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Vuelta-Finale wie 2012: Degenkolb Sprintsieger in Madrid und Rodriguez verliert Grün noch an Valverde
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13.09.2015

Vuelta-Finale wie 2012: Degenkolb Sprintsieger in Madrid und Rodriguez verliert Grün noch an Valverde

Info: VUELTA A ESPAÑA 2015
Autor: Felix Griep (Werfel)



Madrid, 13.09.2015 – Als Topfavorit für die Sprintetappen war John Degenkolb zur Vuelta a España angetreten, doch statt dem Deutschen holten sich Peter Sagan, Caleb Ewan, Jasper Stuyven, Kristian Sbaragli und Danny Van Poppel Etappensiege. Er musste bis Madrid warten, doch am letzten Tag fand Degenkolb in der spanischen Hauptstadt doch noch seine Erlösung, gewann diese letzte Ankunft der Rundfahrt auf souveräne Art. Für Fabio Aru war der Schlusstag eine Triumphfahrt im Roten Trikot, sein Gesamtsieg geriet natürlich nicht mehr in Gefahr. Dagegen musste Joaquin Rodriguez noch eine Niederlage einstecken, weil Alejandro Valverde ihm auf den letzten Drücker den Sieg in der Punktewertung wegschnappte – genau wie schon einmal 2012, als zudem Degenkolb ebenfalls die Vuelta-Schlussetappe für sich entschieden hatte.


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Valverde gewinnt zum dritten Mal das Grüne Trikot
2014 hatte in Santiago de Compostela die Spanien-Rundfahrt ausnahmsweise zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt wieder mit einem kurzen Einzelzeitfahren geendet. Zum Abschluss der 70. Vuelta, die auch das 80-jährige Jubiläum ihrer Erstaustragung feierte, kehrte man nun aber wieder nach Madrid zurück, wo ein flacher innerstädtischer Rundkurs naturgemäß die Sprinter bevorteilte. Vom am Rande des Madrider Ballungsraums gelegenen Alcalá de Henares wurden zunächst 39,8 Kilometer in gemütlichem Tempo zurückgelegt, ehe mit der ersten Zielpassage der Rhythmus allmählich erhöht wurde. Zehnmal ging es dann noch über den Rundkurs und nachdem man die 5,9 Kilometer zweimal hinter sich gebracht hatte, wurde der Zwischensprint abgenommen. Die vier Punkte holte sich Alejandro Valverde (Movistar), dessen Teamkollegen José Joaquin Rojas und Francisco Ventoso hinter ihm absicherten und die übrigen Punkte einstrichen. So kam Valverde, der am Vortag in der Gesamtwertung von Rang sechs auf sieben abgerutscht war, noch zum Grünen Trikot, denn in der Punktewertung hatte er zuvor nur zwei Zähler Rückstand auf Joaquin Rodriguez (Katusha), der sich ohne nennenswerte Gegenwehr in sein Schicksal fügte. Nach 2012 und 2013 gewann Valverde dieses Klassement zum dritten Mal, nur Sean Kelly und Laurent Jalabert gelang das noch einmal öfter.

Fraile zeigt sein Bergtrikot in einer Ausreißergruppe
Nachdem diese Entscheidung gefallen war – Rodriguez unternahm bei der Zielankunft keine Harakiri-Aktion mehr – gab Movistar das Rennen „frei“ für Fahrer, die sich am letzten Tag noch einmal als Ausreißer in Szene setzen wollten. Mit Giovanni Visconti kam einer davon sogar aus dem spanischen Rennstall selbst. Für längere Zeit sollte er fortan mit Matteo Montaguti (AG2R La Mondiale), Carlos Verona (Etixx-Quick Step), Laurent Pichon (FDJ), Benjamin King (Cannondale-Garmin) und Bergtrikot-Gewinner Omar Fraile (Caja Rural-Seguros RGA) die Spitze des Rennens bilden. Maximal eine halbe Minute ließ das Feld sie ziehen, in dem Sprintermannschaften wie Giant-Alpecin, BMC Racing, Lampre-Merida oder MTN-Qhubeka ihren Teil dazu beitrugen, das Sextett unter Kontrolle zu halten. Fabio Duarte (Colombia) wagte einmal einen Gegenangriff und kam bis auf fünf Sekunden an die Führenden heran, konnte aber doch keinen Kontakt herstellen und fiel wieder ins Peloton zurück. Das sammelte die anderen Ausreißer in der vorletzten Runde ein, nur Verona konnte sich der Einholung entziehen. Bei der letzten Zieldurchfahrt hatte der Italiener aber nur noch wenige Sekunden Vorsprung und wurde kurz darauf vom neuen Angreifer Alexis Gougeard (AG2R La Mondiale) abgelöst. Vier Kilometer vor dem Ziel wurde der Franzose eingefangen und die Zeit für Ausreißer endgültig vorbei.

