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Riesen-Überraschung zum Auftakt des 100. Giro: Pöstlberger besorgt den 1. österreichischen Etappensieg!
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05.05.2017

Riesen-Überraschung zum Auftakt des 100. Giro: Pöstlberger besorgt den 1. österreichischen Etappensieg!

Info: GIRO D’ITALIA 2017 (2.UWT)
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Olbia, 05.05.2017 – 100 Mal Giro d’Italia und noch immer gibt es Premieren: Lukas Pöstlberger hat am ersten Tag des Rundfahrt-Jubiläums den ersten Giro-Etappensieg überhaupt für Österreich errungen. Ein kleines Loch, das zwischen ihm und dem Sprintzug von Orica-Scott im Finale entstanden war, sorgte für eine der größten Überraschungen des bisherigen Radsport-Jahres. Zwei Kilometer lang wehrte sich Pöstlberger erfolgreich gegen das Hauptfeld und fuhr den größten Erfolg seiner Karriere ein. Für seinen deutschen Rennstall Bora-Hansgrohe toppte er damit sogar die vorangegangene Eroberung des Bergtrikots durch Ausreißer Cesare Benedetti.


Das Profil der 1. Etappe des Giro d‘Italia

Schweigeminute für Scarponi vor dem Start
Sommerliches Wetter auf Sardinien sorgte für einen tollen Auftakt zum großen Jubiläum des Giro d’Italia. Doch unmittelbar vor dem Start der 100. Ausgabe der italienischen Grand Tour wurden die Feierlichkeiten für einen Moment unterbrochen und eine Minute innegehalten, um dem 13 Tage zuvor verstorbenen Michele Scarponi zu gedenken. Weil das Team Astana zu seinen Ehren mit einem Mann weniger startete und Stefano Pirazzi und Nicola Ruffoni (beide Bardiani CSF) wegen einer am Vorabend des Rennens bekanntgewordenen positiven Dopingprobe nicht starten durften, traten nur 195 statt der sonst üblichen 198 Fahrer zu der 206 Kilometer lange 1. Etappe an, die auf größtenteils flachem Terrain von Alghero nach Olbia führte. Die Ausreißer des Tages waren mit Mirco Maestri (Bardiani CSF), Cesare Benedetti (Bora-Hansgrohe), Marcin Bialoblocki (CCC Sprandi Polkowice), Pavel Brutt (Gazprom-RusVelo), Daniel Teklehaimanot (Dimension Data) und Eugert Zhupa (Wilier Triestina-Selle Italia) schnell gefunden – und nach nur ungefähr 20 Kilometern hatten sie einen Vorsprung von gut sieben Minuten herausgefahren.

Benedetti gewinnt alle drei Bergwertungen
An der Spitze des Feldes zeigten daraufhin bereits diejenigen Mannschaften Präsenz, welche das größte Interesse an einer Sprintankunft hatten: Quick-Step Floors, Orica-Scott und Lotto Soudal. Während die Teams der Sprint-Favoriten Fernando Gaviria, Caleb Ewan und André Greipel den Rückstand unter Kontrolle brachten und dann im Verlauf der Etappe kontinuierlich verkleinerten, durften die Ausreißer alle Berg- und Sprintwertungen unter sich ausmachen. Die erste von drei Bergwertung der 4. Kategorie (km 68,0) wurde zur Beute von Benedetti, der nach zwei Attacken in der Steigung am Ende nur noch Zhupa als Gegner hatte. Im Anstieg zur zweiten Bergwertung (km 90,2) gab es dagegen eine frühe Attacke von Teklehaimanot, der sich aber nicht weit genug absetzen konnte und von Benedetti durch einen fulminanten Endspurt noch abgefangen wurde. Sein starker Antritt sicherte dem Italiener 20,9 Kilometer vor dem Ziel auch die dritte Bergprämie und endgültig das Blaue Trikot. Bei den Sprints (km 135,7 und 173,2) war einmal Zhupa und einmal Teklehaimanot vorne – der Eritreer holte dazu aber noch einen zweiten und der Albaner nur einen dritten Platz, so dass Teklehaimanot das Sprintklassement anführt.

Verhängnisvolle Kurve vor der 3-km-Marke
Zu sechst war die Gruppe nur bis zur zweiten Bergwertung geblieben, wo Maestri zurückfiel und nicht wieder herankam. An der letzten Bergwertung musste dann Bialoblocki das Handtuch werfen und die vier verbliebenen Ausreißer gingen mit weniger als einer Minute Vorsprung auf die letzten 20 Kilometer. Im Feld hatte sich an dieser letzten Steigung der Etappe niemand geregt und es war geschlossen darüber hinweg gerollt. Benedetti, Teklehaimanot, Zhupa und Brutt hatten keine Chance gegen das Peloton und wurden 3,6 Kilometer vor dem Ziel eingefangen. Unmittelbar danach kam es – knapp vor der 3-Kilometer-Marke! – in einer äußerst engen Rechtskurve zu einem Stau, der den hinteren Teil des Feldes zum Stillstand brachte. So kam es dazu, dass nur 70 Fahrer das Ziel ohne Rückstand erreichten. Die meisten Sprinter und Fahrer mit Ambitionen auf die Gesamtwertung blieben davon zwar verschont, aber mit Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) verlor auch ein Fahrer aus dem Favoritenkreis auf den Giro-Sieg Zeit. Wenngleich es sich nur um 13 Sekunden handelte, war es ein unglücklicher erster Tag für den Pechvogel des vergangenen Jahres.

Pöstlberger verhindert einen Ewan-Sieg
Die Situation brachte mit Sicherheit einige Sprinterzüge durcheinander und war somit vielleicht auch ein Faktor für ein ungewöhnliches Finale: Lukas Pöstlberger (Bora-Hansgrohe) kam an die erste Position des Feldes, eigentlich als Helfer für seinen sprintstarken Teamkollegen Sam Bennett. Doch in einer weiteren Kurve zwei Kilometer vor Schluss tat sich zwischen dem Österreicher und den beiden hinter ihm fahrenden Orica-Scott-Männern eine kleine Lücke auf ... eine Lücke, die immer größer wurde. Der 25-Jährige, für den der Etappensieg bei der Ö-Tour 2015 bislang der größte Erfolg war, zog das Ding durch und genoss die letzten Meter der Zielgeraden ausgiebig. Selbst der enorm endschnelle Orica-Scott-Sprinter Ewan kam nicht mehr an den Österreicher heran – für den Australier reichte es also nur zu Platz zwei vor dem deutschen Meister Greipel und den Italiener Giacomo Nizzolo (Trek-Segafredo) und Sacha Modolo (UAE Team Emirates); Gaviria wurde lediglich Zwölfter. Zum Bergtrikot kam für Bora-Hansgrohe damit auch das Rosa Trikot hinzu. Bennett als Neunter und Gregor Mühlberger als Elfter stellten zudem den Tagessieg in der Mannschaftswertung sicher.

-> Zum Resultat

Ob die Sprinter auf der morgigen 2. Etappe eine neue Chance auf einen Sieg bekommen, ist ungewiss. Das Teilstück endet nach einer längeren Abfahrt zwar flach, weist aber insgesamt doch ein sehr hügeliges Profil mit mehreren recht langen Anstiegen auf.







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