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LiVE-Radsport Favoriten für die Sonderwertungen der Vuelta a España 2017
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17.08.2017

LiVE-Radsport Favoriten für die Sonderwertungen der Vuelta a España 2017

Info: VUELTA A ESPAÑA 2017 (2.UWT) | Rückblick 2016 | Startliste | Reglement
Autor: boasson



Die dritte große Landesrundfahrt der diesjährigen Saison steht auf dem Programm! Die Vuelta ist traditionell eine Zusammenkunft der Giro-Fahrer, die sich nach der Italienrundfahrt explizit auf die Vuelta vorbereiten, der Tour-Fahrer, die ihre gute Form noch mit rüber retten wollen und den Klassikerjägern, die sich auf das letzte Saisondrittel vorbereiten und die Form für die WM und die Lombardeirundfahrt aufbauen wollen. Das Starterfeld ist deshalb mit allerlei Fahrerprofilen und Ermüdungszuständen wild gemischt.


Vorschau auf die Vuelta a España 2017:
Strecke: Überblick | Etappen 1-9 | Etappen 10-15 | Etappen 16-21
Favoriten: Sonderwertungen | Gesamtwertung
Weitere Infos: Profile | Karten | Bergwertungen | Marschtabellen


Mit nur einem einzigen Einzelzeitfahren und zumeist Bergetappen, wo die Schlussanstiege nur kurz oder mittellang sind, wird es höchstwahrscheinlich ein ähnliches Szenario wie bei der diesjährigen Tour de France geben, wo extrem geringe Abstände bis zur Königsetappe am vorletzten Tag zum Angliru vorherrschen werden. Am Ende können sogar die diversen Zeitbonifikationen den Sieger entscheiden.

Die deutschsprachige Fraktion ist diesmal relativ kompakt, dafür qualitativ stark vertreten, sodass man den einen oder anderen Etappensieg und möglicherweise sogar ein Top 10 Gesamtergebnis erwarten kann. Für die flachen und hügeligen Sprints ist natürlich zuallererst John Degenkolb zu nennen, der traditionell in Spanien eine ganz starke Form zeigt. Aber auch Marco Haller als Sprintkapitän des Teams Katusha wird den ein oder anderen Podiumsplatz anstreben und reinhalten. Für anspruchsvolle Etappen mit Potential für Gruppen sind sicherlich Stefan Denifl, Kilian Frankiny, Nico Denz und Lennard Kämna zu nennen, wobei gerade Letztgenannter bei seinem Grand Tour Debüt auch im Zeitfahren einiges zuzutrauen ist. Für die Gesamtwertung hat man mit Emanuel Buchmann und Patrick Konrad zwei starke Rundfahrer am Start, die bei günstigem Rennverlauf beide die Top 10 angreifen können.

Da die diesjährige Spanienrundfahrt eine Woche früher als üblich beginnt und der Streckenverlauf in den ersten beiden Wochen fast ausschließlich Südspanien auf dem Programm hat, ist damit zu rechnen, dass es eine der heißesten Ausgaben der Geschichte dieses Rennens geben könnte. Ausgewiesene „Hitzespezialisten“ gilt es deshalb ganz besonders im Auge zu haben.

Doch bevor wir morgen einen detaillierten Blick auf die Topfavoriten der Gesamtwertung werfen, wagen wir noch einen Blick auf den Kampf in den Sonderwertungen. Wobei gerade die Punktewertung auch von einem Gesamtwertungsfahrer gewonnen werden könnte, bei der geringen Anzahl von Sprintetappen. Es wird also sicherlich nicht weniger „heiß“ zur Sache gehen als in der Gesamtwertung!



Sprinter (evtl. Punktewertung)

***** John Degenkolb (Trek Segafredo)
**** Magnus Cort Nielsen (Orica-Scott)
*** Sacha Modolo (UAE Team Emirates)
** Matteo Trentin (Quick-Step Floors)
* Jens Debusschere (Lotto Soudal)

