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Triumph für Nibali, Enttäuschung bei Mosquera und Anton
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22.09.2010

Triumph für Nibali, Enttäuschung bei Mosquera und Anton

Info: VUELTA A ESPAÑA 2010
Autor: Felix Griep (Werfel)



21.09.2010 - Nach zwei spanischen Siegen durch Alberto Contador und Alejandro Valverde stand diesmal ein Italiener in Madrid ganz oben auf dem Podium. Vincenzo Nibali schnappte sich den Gesamtsieg mit dem geringsten Vorsprung seit sechs Jahren. 41 Sekunden fehlten Ezequiel Mosquera zu Platz eins, der vor seinem sturzbedingten Aus noch Beute Igor Antons zu werden schien. LiVE-Radsport.com wirft noch einmal einen Blick zurück auf den Kampf um den Vuelta-Sieg und diese drei Hauptdarsteller.

Nibalis kontinuierliche Steigerung gipfelt im Vuelta-Sieg
Im November wird Vincenzo Nibali 26 Jahre alt, kommt damit erst ins beste Radsportalter. In seinen nun fünf Jahren bei Liquigas, entwickelte er sich kontinuierlich zu einem hervorragenden Rundfahrer. Seine erste große Rundfahrt, den Giro d'Italia 2007, beendete er als 19. mit einem ordentlichen Ergebnis. Im Folgejahr sprangen beim Giro und dem anschließenden ersten Start bei der Tour de France die Plätze elf und 20 heraus. Bei seiner zweiten Frankreich-Rundfahrt im vergangenen Jahr kletterte er schon auf den siebten Rang. 2010 kam der große Durchbruch, der mit einem starken Giro begann. Nibali verhalf seinem Teamkollegen Ivan Basso zum Gesamtsieg, nahm selbst einen Etappensieg und Rang drei mit. Bei der 65. Spanien-Rundfahrt gelang ihm jetzt der große Wurf, als erst fünfter Italiener konnte er sie gewinnen. Da der diesjährige Tour-Kapitän Roman Kreuziger Liquigas in Richtung Astana verlässt, kann es gut sein, dass Nibali seine in diesem Jahr gesammelte Erfahrung bei der nächsten Grande Boucle in die Waagschale werfen darf. Seit Basso zweitem Platz vor sechs Jahren war Nibali der einzige Italiener, der es dort unter die ersten Zehn schaffte.

Der Weg zum Sieg vorbei an Anton, Rodriguez und Mosquera
Nibali erschien dank des guten Mannschaftszeitfahrens von Liquigas schon nach der 2. Etappe in den Top10 und blieb dort auch bis zum Ende. Am ersten Ruhetag lag er mit zwei Sekunden Rückstand zu Igor Anton (Euskaltel) und Joaquin Rodriguez (Katusha) auf Rang drei. Es folgte die erste Bergankunft, die in Andorra von Anton gewonnen wurde. Nibali war danach gesamt Zweiter, allerdings schon mit 45 Sekunden Abstand zu dem Basken. Die 14. Etappe nach Peña Cabarga änderte alles, als Anton unmittelbar vor der Schlusssteigung stürzte und ausschied. Nibali erbte dadurch die Führung, nur vier Sekunden vor Rodriguez, der diese Etappe gewann. Zwei Tage später nahm er am Alto de Cotobello Nibali das Rote Trikot ab und ging mit 33 Sekunden Vorsprung in Ruhetag zwei. Dem folgte das einzige Einzelzeitfahren dieser Vuelta, das vom Wind rund um Peñafiel geprägt wurde. Rodriguez erlebte einen schwarzen Tag, für Nibali war er wieder rot. Ein Defekt des Italieners hatte eine Vorentscheidung um den Vuelta-Gesamtsieg verhindert, den ihm nur noch Ezequiel Mosquera (Xacobeo Galicia) streitig machen konnte. Mit 50 Sekunden Differenz gingen sie in die Königsetappe, nachdem Nibali tags zuvor beim ansteigenden Finish in Toledo sein Polster noch ein wenig hatte vergrößern können. Der Zweikampf der beiden an der Bola del Mundo wird in die Geschichte der Spanien-Rundfahrt eingehen. Mosquera griff an, riss eine Lücke auf, aber Nibali ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und kam auf den letzten Metern des harten Anstiegs wieder an seinen Konkurrenten heran.

Zerplatzte Träume bei Mosquera und Anton
41 Sekunden betrug am Ende der Rückstand von Mosquera. Noch nie war der 34-jährige Galizier dem ganz großen Erfolg so nah. Erst im Jahr 2007 feierte der nie für ein Topteam fahrende Mosquera, den es nun zu Vacansoleil zieht, sein Vuelta-Debüt, machte aber als Fünfter sofort von sich reden. Beim zweiten Versuch verbesserte er sich auf Platz vier, 2009 wurde er erneut Fünfter. Diesmal sah er eine große Chance auf den Gesamtsieg, attackierte quasi bei jeder Bergankunft und war daher am Ende trotz seiner besten Platzierung und seinem ersten Etappensieg nicht rundum zufrieden. In schlechter Erinnerung bleibt die Vuelta Igor Anton, dem vielleicht die größte Chance seiner Karriere entging. 2007 ging der Stern des damals 24-jährigen Basken auf, der den achten Platz der Gesamtwertung belegte und seinem Teamkollegen Samuel Sanchez aufs Podium half. Im Jahr darauf sollte er alleiniger Kapitän werden und machte seine Sache auch sehr gut. Er lag auf Platz sechs, als er in einer Abfahrt vor dem Angliru stürzte und sich das Schlüsselbein brach. In dieser Saison zeigte er sich stärker als je zuvor und hatte bei der Vuelta den ganz großen Triumph vor Augen, nachdem er schon zwei Etappen gewinnen konnte. Der Sturz an seinem fünften Tag im Roten Trikot, bei dem er sich den rechten Ellenbogen brach, war der sportlich traurigste Moment der diesjährigen Vuelta.





Vincenzo Nibali bekommt in Madrid die Trophäe für den Gesmamtsieg der Vuelta (Foto: Veranstalter)
Vincenzo Nibali bekommt in Madrid die Trophäe für den Gesmamtsieg der Vuelta (Foto: Veranstalter)

In den Bergen, auch an der steilen Bola del Mundo, verteidigte Vincenzo Nibali seine Führung (Foto: Veranstalter)
In den Bergen, auch an der steilen Bola del Mundo, verteidigte Vincenzo Nibali seine Führung (Foto: Veranstalter)

Trotz zahlreicher Attacken reichte es für Ezequiel Mosquera nur zu Vuelta-Platz zwei (Foto: Veranstalter)
Trotz zahlreicher Attacken reichte es für Ezequiel Mosquera nur zu Vuelta-Platz zwei (Foto: Veranstalter)

Igor Anton fuhr mehrere Tage im Roten Trikot, ehe ihn ein Sturz aus dem Rennen warf (Foto: Veranstalter)
Igor Anton fuhr mehrere Tage im Roten Trikot, ehe ihn ein Sturz aus dem Rennen warf (Foto: Veranstalter)

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