Tines Tour Talk (15) – Fans

Info: TOUR DE FRANCE 2017 (2.UWT)
Autor: Christine Kroth (Cofitine)

16.07.17

Gestern waren prominente Besucher bei der Tour mein Thema. Heute widme ich mich den wahren VIP-Gästen bei der Tour – den Fans!
Sie kommen aus allen Herren Ländern, um dabei zu sein! Und sie machen für sich und für andere die Tour zu einem besonderen Erlebnis.

Alle Beiträge aus Tines Tour Talk
„Tines Tour Talk“ startete im Juli 2014 als täglicher Blog und begleitet somit schon zum 4. Mal die Tour de France. In Cofis Cycling Cosmos gibt es auch zwischen den Frankreich-Rundfahrten in unregelmäßigen Abständen Beiträge zu aktuellen Themen.

Die Spinner
Zugegeben – es gibt wirklich ein paar Verrückte unter ihnen und auch ein paar Spinner. die unbedingt ins Bild wollen und die Fahrer in Gefahr bringen! Das sind aber keine Fans! Und bei dieser kurzen Bemerkung über diese Chaoten möchte ich es auch belassen und lieber von denen erzählen, die mit Leidenschaft dabei sind und begeistert die Akteure der Tour anfeuern.

Der Ausdauernde
Bei der Tour de France wird Ausdauer von den Fans verlangt. Wenn man einen guten Platz im Ziel haben will, muss man schon Stunden vorher da sein. Alles für diesen einen Moment! Ausgestattet mit Campingstühlen und einer gut gefüllten Kühlbox mit Speisen und Getränken lässt es sich dann aber durchaus gut aushalten.
Ebenfalls früh da sein müssen Fans bei der Einschreibung, um einen guten Platz zu bekommen. Aber wer auf Autogramme aus ist, für den lohnt es sich natürlich!

Der Ungeduldige
Wer nicht so geduldig ist, sollte sich einen Platz an der Strecke suchen. Mit ein wenig Ortskenntnis reicht es, gut eine Stunde bevor die Werbekarawane kommt da zu sein. Auf die Strecke selbst kommt man dann mit dem Auto aber nicht mehr. Doch die Zufahrtsstraßen, die direkt in die Strecke münden, sind ideal für einen kurzen Abstecher zur Tour. Allerdings sind die meist auch schon an beiden Straßenseiten zugeparkt. Doch findige Fans machen aus einer Wiese kurzerhand einen Parkplatz. Der Weg zur Strecke ist dann meist nicht weit und idealerweise ist das dann auch noch ein Anstieg. Wer gut zu Fuß ist, schafft es so locker an einen guten Platz an der Strecke. Man sollte aber nicht unbedingt einen Streckenpunkt innerhalb der letzten 50 km wählen.
Auch ideal für den ungeduldigen Fan – ein Quartier in einem Ort, durch den die Tour durchfährt. So hat man nicht mal eine Anfahrt an die Strecke!

Der Urlauber
Für viele Fans ist der Besuch bei der Tour einfach ein Familienurlaub. Statt ans Meer geht’s in die Berge. Gerne an einen Pass in den Alpen oder den Pyrenäen. Und das schon Tage vorher um sich mit dem Caravan den Platz in der besten Serpentine zu sichern. Dann wird gut eine Woche gewartet bis die Tour kommt. Langweilig wird den Urlaubern aber nicht, denn an Galibier und Co finden sich genug Gleichgesinnte.

Der Hobbyradler
Er nimmt einen Berg erst an dem Tag in Angriff, an dem auch die Profis das tun. Teils besser ausgerüstet als die, die das beruflich machen, brechen die ambitionierten Hobbyradler am frühen Morgen von ihren Quartieren auf und nehmen den Berg unter die Räder. Frenetisch bejubelt von den schon erwähnten Urlaubern, die schon seit Tagen am Pass campieren.

Der Jäger und Sammler
Sie postieren sich vorzugsweise in der Verpflegungszone oder im Zielort zwischen Ziel und Fahrerlager, um dort Flaschen, Verpflegungsbeutel oder ähnliches zu ergattern. Die, die es sich schon Stunden vorm Eintreffen der Teamfahrzeuge und später der Fahrer in der Verpflegungszone eingerichtet haben, nehmen dann natürlich auch noch jede Menge Geschenke aus der Werbekarawane mit. Für all diese Devotionalien ist schon im Vorfeld ein nicht ganz kleiner Teil im Kofferraum reserviert worden.

Aber egal wie und wo man die Tour an der Strecke genießt – eines haben alle, außer den Spinnern, gemeinsam. Sie verehren die Tour, sie verehren den Radsport und die Radprofis. Sie feuern jeden an und jubeln jedem zu. Ohne sie wäre die Tour nicht das was es ist – das größte Radrennen der Welt!

Auch Tines Tour Talk legt morgen den zweiten Ruhetag ein. Am Dienstag geht es dann weiter.

A bientôt