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Kenny gewinnt olympisches Sprint-Gold vor Landsmann Skinner und die britischen Frauen eifern ihnen nach
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15.08.2016

Kenny gewinnt olympisches Sprint-Gold vor Landsmann Skinner und die britischen Frauen eifern ihnen nach

Info: OLYMPISCHE SPIELE 2016 IN RIO DE JANEIRO - BAHNRADSPORT
Autor: Felix Griep (Werfel)



Rio de Janeiro, 14.08.2016 – Drei Tage, nachdem sie gemeinsam Teamsprint-Gold geholt hatten, trafen am Sonntag Jason Kenny und Callum Skinner im Sprint-Finale der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro aufeinander. Der schon 2012 erfolgreiche Kenny wurde dabei seiner Favoritenrolle gerecht und holte seine insgesamt fünfte Olympia-Goldmedaille. Einen britischen Sprint-Doppelsieg gab es auch bei den Frauen, zumindest in der Qualifikation, die Rebecca James mit olympischem Rekord vor Katy Marchant gewann. Im Omnium-Wettkampf der Männer führt der Franzose Thomas Boudat das Feld zur Halbzeit an, obwohl dem dänischen Olympiasieger von 2012 Lasse Norman Hansen mit Siegen in den ersten beiden Disizplinen ein perfekter Start gelungen war.


Zum Nachlesen: Vorschau Bahnradsport bei Olympia, Tag 4

Sprint Männer
Kenny Skinner Dmitriev

Kenny gewinnt das britische Finale gegen Skinner ohne große Mühe
Nachdem Jason Kenny und Callum Skinner
am Freitag einen Doppelsieg in der Qualifikation gefeiert und am Samstag alle K.o.-Runden bis einschließlich des Halbfinales überstanden hatten, konnte es am Sonntag endlich zum direkten Aufeinandertreffen der beiden schnellen Briten kommen. Doch so souverän sich der 24-jährige Schotte Skinner in den vorangegangenen Runden auch gezeigt hatte, im Finale gegen seinen vier Jahre älteren englischen Kollegen Kenny war er absolut chancenlos. Der amtierende Weltmeister Kenny, der 2008 bei seiner ersten Olympia-Teilnahme im Sprint Silber hinter Chris Hoy geholt hatte und 2012 gegen den Fanzosen Grégory Baugé gewann, war in beiden Durchgängen klar besser und ist mit insgesamt fünf Goldmedaillen – dreimal in Folge gewann er den Teamsprint – nun gleichauf mit Bradley Wiggins und nur einen Sieg hinter Hoy zweiterfolgreichster britischer Olympionike der Geschichte. Eine klare Angelegenheit war auch das Duell um Bronze zwischen dem Russen Denis Dmitriev und dem Australier Matthew Glaetzer: Dmitriev, der bei den letzten vier Weltmeisterschaften immer auf dem Podium gestanden hatte (je zweimal Zweiter und Dritter), setzte sich souverän durch und holte so auch seine erste Olympia-Medaille.

-> Zum Resultat Sprint Männer

Sprint Frauen

James und Marchant wandeln auf den Spuren von Kenny und Skinner
Ob der Durchmarsch vom Quali-Doppelsieg bis zum Gewinn der Gold- und Silbermedaille auch den britischen Frauen gelingt, wird sich erst im Laufe des Montags zeigen. Am Sonntag legten Rebecca James und Katy Marchant jedenfalls schon einmal den Grundstein für ein ähnliche Erfolgsgeschichte wie jene ihrer Landsmänner Kenny und Skinner. James stellte am Tag nach ihrer Silbermedaille im Keirin sogar, wie es auch Kenny geschafft hatte, in der Qualifikation einen neuen olympischen Rekord auf. Die vier Jahre alte Marke von Victoria Pendleton unterbot James in 10,721 Sekunden um winzige drei Tausendstel. Marchant brachte es auf eine Zeit von 10,787 Sekunden, dahinter folgten Wai Sze Lee aus Hongkong (10,800), die frischgebackene Keirin-Olympiasiegerin Elis Ligtlee aus den Niederlanden (10,803) und die amtierende Weltmeisterin Tianshi Zhong aus China (10,820). Im Sechzehntelfinale, das im Anschluss ausgetragen wurde, hatten sie alle keinerlei Schwierigkeiten, ihre deutlich schwächeren Gegnerinnen hinter sich zu lassen und ins Achtelfinale einzuziehen, mit dem es am Montag weitergeht.

