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Viviani triumphiert trotz Sturz im Omnium vor Cavendish und Hansen, Trott bei den Frauen mit tollem Start
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16.08.2016

Viviani triumphiert trotz Sturz im Omnium vor Cavendish und Hansen, Trott bei den Frauen mit tollem Start

Info: OLYMPISCHE SPIELE 2016 IN RIO DE JANEIRO - BAHNRADSPORT
Autor: Felix Griep (Werfel)



Rio de Janeiro, 15.08.2016 – Am Montag wurde Elia Viviani zum Helden des olympischen Velodroms von Rio de Janeiro, als er sich von einem Sturz im Punkterennen nicht aufhalten ließ und souverän den Sieg im Omnium ins Ziel brachte. Mark Cavendish und Lasse Norman Hansen belegten die weiteren Medaillenränge, wohingegen Weltmeister Fernando Gaviria als Vierter leer ausging. Laura Trott erlebte derweil einen nahezu perfekten Start in das Omnium der Frauen, verbuchte in den ersten drei Disziplinen einen zweiten und zwei erste Plätze. Im Sprint-Achtelfinale der Frauen schied die 2012 in London siegreiche Anna Meares aus, die amtierende Weltmeisterin Tianshi Zhong musste ebenfalls in einen Hoffnungslauf.


Zum Nachlesen: Vorschau Bahnradsport bei Olympia, Tag 5

Omnium Männer
Viviani Cavendish Hansen

Viviani startet mit einem komfortablen Vorsprung ins Finale
Nach
dem ersten Tag des Omniums der Männer hatte Elia Viviani Platz zwei belegt, zwei Punkte trennten ihn vom führenden Franzosen Thomas Boudat. Nach den Disziplinen Nummer vier und fünf – 1000 m Zeitfahren und 200 m fliegender Start – lag der Italiener dann an der Spitze, 16 bzw. 26 Punkte vor seinen ersten Verfolgern Mark Cavendish und Lasse Norman Hansen, sogar 28 vor Boudat. Mit einem dritten und einem zweiten Platz in diesen beiden Rennen hatte sich der zweifache Omnium-Europameister Viviani eine hervorragende Ausgangssituation für das abschließende Punkterennen geschaffen. Schnellster über die 1000 und 200 Meter war jeweils der Neuseeländer Dylan Kennett, der danach punktgleich mit Boudat war. Ihm wirkte genau wie dem Dänen Hansen immer noch das ausgesprochen schlechte Abschneiden im Ausscheidungsfahren nach, wo beide mehr als 30 Punkte gegenüber Viviani verloren hatten. Auch der Brite Cavendish, der in jenem Rennen zwölf Punkte auf Viviani einbüßte, nannte das Ausscheidungsfahren nach Abschluss des Omniums als jenen Moment, in dem er wahrscheinlich seine Chance auf Gold verspielt hat.

Park scheidet nach einem von Cavendish ausgelösten Sturz aus
Da Viviani ein ausgezeichneter Sprinter ist, konnte man ihn im 160 Runden langen Punkterennen nur noch mittels Rundengewinnen gefährlich werden. Ein solcher gelang als erstem Fahrer Hansen, woraufhin sich der Olympiasieger von 2012 bis auf vier Punkte an Viviani herangeschoben hatte. Für Fernando Gaviria reichte ein Rundengewinn, den er mit dem Deutsche Roger Kluge herausfuhr, dagegen nicht, um in Reichweite der Goldmedaille zu kommen, ihm fehlten zu dem Zeitpunkt immer noch 15 Punkte auf Platz eins. Nach 60 Runden ereignete sich ein schwerer Sturz von Sanghoon Park, welcher sogar eine kurzzeitige Neutralisierung des Rennens nach sich zog, weil der verletzte Südkoreaner mit einer Trage abtransportiert werden musste. Die Hauptschuld an dieser Situation trug Cavendish, der durch eine Unachtsamkeit den neben seinem Hinterrad fahrenden Park zu Fall gebracht hatte. Cavendish selbst stürzte dabei nicht, wohl aber Viviani und der Australier Glenn O'Shea, die dem über die Bahn schlitternden Park nicht ausweichen, aber anschließend im Gegensatz zu ihm weiterfahren konnten.

