, Etappensieger am 4. Tag, das Rote Trikot übernimmt, mit hauchdünnem Vorsprung von nicht einmal einer Sekunde vor Rodriguez und von 2 Sekunden vor Nibali. Tondo, der ebenso wie Sastre erst einige Momente später eintraf, ist jetzt Gesamtvierter mit + 42''. Von den Top 10 vor der Etappe sind T. van Garderen, P. Velits, E. Mosquera und R. Plaza zwar immer noch vorne vertreten, haben aber Zeit eingebüßt. Neu unter den besten zehn finden sich Marzio Bruseghin (Caisse) auf fünf (+ 1:10) und Nicholas Roche (Ag2r) auf neun (+ 1:19). F. Schleck hat sich auf Rang 13 (+ 1:47) verabschiedet. Für Philippe Gilbert ging es noch ein Stück weiter zurück. Der Belgier kassierte dreieinhalb Minuten und ist jetzt gesamt auf 14 mit + 1:55. Bester Deutscher ist nach wie vor Markus Fothen (Milram), nun auf Platz 32 mit rund 6 Minuten Rückstand. Vom Bergklassement war bereits die Rede; auf das Punkteklassement hatte die Etappe so gut wie keine Auswirkungen. Arrieta gewann den 2. Zwischenspurt (km 177) vor Moncoutié und Bazayev, doch das Grüne Trikot bleibt selbstredend bei Mark Cavendish (HTC), auch wenn der Brite zu denjenigen gehörte, die sich relativ früh ins Gruppetto verabschiedeten. Ebenso bleibt Nibali in der Kombinationswertung vorne. Trotz vieler Sturzopfer und regen Verkehrs beim Rennarzt war heute unterwegs nur eine Aufgabe zu verzeichnen: Branislau Samoilau von Quick Step.

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Auch auf Etappe 9 wimmelt es nur so von "Puertos" und "Altos" nebst Bergwertungen, zwei davon sind sogar identisch mit zweien von heute. Im Übrigen stattet die Vuelta morgen einer Stadt einen Besuch ab, die seit den Siebzigerjahren nicht mehr berücksichtigt wurde, nämlich dem Badeort Calpe, wo der Start erfolgt. Alcoy, der Zielort, stand erst 2009 im Streckenplan, allerdings als Ausrichter des Starts, gefinisht wurde dort zuletzt 2002.





Moncoutié feiert 3. Vuelta-Etappensieg, Tschopp auf dem Podest. Anton übernimmt Rot
Moncoutié feiert 3. Vuelta-Etappensieg, Tschopp auf dem Podest. Anton übernimmt Rot
Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

Euskaltel-Fahrer Igor Anton übernimmt das Rote Trikot der Vuelta (Foto: Veranstalter)
Euskaltel-Fahrer Igor Anton übernimmt das Rote Trikot der Vuelta (Foto: Veranstalter)

Die Ausreißer des Tages: José Luis Arrieta, Serafin Martinez, David Moncoutié, Assan Bazayev, Johann Tschopp (Foto: Veranstalter)
Die Ausreißer des Tages: José Luis Arrieta, Serafin Martinez, David Moncoutié, Assan Bazayev, Johann Tschopp (Foto: Veranstalter)

Das Cervélo TestTeam und Liquigas sorgen zwischenzeitlich für hohes Tempo im Feld (Foto: Veranstalter)
Das Cervélo TestTeam und Liquigas sorgen zwischenzeitlich für hohes Tempo im Feld (Foto: Veranstalter)


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