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Die Top 5 der (fiktiven) Nachwuchswertung der Vuelta
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21.09.2010

Die Top 5 der (fiktiven) Nachwuchswertung der Vuelta

Info: VUELTA A ESPAÑA 2010
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



21.09.10 - Bekanntlich hat die Vuelta a Espana eine Sache nicht, über die praktisch alle anderen Rundfahrten, sowohl kleine wie große, verfügen - und das ist eine Nachwuchswertung. Schon vor ein paar Tagen hat LiVE-Radsport.com Euch deswegen im Forum eine Übersicht gegeben, wie eine solche Wertung für Fahrer ab Jahrgang 1985 ausgesehen hätte. Heute nehmen wir uns die fünf besten Nachwuchsfahrer heraus und betrachten ihre jeweilige Vuelta in ihrem individuellen Verlauf.

Nr. 5: Roman Kreuziger im Schatten von Teamkollege und Gesamtsieger Nibali
Nicht wenige hätten vermutlich ihn an der Spitze der (fiktiven) Nachwuchswertung gesehen, wenn nicht sogar in den oberen Bereichen des Gesamtklassements. Doch am Ende reichte es für Roman Kreuziger (Liquigas-Doimo) "nur" zu Rang 28 in der Wertung um Rot, (+ 38:43) und zu Platz fünf bei den jungen Fahrern (+ 35:41). Das könnte daran liegen, dass der 24-jährige Tscheche, der schon seine dritte Spanienrundfahrt bestritt, 2010 bereits Paris-Nizza, die Tour de Romandie, die Tour de Suisse und die Tour de France in den Beinen hatte - aber auch daran, dass sein Teamkollege Vincenzo Nibali sich sehr schnell als eigentlicher Kandidat für den Gesamtsieg herauskristallisierte. So gelang Kreuziger nicht, sein bislang bestes Vuelta-Resultat, Platz 21 im Jahr 2007, zu toppen. Einen großen Auftritt hatte Kreuziger, der im Februar den Giro di Sardegna für sich entschied, auf der 9. Etappe zwischen Calpe und Alcoy. Er beteiligte sich an der letztlich erfolgreichen Ausreißergruppe, konnte zwar nicht verhindern, dass David Lopez (Caisse d'Epargne) davonfuhr und einen Solo-Sieg feierte, wurde aber immerhin 6 Sekunden später Tageszweiter. Auch seine Top20-Platzierungen bei der Bergankunft der 16. Etappe und auf der Bola del Mundo können sich sehen lassen. In der kommenden Saison startet Kreuziger für Astana.

Nr. 4: Thomas Petersons unauffällige Spanien-Rundfahrt
Genau eine Position besser als Kreuziger schnitt Thomas Peterson (Garmin-Transitions) im Gesamtklassement ab, nämlich als 27-ter (+ 38:02), sodass er im Nachwuchsranking Vierter ist (+ 35:00). Der 23-jährige US-Amerikaner bestritt seine erste Vuelta, ja seine erste Grand Tour überhaupt. Seine Tagesresultate weisen weder besondere Höhen noch besondere Tiefen auf; auffällig ist Platz 16 bei der oben schon einmal erwähnten Bergankunft am Cotobello; er hatte zu einer Fluchtgruppe gehört, die jedoch - abgesehen von Solosieger Mikel Nieve (Euskaltel) - nicht durchkam. Petersons Konstanz wird von seinem Team jedoch nicht belohnt. Fürs nächste Jahr erhielt er keinen neuen Vertrag von Garmin.

Nr. 3: Rémy di Grégorio stark am Vorschlusstag
21-ter des Gesamtklassements (+ 27:31) und Dritter des Nachwuchsklassements (24:29) war Rémy di Grégorio. Auch er war zum dritten Mal in Spanien mit dabei - und zwar zum dritten Mal in Folge, wobei er nie zuvor so gut abschnitt. Der 25-jährige Franzose hatte heuer für Francaise des Jeux bereits die Tour de France bestritten. Seinem Ruf als Klettertalent konnte Di Grégorio vor allem auf der Königsetappe am vorletzten Tag gerecht werden: Auf der Bola del Mundo wurde er hervorragender Zehnter mit nur 1 Minute Rückstand auf Etappensieger Ezequiel Mosquera (Xacobeo). Auch auf der nun schon häufiger erwähnten 16. Etappe platzierte er sich als 13-ter unter den Besten. An den Lagos de Covadonga belegte der junge Mann aus Marseille, der kommende Saison Teamkollege von Kreuziger bei Astana wird, Rang 24.