Viviani trotz Sturz souveräner Sieger, enge Entscheidung um Silber
Als Hansen wenig später die achte der 16 Sprintwertungen gewann, war der Vorsprung Vivianis zur Halbzeit des Punkterennens auf das Minimum von einem einzigen Punkt geschrumpft. Die Führung wurde aber bald schon wieder größer, weil Viviani an drei der nächsten vier Wertungen jeweils Zweiter wurde. Von den letzten vier Wertungen gewann Viviani dann noch zwei, so dass er am Ende mit 29 Punkten die zweitbeste Ausbeute aus den Sprints vorweisen konnte. Cavendish holte zwar drei Zähler mehr, konnte aber nicht den notwendigen Rundengewinn herausfahren, den er zum Olympiasieg gebraucht hätte. Ein solcher gelang auch Hansen nicht mehr, der bei einer Attacke 39 Runden vor Schluss seine Konkurrenten Viviani und Cavendish nicht loswurde und auch zwanzig Runden später noch einmal mit einem Vorstoß scheiterte. Hansen kämpfte am Ende gegen Cavendish nur noch um Silber – zwei Wertungen vor Schluss lagen sie gleichauf, aber Cavendish holte noch zweimal je einen Punkt. So schnappte sich Cavendish mit letztlich 194 Zählern und zwei Punkten Vorsprung auf Hansen Silber, Viviani ist mit 207 Punkten Olympiasieger. Weltmeister Gaviria (181 Punkte) ging leer aus, belegt vor Boudat (172) und Kluge (167) nur Rang vier.

-> Zum Resultat Omnium Männer

Omnium Frauen

Trott klar auf Gold-, D'Hoore und Hammer auf Medaillenkurs
Am Montag wurde im olympischen Velodrom eine doppelte Portion Omnium geboten, denn es begann nun auch der Wettkampf der Frauen. Nach den ersten drei Disziplinen deutet alles daraufhin, dass Laura Trott wie im Jahr 2012 auf den WM-Titel den Olympiasieg folgen lässt. Die Britin zeigte sich praktisch unschlagbar. Dass sie zum Auftakt im Scratch „nur“ Zweite wurde, lag ausschließlich daran, dass der Weißrussin Tatsiana Sharakova ein Rundengewinn gelungen war. Im Sprint des geschlossenen Feldes um Platz zwei konnte niemand Trott etwas entgegensetzen. Anschließend wies sie in der Einzelverfolgung die US-Amerikanerin Sarah Hammer, die fünffache Weltmeisterin in dieser Disizplin, mit fast zwei Sekunden Vorsprung deutlich in die Schranken und holte sich später auch noch den Sieg im Ausscheidungsfahren. Mit 118 von 120 möglichen Punkten führt Trott das Omnium zur Halbzeit souverän an, muss nach aktuellem Stand aber trotzdem noch zwei Gegnerinnen fürchten. Die Belgierin D'Hoore bringt es nach zwei dritten und einem zweiten Platz auf 110 Punkte, Hammer kommt mit den Plätzen vier, zwei und drei auf 108 Punkte.

->
Zum Resultat Omnium Frauen (Stand nach 3 von 6 Disziplinen)

Sprint Frauen

Amtierende Weltmeisterin schlägt letzte Olympiasiegerin in Hoffnungslauf
Der Zeitplan im Sprint der Frauen unterscheidet sich recht deutlich von jenem der Männer, die an ihrem zweiten Wettkampftag gleich drei K.o.-Runden hatten überstehen müssen. Nach dem Auftakt mit
Qualifikation und Sechzehntelfinale am Sonntag stand am Montag – zumindest für die, die ihn gewinnen konnten – lediglich ein einziger Lauf auf dem Programm, nämlich das Achtelfinale. In fünf von sechs Fällen setzte sich die Qualifikations-Schnellere durch: sowohl die Britinnen Rebecca James und Katy Marchant als auch Wai Sze Lee aus Hongkong, die Niederländerin Elis Ligtlee und die Detusche Kristina Vogel, die auf die Neuseeländerin Natasha Hansen getroffen war, bestanden ihre einzige Prüfung des Tages mit Bravour. Aber ausgerechnet Weltmeisterin Tianshi Zhong, die Quali-Fünfte, kassierte gegen die Elftbeste, die Russin Anastasiia Voinova, eine Niederlage. Wenigstens gelang der Chinesin die Rettung über einen Hoffnungslauf, in welchem sie die Australierin Anna Meares und die Deutsche Miriam Welte hinter sich ließ. Meares, die Olympiasiegerin von 2012, und Welte hatten schon am Vortag nach dem Sechzehntelfinale in die Hoffnungsläufe gemusst, waren in den Achtelfinals Lee bzw. Marchant unterlegen und sind nun endgültig ausgeschieden. Sie durften nur noch einen Platzierungslauf bestreiten, in welchem sie hinter Hansen die finalen Positionen zehn und elf des Sprint-Turniers einnahmen.

-> Zum Resultat Sprint Frauen (Stand nach Lauf um Platz 9-12)





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