Vogel als Qualifikations-Sechste gut dabei, Welte nur auf Platz 14
Für die deutsche Medaillenkandidatin Kristina Vogel verlief die Qualifikation nicht ganz optimal, in 10,865 Sekunden verbuchte sie mit Platz sechs dennoch ein gutes Ergebnis. Wenn sich in allen K.o.-Runden immer die Quali-Besseren durchsetzen würden, träfe Vogel im Viertelfinale auf Lee und im Halbfinale auf Marchant, würde also der zur Topfavoritin aufgestiegenen James bis zu einem eventuellen Finale aus dem Weg gehen können. Weniger gute Aussichten auf einen längeren Verbleib im Turnier hat die zweite deutsche Starterin Miriam Welte, die nach dem 14. Platz in der Qualifikation ihr Sechzehntelfinale gegen Zhong bestreiten musste und dieses klar verlor, während Vogel gegen die Niederländerin Laurine van Riessen problemlos weiterkam. Welte setzte sich zwar in einem Hoffnungslauf gegen die Kanadierinnen Kate O'Brien und Monique Sullivan durch, im Achtelfinale wartet mit Marchant aber bereits die nächste für sie wohl nicht zu schlagende Gegnerin.

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Zum Resultat Sprint Frauen (Stand nach Hoffnungsläufen Sechzehntelfinale)

Omnium Männer

Zwei fabelhafte Siege und ein unerklärlicher letzter Platz für Hansen
Seinem Titel „Olympiasieger 2012“ wurde Lasse Norman Hansen in den ersten beiden Disziplinen des Omniums vollauf gerecht. Im Scratch-Rennen, das den Auftakt des sechsteiligen Wettkampfes bildete, erzielte der Däne mit dem Deutschen Roger Kluge einen Rundengewinn, nachdem beide gemeinsam einen Angriff des US-Amerikaners Booby Lea und des Belgiers Jasper De Buyst gekontert hatten. Am Ende des 15 Kilometer langen Rennens hätten der Franzose Thomas Boudat und der Australier Glenn O'Shea ebenfalls noch beinahe das Feld umrundet, es reichte für sie aber nur zu den Plätzen drei und vier, Hansen sicherte sich vor Kluge den Sieg. In der Einzelverfolgung gelang Hansen anschließend gleich der nächste Sieg und mit 4:14,982 Minuten sogar ein neuer olympischer Rekord. Der alte stammte noch aus dem Jahr 2008, als die Einzelverfolgung ein separater Wettbewerb bei Olympia und Bradley Wiggins 4:15:031 Minuten schnell war. Es lief also scheinbar alles perfekt bei Hansen – doch dann wurde er im Ausscheidungsfahren Letzter! Ein völlig unerklärlicher Aussetzer, der ihn die Führung kostete und die Jagd nach einer weiteren Goldmedaille erheblich erschwert.

Sehr Starker Cavendish und schwacher Gaviria in der Einzelverfolgung
Das Ausscheidungsfahren gewann der Italiener Elia Viviani vor Boudat und dem Omnium-Weltmeister Fernando Gaviria. Der Kolumbianer hatte selber auch für eine negative Überraschung gesorgt, als er in der Einzelverfolgung lediglich den zehnten Platz erreichte. Dabei ist dies eigentlich eine der stärksten Disziplinen Gavirias, bei seinen WM-Siegen 2015 und 2016 war er Zweiter respektive Erster über die 4000 Meter. Verblüffend war dagegen der zweite Platz des Briten Mark Cavendish, der mit 4:16,878 über zehn Sekunden schneller war als bei der Weltmeisterschaft vor nur einem halben Jahr. Im Gesamtstand geht es zur Halbzeit noch relativ eng zu, Boudat (106 Punkte) führt knapp vor Viviani (104) und auch Cavendish (96), Kluge (90) und Gaviria (90) sind auf Schlagdistanz. Hansen, dessen Aussetzer im Ausscheidungsfahren wohl nur durch sträfliche Unachtsamkeit erklärt werden kann, liegt mit 86 Punkten auf Rang sechs, 20 Zähler hinter dem Führenden.

Nachtrag: Das Scratch-Ergebnis wurde nachträglich ab Position fünf korrigiert, womit sich auch kleinere Änderungen im Gesamtstand ergaben. Die Punktzahlen von Boudat (106), Viviani (104), Cavendish (96) und Kluge (90) blieben unverändert, ebenso wie die von Hansen (86), der aber nun vor Gaviria (von 90 auf 84 Punkte korrigiert) den fünften Rang belegt.

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Zum Resultat Omnium Männer (Stand nach 3 von 6 Disziplinen)





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