Nr. 2: Immer noch kein Durchbruch für Jan Bakelandts, aber ein solides Resultat
Jan Bakelandts (Omega Pharma Lotto), der Gesamtwertungs-Neunzehnte (+ 24:38) und Nachwuchs-Zweite (+ 21:34), wurde aufgrund seiner hervorragenden Junioren- und U23-Leistungen, u. a. dem Gesamtsieg bei der Tour de l´Avenir im Jahr 2008, als interessantes Talent gehandelt. Zum Durchbruch bei den Profis hat es bislang für den 24-Jährigen aus dem belgischen Oudenaarde aber noch nicht gereicht. Diese Vuelta war seine erste - aber schon seine zweite Grand Tour, nachdem er in diesem Jahr auch beim Giro d'Italia debütierte. Sein bestes Resultat erzielte er ausgerechnet auf der Schlussetappe, als er in Madrid auf Platz 17 einkam und sogar noch zeitgleich mit Sprintsieger Tyler Farrar (Garmin) gewertet wurde. Ansonsten gelang kein Ergebnis unter den Top20 einer Etappe; zweimal war Bakelandts 25-ter: auf Etappe 19 nach Toledo, die sein Teamkamerad Philippe Gilbert gewann, und auf dem Cotobello, auf dem sich alle allen bislang erwähnten Nachwuchsfahrern vorne zeigen konnten.

Die Nr. 1: Peter Velits - Vom U23-Weltmeister zum Vuelta-Dritten
Was Bakelandts noch nicht glückte - der Durchbruch bei den Profi-Fahrern -, das realisierte bei dieser Vuelta der Slowake Peter Velits. Der ältere der Velits-Zwillinge - sein Bruder Martin war ebenfalls mit von der Partie - bescherte sowohl seinem Land wie seiner Mannschaft HTC-Columbia den jeweils ersten Podestplatz bei einer Grand Tour. Dort stand er - zugleich übrigens Siebter der Punktewertung - mit 3 Minuten und 2 Sekunden Differenz zu Nibali. Das Nachwuchstrikot, das ihm leider zur Symbolisierung seines Erfolgs verwehrt bleibt, hätte er angesichts des großen Abstandes zum Nachwuchszweiten mit stolz geschwellter Brust tragen können. Der 25-Jährige gab sein Vuelta-Debüt, war allerdings für sein vorheriges Team Milram schon zweimal bei der Tour dabei. Gleich am ersten Tag ging es durch den Zeitfahrsieg seines Teams in der Gesamtwertung weit nach oben - und dort hielt er sich, sackte niemals aus den Top10 heraus. Als am vierten Tag erste Weichen gestellt wurden, war er als großartiger Etappendritter mit dabei. Zwei Tage später sprintete er beim Sieg von Thor Hushovd (Cervélo) in Murcia auf Platz sieben. Die meisten dachten, im Hochgebirge würde der bislang nicht durch spezifische Kletterfähigkeiten aufgefallene Velits einbrechen - doch dem war nicht so. Bei der ersten Bergankunft wurde er 13-ter, auf dem Pena Cabarga und an den Lagos de Covadonga jeweils starker Neunter. Auf der Bola del Mundo brachte er seinen Podiumsplatz als souveräner Etappen-Achter unter Dach und Fach. Ironischerweise zeigte er ausrechnet am Cotobello seine schwächste Vorstellung - weniger was die Platzierung (Platz 15), sondern mehr was den Rückstand (3:24) angeht. Den Vogel aber schoss Velits ab, als er tags darauf das Zeitfahren in Penafiel gewann - er, der bislang im Kampf gegen die Uhr allenfalls zu U23-Zeiten starke Resultate erzielt hatte, stürzte selbst den Weltmeister und Olympiasieger in eine Krise. Es war überhaupt erst sein zweiter Profi-Sieg, der einzige eines Nachwuchsfahrers bei dieser Rundfahrt neben den drei Sprintsiegen von Mark Cavendish. Insgesamt steht Peter Velits' Vuelta-Leistung in einer Linie mit seinem U23-Weltmeistertitel in Stuttgart vor drei Jahren. Nun hofft er auf eine Tour-Teilnahme 2011 für HTC, das mit dem US-Amerikaner Tejay van Garderen (Rang 7) übrigens als einzige Mannschaft einen weiteren Fahrer unter den Top10 der Nachwuchswertung platzieren konnte.





Der Slowake Peter Velits wurde Dritter der Vuelta a España und bester Nachwuchsfahrer (Foto: Team HTC-Columbia)
Der Slowake Peter Velits wurde Dritter der Vuelta a España und bester Nachwuchsfahrer (Foto: Team HTC-Columbia)

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