John Degenkolb ist der ganz klar stärkste Sprinter bei der diesjährigen Spanienrundfahrt. Etappensiege im flachen Massensprint, bei leicht ansteigenden Finals und nach hügeligen Etappen sind allesamt drin. Aufgrund seiner Klasse und der kaum vorhandenen Konkurrenz dürfte die Punktewertung gegen die anderen Sprinter reine Formsache für ihn werden. Obs auch gegen die Klassementfahrer reichen wird, wird man sehen. Sacha Modolo und Magnus Cort Nielsen dürften in den Sprints die härtesten Konkurrenten sein, sind jedoch nur für topfebene Ankünfte wirkliche Siegkandidaten. Die Abstinenz von André Greipel könnte für Jens Debusschere die große Möglichkeit bedeuten. Ob es für einen Etappensieg reicht, bleibt abzuwarten. Etappensiege peilt auch Julian Alaphilippe an, der dafür einige Möglichkeiten haben wird. Kurze Uphillfinishes gibt’s genug. Vielleicht geht sogar in den Massensprints etwas für ihn. Auch wenn Quick-Step dort wahrscheinlich auf Matteo Trentin setzen wird. Interessante Außenseiter, die vorne reinfahren können, gibt es einige. Adam Blythe zum Beispiel. Oder Marco Haller, der endlich mal die Chance haben wird, auf eigene Kappe zu fahren. Auch die Frage wie sich die spanischen Sprinter José Joaquin Rojas und Juan José Lobato schlagen, die vor einigen Jahren noch Spitzensprinter waren, wird äußerst interessant zu beobachten sein. Zumal beide kaum Helferdienste für Gesamtwertungsfahrer zu leisten haben. Alles in allem ist es ein offenes Sprinterfeld ohne richtig organisierte Sprinterzüge, was für viele Überraschungen sorgen wird.



Bergwertung

***** Warren Barguil (Team Sunweb)
**** Omar Fraile (Team Dimension Data)
*** Romain Bardet (AG2R – La Mondiale)
** Darwin Atapuma (Team Emirates)
* Hugh Carthy (Cannondale Drapac)

Der Gewinner der Bergwertung bei der diesjährigen Tour de France dürfte bei der Spanienrundfahrt das gleiche Ziel anstreben. In der diesjährigen Form und ohne Gesamtwertungsdruck kann Warren Barguil wieder befreit auffahren und eine starke Show in den Bergen liefern. Gleiches könnte auch für Romain Bardet gelten, der laut eigener Aussage die Gesamtwertung nicht anpeilt, dafür um Etappensiege kämpfen möchte. Gut möglich, dass es einen rein französischer Zweikampf um das Trikot geben könnte. Sicher mit eingreifen wird Omar Fraile, der die Bergwertung in der Vergangenheit schon gewinnen konnte. Inwieweit er jedoch mit den beiden herausragenden Franzosen mithalten kann, bleibt abzuwarten. Gleiches gilt auch für Thomas de Gendt, der wieder eine angriffslustige Fahrweise an den Tag legen und viele Punkte einsammeln wird. Dennoch wird er nur ein Außenseiter sein. Darwin Atapuma und Hugh Carthy, die ohne klaren Gesamtfavoriten in ihren Teams am Start stehen, bekommen sicherlich auch einige Freiheiten und könnten ein Auge auf das Bergtrikot haben.



„Jungfahrer“ (keine offizielle Wertung!)

***** Miguel Angel Lopez (Team Astana)
**** Adam Yates (Orica-Scott)
*** Bob Jungels (Quick-Step Floors)
** Marc Soler (Movistar)
* Jaime Roson (Caja Rural)

Auch wenn es bei der Vuelta traditionell keine Jungfahrerwertung gibt, möchten wir uns im Zuge der Favoritenvorschau die besten „Jungfahrer“ anschauen. Als Kandidaten für den Rundfahrten-Gesamtsieg stehen dort natürlich der Kolumbianer Miguel Angel Lopez sowie der Brite Adam Yates ganz oben auf der Liste. Beide haben das Zeug dazu, auf dem Podium in Madrid zu stehen. Doch die Anzahl an weiteren Topfahrern im Segment 25 Jahre und jünger ist enorm. Bob Jungels, der Gewinner des weißen Trikots beim diesjährigen Giro, das spanische Toptalent Marc Soler, Jaime Roson, der Italiener Davide Formolo oder auch Hugh Carthy oder Enric Mas zählen zu den Rundfahrtalenten, die zu den besten Jungfahrern des Rennens gehören. Auch wenn diese Wertung nur inoffiziell ist, könnte es einen großen imaginären Kampf geben.





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