Degenkolb erfolgreicher als Rodriguez und Valverde
Gut, Christian Knees (Sky) versuchte es noch einmal, aber die MTN-Mannschaft sorgte dafür, dass der Deutsche sich überhaupt nicht absetzen konnte und sein Angriff schon im Keim erstickt wurde. Danach schob sich Orica-GreenEdge an die Spitze des Hauptfeldes, wurde schlussendlich aber noch von Giant-Alpecin verdrängt. Aus einer 180-Grad-Kurve einen Kilometer vor dem Ende kamen drei Tempomacher und John Degenkolb als Erste auf die lange Zielgerade und fuhren mit dieser perfekten Ausgangsposition einen sicheren Etappensieg heraus, der nach dem Verlust des Roten Trikots einen Tag zuvor die Stimmung im Team des letztendlich auf Gesamtrang sechs gelandeten Tom Dumoulin wieder deutlich aufgehellt haben dürfte. Degenkolb vollendete die ideale Vorarbeit auf den letzten 200 Metern mit einem starken Endspurt, dem die Gegner nichts entgegenzusetzen hatten. Klar geschlagen blieben Danny Van Poppel (Trek Factory Racing) und Jean-Pierre Drucker (BMC Racing) nur noch die Plätze zwei und drei, danach folgten Daryl Impey (Orica-GreenEdge), Tosh Van der Sande (Lotto Soudal), Ariel Maximiliano Richeze (Lampre-Merida), Nikolas Maes (Etixx-Quick Step) und Kristian Sbaragli (MTN-Qhubeka). Nach fünf Erfolgen 2012 und vier 2014 hat Degenkolb nun zehn Vuelta-Etappensiege auf seinem Konto – mehr als jeder andere noch aktive Fahrer. Valverde und Rodriguez holten in den letzten drei Wochen jeweils ihren neunten Etappensieg.

Die Gäste der Abschluss-Siegerehrung im Überblick
Neben Etappensieger Degenkolb, Punktewertungs-Gewinner Valverde und dem unangefochtenen „König der Berge“ Fraile durfte auch Rodriguez noch zur Siegerehrung kommen, denn in der Kombinationswertung war er nicht mehr zu verdrängen. Und natürlich erschien auch Fabio Aru (Astana) zur abschließenden Würdigung der Vuelta-Besten, denn er feierte seinen ersten Grand Tour-Gesamtsieg. 2013 hatte der 25-Jährige als 42. beim Giro d’Italia sein Debüt bei den dreiwöchigen Rundfahrten gegeben, 2014 kam er dort als Dritter schon aufs Podium und bei er Vuelta auf Rang fünf, 2015 toppte er all das mit dem zweiten Platz in Italien und nun dem Triumph in Spanien. Ein Erfolg, dem Rodriguez weiterhin vergeblich nachjagt. Mit 57 Sekunden Rückstand auf Aru – der noch 20 Sekunden herschenkte, um mit seinen Teamkollegen ungestört vom Sprint-Trubel jubelnd die Ziellinie überqueren zu können – wurde er diesmal Gesamtzweiter, was das beste Resultat seiner nunmehr zwölf Vuelta-Teilnahmen ist. Zweiter war er auch schon beim Giro 2012. Rafal Majka, mit 1:09 Minute Rückstand Drittplatzierter, beendete beim achten Anlauf erstmals eine Grand Tour auf dem Podium, nachdem er bei der Italien-Rundfahrt als Siebter und Sechster der Jahre 2013 und 2014 schon angedeutet hatte, was in ihm stecken könnte. Die Mannschaftswertung sicherte sich wie schon im Juli bei der Tour de France das Team Movistar.

-> Zum Resultat und allen Endständen

Die Vuelta a España 2016 wird in Galicien beginnen, so wie es zuletzt 2013 der Fall war. Bis zu fünf Etappen sind auf dem Gebiet der Autonomen Gemeinschaft ganz im Nordwesten Spaniens geplant, zum Auftakt in der Stadt Ourense wahrscheinlich wieder ein Mannschaftszeitfahren. Die Streckenpräsentation erfolgt Anfang Januar.





Degenkolb gewinnt Sprint in Madrid, Valverde holt noch das Grüne Trikot
Degenkolb gewinnt Sprint in Madrid, Valverde holt noch das Grüne Trikot
Foto: Sabine Jacob

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